Vehemence - Helping The World To See

Review von Souleraser vom 04.04.2004 (9798 mal gelesen)
Vehemence - Helping The World To See Metalblade bringen uns mit VEHEMENCE eine weitere, junge und ambitionierte Death-Metal-Band aus den USA. Und die Gesichter, die von diesem Promo-Photo so grimmig drein blicken, sehen wirklich allesamt ziemlich jung aus und oh mein (bitte den Namen der höheren Instanz einsetzen, an die ihr glaubt, falls vorhanden), drei dieser Jungs sind auch noch kurzhaarig.

VEHEMENCE haben ziemlich derb-aggressiven Death Metal drauf, der geschickt mit Melodien angereichert wird. Wie durch den Hinweis auf das kurze Haupthaar und das junge Alter bereits angedeutet, klingen VEHEMENCE dabei sehr frisch und modern.
Die Vocals sind mal übles Grunzen, mal derbes Geschrei und hin und wieder sogar ein wenig Kreischen. Als Fundament der gesanglichen Konstruktion stehen sehr kraftvolle und interessante Riffs, nicht selten verstärkt durch die UpTempo-Stahlbeton-Soundwand der Rhythmusfraktion.

Eine kleine, aber um so gelungenere Unterbrechung stellt da 'You don't have to be afraid anymore' dar, das für etwa die ersten 2 Minuten beinahe schon depressiv-balladesk anmutet und anschließend auch eher im MidTempo-Bereich weiterstampft.
'Alone in your Presence' ist sogar ein reines Instrumentalstück, das sehr zu gefallen weiß. Anfangs langsam und mit düster-traurigem Einschlag, dann schneller und härter werdend und doch die düstere Atmosphäre bewahrend.

Wo viel Licht ist, ist auch Schatten. In diesem Fall gestaltet sich der Schatten zweiteilig.
Der weniger gravierende Teil ist der, dass keiner der 11 Songs auf "Helping the World to See" Hit-Potential hat. Die Songs sind stark, aber nicht überragend.

Viel gravierender aber ist das folgende: Die CD enthält beinahe 60 Minuten Videomaterial als Datentrack. Das Material liegt allerdings nur im proprietären MS-Windows-Media-Format (.wmv) vor und ist damit nur für Systeme verfügbar, auf denen auch der Microsoft Windows MediaPlayer verfügbar ist. An und für sich schon unverschämt, zudem aber auch ärgerlich, weil das Material recht interessant ist.
Es handelt sich um eine kleine Zeitreise von der Bandgründung 1997 bis 2004, mit u.a. Livemitschnitten, Einblicken in die Recordingsession zu "Helping the World to See" und vielem mehr.

Dass hier ein bestimmter Kundenkreis von diesem Material ausgeschlossen werden soll, ist reichlich dreist.

Prinzipiell ist die CD für jeden Fan melodischen Death Metals hörens- und empfehlenswert.
Ob man sich davon gestört fühlt, dass ein bestimmter Konsumentenkreis mehr oder weniger um den halben Inhalt der CD betrogen wird, muss jeder mit seinem Gewissen ausmachen.


Bleeding Songs: By your bedside, Trinity Broadcasting (Know your Enemy), Alone in your presence, We are all dying

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
1.By your bedside
2.Kill for god
3.Trinity broadcasting (know your enemy)
4.To the taste
5.You don't have to be afraid anymore
6.Alone in your presence
7.Spirit of the soldier
8.Darkness is comfort
9.What could go wrong?
10.We are all dying
11.Her beautiful eyes (bonustrack)
Band Website: www.vehemence.com
Medium: CD
Spieldauer: 50:31 Minuten
VÖ: 19.04.2004

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten