Unleash The Archers - Apex

Review von Cornholio vom 17.06.2017 (8351 mal gelesen)
Unleash The Archers - Apex Power Metal aus Kanada, Victoria um genau zu sein, in der Provinz British Columbia. Nun ist das Land der Ahornblätter keines, das mit Metalbands nur so um sich wirft, aber UNLEASH THE ARCHERS feiern dieses Jahr zehnjähriges Bandjubiläum. In dieser Zeit hat sich das Quintett primär auf den ersten beiden Alben im Genre Melodic Death Metal einen Namen erspielt, aber bereits seit dem 2015er Werk "Time Stands Still" ging die Band immer mehr in die Power-Metal-Richtung. Genau diese Richtung verfolgt der Fünfer auch auf "Apex" und was soll ich sagen? Mit Album Nummero vier ist der Combo ein saustarkes Output gelungen, bitte mehr davon!

Ich muss sagen, ich habe von UNLEASH THE ARCHERS schon mal einen Song gehört, das muss etwa zwei Jahre her sein. Den fand ich auch gut, hatte die Band allerdings wieder aus den Augen verloren. Glücklicherweise erschien kürzlich das vierte Album "Apex", sodass ich die Kanadier wieder auf den Radar bekam. Das Quintett spielt starken, schörkellosen und melodischen Power Metal mit hohem Niveau, schon der Opener 'Awakening' beginnt ruhig und etwas unheilvoll, aber überzeugt auf ganzer Linie, driftet teilweise sogar etwas ins thrashige ab. Wen der Song nicht gepackt hat, dem kann ich auch nicht helfen, aber es gibt noch viele andere Gelegenheiten auf "Apex". 'Shadow Guide' ist zwar nicht ganz so kraftvoll, aber trotzdem über dem Durchschnitt. Mit 'The Matriarch' folgt direkt das nächste Highlight, die Band hat einfach ein Händchen für kraftvolle Refrains. Mit 'Cleanse The Bloodlines' wird das Tempo etwas gedrosselt, die Stimmung verdunkelt sich etwas, sodass die Rhythmus-Fraktion etwas mehr in den Vordergrund tritt, das aber mit Bravour erledigt. 'The Coward's Way' flacht wieder etwas ab, ohne allerdings negativ aufzufallen, dafür sind auch die mittelmäßigen Songs zu gut. Das könnte an den Twin-Leadgitarren oder an den thrashig gekeiften Backing Vocals der Gitarristen Grant Truesdell und Andrew Kingsley liegen, die mitverantwortlich dafür sind, dass UNLEASH THE ARCHERS aus dem Einheitsbrei herausstechen. Auch 'False Walls' ist trotz der kurzweilig erscheinenden acht Minuten Spielzeit komplett im Midtempo angesiedelt und zieht sich im letzten Drittel dann doch etwas. Der folgende Song erweist sich jedoch als Brecher: 'Ten Thousand Against One' geht volle Kanne nach vorne, das Riffing erinnert etwas an ICED EARTH, in den Strophen etwas gemäßigt, aber im Chorus entfaltet der Song sein wuchtiges Ganzes! 'Earth And Ashes' kann wieder nicht so ganz überzeugen, aber auch bei diesem Song muss ich den Chorus positiv hervorheben. Und jetzt ratet mal, was mir neben der galoppierenden Strophen am besten bei 'Call Me Immortal' gefällt...

Zum Abschluss der Scheibe folgt der Titelsong, der mit über acht Minuten zwar wieder Überlänge hat, aber vor allem durch seine Vielfältigkeit besticht: Angefangen mit akustischem, etwas balladeskem Intro über einen Mittelteil, der stark an IRON MAIDEN erinnert bis hin zu einem einmal mehr starken Refrain. Wenn man etwas kritisieren will, dann höchstens, dass der Song etwas zu gezähmt und vorhersehbar daherkommt, gerade im Vergleich zu den anderen angesprochenen Highlights; aber wenn's weiter nix ist...

Bewusst habe ich übrigens bis hier "verschwiegen", dass bei den Kanadiern mit Brittney Hayes (Künstlername: Brittney Slayes) eine Frau am Mikro ist, weil das Geschlecht hier überhaupt kein Kriterium ist. Es gibt keine Operetten-Ausflüge der Marke NIGHTWISH, kein Keifen à la ARCH ENEMY, einfach sehr starke Mucke, da sticht kein Bandmitglied heraus, das Gesamtpaket stimmt einfach!


Gesamtwertung: 9.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
01. Awakening
02. Shadow Guide
03. The Matriarch
04. Cleanse The Bloodlines
05. The Coward's Way
06. False Walls
07. Ten Thousand Against One
08. Earth And Ashes
09. Call Me Immortal
10. Apex
Band Website: www.unleashthearchers.com
Medium: CD
Spieldauer: 60:43 Minuten
VÖ: 02.06.2017

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