Livebericht Sepultura (mit Into The Wild ) |
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Ein Livebericht von Eddieson aus Osnabrück (Rosenhof) - 05.07.2012 (37713 mal gelesen) |
Ich muss ja gestehen, dass ich SEPULTURA, wie viele andere wohl auch, nach dem Abgang von Max Cavalera aus den Augen verloren habe. Dies gilt nicht nur für ihre Studioalben, sondern auch als Liveband hat mich SEPULTURA dann nicht mehr großartig interessiert. Als dann aber die Promotour zum neuen Album "Kairos" auf dem Plan stand und die Brasilianer unter anderem auch einen Halt in meiner Geburtsstadt Osnabrück machten, dachte ich ihr mir, jetzt musst du den Jungs doch noch eine Chance geben und mal schauen, was die Band heute mit dem "neuen" Sänger Derrick Green so drauf hat. Also machte ich mich am Donnerstagabend mit meinem Kumpel Boddy über die A30 auf den Weg von Bielefeld nach Osnabrück. Als ich gelesen habe, dass SEPULTURA im Osnabrücker Rosenhof spielen, dachte ich noch, dass die Locations auch immer kleiner werden. Jetzt im Nachhinein war es eine sehr gute Entscheidung, dass die Vier vom Zuckerhut dort gespielt haben. Der Rosenhof liegt mitten im Herzen von Osnabrück, ist ein ehemaliges Kino und hat ein Fassungsvermögen von max. 1000 Leuten. Der fordere Teil liegt etwas tiefer, sodass man auch aus dem hinteren Reihen einen guten Blick auf die Bühne hat. Alte Kronleuchter an der Decke und der Stil eines alten Kinos lassen eine nette Atmosphäre in dem Laden aufkommen. Pünktlich 20:00 Uhr startete mit INTO THE WILD eine lokale Band als Support für den Halt in der Hansestadt. Die im Sommer gegründete Band kann für ihr bisher kurzes Bestehen schon einige Erfolge verzeichnen. So gewannen sie 2011 die beiden lokalen Bandcontests "U21-Bandcontest" und "Rock In der Region". Momentan arbeiten die fünf 18-20-jährigen an ihrem ersten Album. Sie hatten eine ungefähre Spielzeit von 30 Minuten und boten musikalisch eine Mischung aus Stoner Rock und groovigem Metal. Für ihr vielleicht 15. oder 16. Konzert eine gute Leistung, die auch vom heimischen Publikum honoriert wurde. Nach einer Umbaupause von einer halben Stunde wurde es dunkel und das 'Intro' startete. Der mit etwas über 3/4 gefüllten Rosenhof wartete, und entlud sich jeder Anspannung, als nach dem Intro 'Beneath The Remains' losknallte, und im Anschluss sofort 'Refuse/Resist' gespielt wurde. Insgesamt herrschte eh eine gute Stimmung im gesamten Laden, ebenso wie auf der Bühne. Trotz der schweißtreibenden Hitze im Rosenhof dauerte es etwas bis Sänger Derrick Green auftaute. War er doch anfangs etwas wortkarg, plapperte er ab Mitte des Sets fröhlich drauflos und versuchte sich immer wieder an einigen deutschen Wörtern. Zurück zur Setlist: Obwohl es doch eine Promotour zum neuen Album ist, spielten sie mit 'Escape The Void' einen Uraltsong vom "Schizophrenia" Album, den nur Herr Kisser in seiner Entstehung erleben durfte und Schlagzeuger Eloy Casagrande bei Erscheinen des Albums noch gar nicht geboren war. Apropos, mit Eloy haben SEPULTURA einen neuen, blutjungen Schlagzeuger in der Band, der mit seinen grad mal 20 Jahren eine beachtliche Leistung geboten hat, und sein Können mit einem großartigen Schlagzeug-Solo als Einleitung zu 'Subtraction' nochmals unter Beweis gestellt hat. Die Knaller haben sich die Brasilianer natürlich bis zum Ende aufgehoben. Nach dem MINISTRY Cover 'Just One Fix' folgten noch 'Innerself', 'Territory' und 'Arise'. Als Zugabe gab es dann noch die beiden Discohits 'Ratamahatta' und 'Roots', die den Laden noch mal richtig zum Kochen brachten. Fazit: Schön, dass der Abend nicht mit zig Bands vollgepackt wurde. 2 Bands und Konzertende um 23:00 Uhr ist für einen Donnerstagabend optimal. Ich habe SEPULTURA unrecht getan, indem ich sie mehr oder weniger bewusst aus den Augen verloren habe. Live sind die 4 immer noch eine sehr gute Band, sehr sympathisch und, zumindest in Osnabrück, mit viel Spielfreude, einer super Setlist und guter Laune dabei, sodass das im Durchschnitt wohl Ü-30 Publikum zufrieden nach Hause gehen konnte. |
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