Gloria Morti - Lateral Constraint | |
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Review von Akhanarit vom 01.11.2012 (6566 mal gelesen) | |
Neulich an der Album-Theke: "Was darf's sein?" Zehn mal Gemetzeltes, bitte. "Normal oder gewürzt?" Letzteres. "Dann empfehle ich die Neue von GLORIA MORTI, "Lateral Constraint". Jo, nehm ich! Womit wir schon direkt beim Thema wären. Die Finnen GLORIA MORTI haben mir soeben ihre neueste Langrille um die Ohren gehauen und ich wurde von diesem Black/Death-Vieh schier überrollt. Obwohl immer wieder hymnenhafte, in herrliche Schwärze getauchte Melodien durch das Dickicht der unmenschlich anmutenden Death Metal-Kompositionen dringen, kann man zu keinem Zeitpunkt behaupten, diese Passagen würden dem Album ihre Durchschlagskraft rauben. Selbst wenn sich das Gitarrenduo Räihä/Silvonen für kurze Zeit zügeln kann... Das Tier an der Schießbude kann das nicht. Man bekommt fast den Eindruck, Drummer Kauko Kuusisalo würde tot vom Drum-Hocker fallen, wenn er nicht zumindest die Doublebass konstant und schnell durchtreten kann. Dieser Mann tritt auch noch bei den zäheren Passagen genussvoll in die Pedale. Als hätte die Saitenfraktion ein Einsehen, kehren sie immer wieder schnell in diese brachiale Raserei zurück und knallen auch den letzten Funken Soundlücke zu. Die Instrumente spielen derart tight zusammen, dass einfach kein Blatt mehr dazwischen passen will. Etwas "sanfter" geht es lediglich bei der Göttergabe 'HalluciNations' zu. Und selbst das ist einfach nur verdammt heavy! Frontmann Psycho tut sein Übriges, dem Soundteppich die Stirn zu bieten. Mehr noch sogar. Dieses Oral-Monster growlt mitten in das Massaker hinein und schafft es mühelos, sich Gehör zu verschaffen. Kleine Schwachpunkte sind wie bei so mancher Band, wenn die Frontmänner eher ins Grölen abdriften. So auch bei diesem Release. Dies sind aber nur gelegentliche Ausflüge und die grobe Kelle dominiert das Geschehen weitestgehend. So definiert man Metal auf dem Extremsektor, was der Band auch schon Gigs gemeinsam mit namhaften Bands wie BEHEMOTH, DEMONICAL, ZYKLON, MAYHEM, THE CROWN und DISSECTION eingebracht hat. Die seit 1999 aktive Band veröffentlicht soeben ihr viertes Album und wenn ich das Ganze nur kurz und knapp beschreiben dürfte, wäre "fettes Brett" wohl die passende Bezeichnung für diesen (erhabenen) Hassklumpen. Besonders interessant erscheint mir die Tatsache, dass Bandkopf Juho Räihä, in dessen Studio "Lateral Constraint" übrigens aufgenommen wurde, auch noch bei den Landsleuten BEFORE THE DAWN spielt. Interessant deswegen, weil diese Combo um einiges melodischer zur Sache geht, als das GLORIA MORTI hier zu tun bereit erscheinen. Das nennt sich dann wohl sinnvoller Ausgleich. Hochleistungssport mal anders. Ich kann zwar nicht verhehlen, dass man als Hörer angesichts dieser Trümmer-Orgie (mit deutlichem Hang zum Thrash) die Aufmerksamkeit nur schwer über die volle Album-Distanz aufrechterhalten kann, aber andererseits muss man das ja auch nicht. Wenn ihr ein Album sucht, zu dem ihr einfach nur abgehen wollt und doch noch die ein oder andere Melodie willkommen heissen könnt, dann greift ebenfalls zum Schwarz-Gewürzten. GLORIA MORTI, "Lateral Constraint". "Darf's sonst noch was sein?" Ja, das Ganze noch einmal zum Mitnehmen!
Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Lex Parsimoniae 02. The First Act 03. Our God Is War 04. Aesthetics Of Self-Hyperbole 05. Sleep, Kill, Regress, Follow 06. HalluciNations 07. Slaves 08. Non-Believer 09. The Divine Is A Fraud 10. Conclusion | Band Website: www.gloriamorti.com Medium: CD Spieldauer: 46:50 Minuten VÖ: 02.11.2012 |
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