Six Feet Under - Graveyard Classics

Review von Souleraser vom 03.05.2003 (13293 mal gelesen)
Six Feet Under - Graveyard Classics Die Jungs um Frontsau und Ex-Cannibal Corpse-Chefgrunzer Chris Barnes haben sich mit diesem Album wohl selbst einen Gedenkstein errichtet.

12 Songs, allesamt mehr oder weniger große Klassiker der Rock- und Metalszene wurden von den Männern aus Miami verwurstet.
Das Ergebnis ist mehr als beeindruckend. Vor allem, daß ein Song wie "California uber alles", der ja im Original schon wirklich sehr schnell gespielt wird, trotz Barnes' Gegrunze weiterhin verständlich bleibt und im Tempo nicht merklich hinter dem Original zurückfällt, nötigt einem Respekt ab.

Und auch die anderen Songs - von denen ich zugegebenermaßen nicht alle im Original kenne - sind mehr als unterhaltsam oder schlechte Kopien. Selbst der AC/DC-Klassiker "TNT" kommt in der 2000er-SFU-Version rüber, als wäre er immer für Death Metal-Gegrunze und nicht für Rock-Gesang gedacht gewesen. Jimi Hendrix "Purple Haze" allerdings ist schwer wieder zu erkennen. Kein Wunder, war doch der klassische Hendrix-Sound eher Soundtrack für den gemütlichen Konsum von lustig machendem Gemüse. Venom's wohl größtem "Hit", "In league with Satan", merkt man dagegen an, daß er auch im Original von einer Band der Schwarzwurzelfraktion eingespielt wurde. Genial im Original, Genial - aber deutlich druckvoller - in der Kopie. Unterhaltsam sind auch der Accept-Klassiker "Son of a Bitch", der mir in dieser Version deutlich besser gefällt als bspw. in der Tankard-Version (vom "Tribute To Accept Vol. 1"-Album) oder das Scorpions-Cover "Blackout", welches mit Guestvocals des Anthrax Fronters John "White Taco" Bush und damit mit richtigem Gesang aufwarten kann. "Smoke on the water" ist ein Rock-Evergreen und in der vorliegenden Version um so mehr. Ein alter Kracher in neuem, druckvollen Gewand. Daumen hoch dafür.

Etwas an mir vorbeigegangen sind das Black Sabbath-Cover "Sweet Leaf" und die Neuauflage von Exodus "Piranha", die in der vorliegenden Version die schwächsten Songs des Albums darstellen.

Der Mix, welcher einem Studio mit dem verheißungsvollen Namen (Nomen est Omen?) "The Hit Factory Criteria", entstammt, macht einiges her. Glasklar zu hörende Instrumente und selbst Barnes Gegrunze verschwimmt nicht. Störgeräusche wurden eliminiert und anscheined schon auf "Laut" getrimmt, denn selbst bei voll aufgedrehter Anlage kriegt man hier kein Pfeifen im Ohr, wie beispielsweise bei Bolt Thrower's letztem Output.

Ganz klar: Ein echtes Meisterwerk, selbst wenn natürlich die songwriterische Leistung nicht beurteilt werden kann. Traurig vielleicht, daß SFU mit einem Album, welches durchgängig Coverversionen beinhaltet, wohl das stärkste Album ihrer bisherigen Karriere abgeliefert haben. Das Potential wäre offenkundig da.

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
1. Holocaust (Savatage)
2. TNT (Acdc)
3. Sweet Leaf (Black Sabbath)
4. Piranha (Exodus)
5. Son Of A Bitch (Accept)
6. Stepping Stone (Sex Pistols)
7. Confused (Angelwitch)
8. California Uber Alles (The Dead Kennedys)
9. Smoke On The Water (Deep Purple)
10. Blackout (Scorpions)
11. Purple Haze (Jimi Hendrix)
12. In League With Satan (Venom)
Band Website: www.sfu420.com/
Medium: CD
Spieldauer: 46:06 Minuten
VÖ: 30.10.2000

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