Implant For Denial - otherroot

Review von des vom 13.12.2009 (5849 mal gelesen)
Implant For Denial - otherroot Schon jemals TVRi gesehen, den internationalen Ableger des Rumänischen Fernsehens, der über Satellit oder Kabel empfangen werden kann? Ein Gutteil des Sendetages wird mit dem Abspielen von rumänischer Folklore mit lausigem Playback und eigenartigem Bühnenacting verbracht. Nichts gegen rumänische Folklore, aber jedenfalls sollte man als Metalfan, falls man zufällig auf eine Musiksendung bei diesem Sender stößt, nicht voreilige Rückschlüsse über die Musikszene Rumäniens schließen.

Denn IMPLANT FOR DENIAL beweisen, dass auch gute härtere Musik in Rumänien zuhause ist. Auf "Otherroot" legen sie ein Brett aus einer anspruchsvollen Metal-Stilmischung vor, die auch mitunter in Alternative Rock abdriftet. Heißt auf gut Deutsch, dass zwischen Gebretter mit zweistimmigem Gebrülle dann wieder klar gesungene und melodische Passagen für Abwechslung sorgen. Zwischendurch kommt gar ein Kinderchor zum Einsatz. Auch vor der Verwendung von mit Dämpfer gespielten Trompeten, die bei 'Farewell' beziehungsweise 'Apus' für Jazz-Feeling sorgen, scheuen IMPLANT FOR DENIAL nicht zurück. Das mag der Beschreibung nach sperrig klingen, ist es aber eigentlich nicht, denn trotz der etwas vertrackten und kopflastigen Songstrukturen gehen die Tracks gut vorwärts und bleiben authentisch und spannend. Vor allem die oft erhabenen Refrains sorgen für Gänsehautmomente, ohne in Emo-Kitsch abzugleiten. Höchstens das balladeske und etwas eigenwillig instrumentierte 'Farewell' fügt sich stilistisch nicht ganz nahtlos in die Platte ein, wobei dieser Song mit der herausragenden und sehr sexy weiblichen Gaststimme durchaus ein Highlight ist.

"Otherroot" kommt als Doppeldecker im Digipack daher; bemerkenswert ist dabei, dass CD1 "other" englischsprachige Lyrics aufweist, während sich IMPLANT FOR DENIAL auf der zweiten CD "root" - wie der Name schon andeutet - auf ihre Wurzeln besinnen und mit rumänischen Texten aufwarten. Die Songs von "root" sind zum Teil bis auf die andere Sprache und einige geänderte Arrangements die selben wie auf "other", wobei Rumänisch beim ersten Hören recht gewöhnungsbedürftig klingt. Alles in allem knallt die Platte und geht rein wie eine Ciorba de Burta mit einem Zuiker. Sollte man antesten, wenn man auf anspruchsvollen Metal steht und offene Ohren für ungewöhnliche Ideen hat.

des

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
CD 1 (other):
01. Innerscape
02. Messages To Gods
03. Nemesis
04. Farewell
05. Tribute
06. Herald
07. Pearl
08. Target
09. Strike

CD 2 (root):
01. Solitor
02. Sidef
03. 3,80
04. In Soare Deschis
05. X
06. Rezistenta Continua
07. Mental
08. Apus
09. Tribut
Band Website: www.implantfordenial.ro
Medium: DoCD
Spieldauer: 101:00 Minuten
VÖ: 27.11.2009

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