Mors Cordis - Injection | |
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Review von Kex vom 30.07.2011 (7569 mal gelesen) | |
In der Berliner Szene schon seit 10 Jahren unterwegs, darüber hinaus in Deutschland bisher allerdings weniger bekannt sind MORS CORDIS. Innerhalb dieser Zeit wurde 2006 das Debüt-Album "Das Prinzip" veröffentlich, welches vor allem durch seine interessanten Crossover Kompositionen punkten konnte. Nach fünfjähriger Pause legt das Quintett um Chefgrowler Torsten Pfundt nach und knüpft an die damals leider recht unbeachtet gebliebene Scheibe an. "Injection" heißt der zweite Silberling der seit Frühjahr neu strukturierten Berliner und zuallererst wird deutlich: Es ist ruhiger geworden. Will heißen, dass die nahezu endlose Experimentierfreude nicht nur in den Bereich Elektro/Industrial und Gothic, sondern auch zu afrikanisch/australischer traditioneller Musik mit starken Hip-Hop-Einschlägen im Gesang hin ein Ende gefunden hat. War das frühere Spektrum immer am Rande der Gehörgangüberforderung angesiedelt, zeigt sich nun, dass MORS CORDIS soliden Metalcore mit einer Mischung aus urtiefen Death-Growls, hohem Gegrunze sowie teils klaren Gesangspassagen präsentieren können. Dabei zeigt sich im Intro von Titeltrack 'Injection' direkt, dass Rhythmus im Corebereich durchaus auch an typischen Hard'n'Heavy Rotz-Rock'n'Roll angelehnt sein kann. Zeigen die Berliner in diesem Song eher solides technisches Können, wird bereits mit 'The Emptiness' klar, dass nach wie vor stark mit Industrial/Elektro-Synthie-Einsatz sympathisiert wird, was jedoch vorrangig im Intro deutlich wird. Witzigerweise klingt die verzerrte Stimme an dieser Stelle mehr nach alten LINKIN PARK Songs, allerdings haben die nachfolgenden Passagen damit wenig zu tun. Bereits hier wird deutlich, dass Refrains eher die Schwachstelle des Quintetts darstellen, dachte ich doch kurzfristig, ich wäre immer noch bei Track 1. Wird in 'Break Out' nochmals im Sprechgesang die Nähe zum Hip-Hop gesucht, dies allerdings nur dezent und in einzelnen Passagen (nicht wie bei 'War remains War' 2006, wo Metal eher geringe Anteile hatte), kommt in 'Haut zu Stein' eine bisher unbekannte Facette zum Vorschein: In hoch herausgepressten Growls, eher flach gehaltenen Riffs und entsprechend blechern abgemischten Drums wird hier ein Song präsentiert, dessen sich manche Black Metal Band nicht zu schämen bräuchte. Wer Crossover zum Gothic auf Grund älterer Werke sucht, wird enttäuscht, diesmal haben die Berliner auf weiblichen Gesang komplett verzichtet, was dem Gesamteindruck von "Injection" allerdings keinen Abbruch tut. Fazit: MORS CORDIS sind ruhiger geworden und scheinen im Metalcore mit gesanglicher Nähe zum Deathbereich und eingestreutem Industrial-Synthesizer Einsatz ihren Weg gefunden zu haben. Der ein oder andere Ausflug in fremde Genres bleibt, was beim gesamten Hören von "Injection" durchaus gewöhnungsbedürftig ist. Am Refrain sollte definitiv noch gearbeitet werden, eine Schwäche, die sich durchs gesamte Album zieht: Überall dort, wo klarer Gesang zum Einsatz kommt, werden die Passagen plötzlich austauschbar, vielleicht sollte hier wieder mehr Rap zum Einsatz kommen; auf "Das Prinzip" eine der Stärken. Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Injection 02. Emptiness 03. Big Brother 04. Break Out 05. I am you 06. Skit 07. 22nd Century 08. Haut zu Stein 09. Last Show 10. Machine 11. Guilty 12. Krone der Schöpfung | Band Website: www.myspace.com/morscordis Medium: CD Spieldauer: 43:58 Minuten VÖ: 29.07.2011 |
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