Zero Theorem - The Killing I

Review von Stormrider vom 25.02.2020 (6689 mal gelesen)
Zero Theorem - The Killing I Puhhhh, es scheint die neue Entwicklung in der Musikindustrie zu sein, dass man dem Hörer kein ganzes Album mehr zuzutrauen scheint. Anders kann ich es mir kaum erklären, dass derzeit so viele EPs veröffentlicht werden, die dann zusammengefügt und als Ganzes verstanden werden sollen. Genau das machen die US-Boys von ZERO THEOREM, sie werfen statt einem Album zwei EPs auf den Markt. "The Killing I" wird eröffnet von 'Cannonball' und könnte wirklich nicht noch mehr nach DISTURBED klingen. Das einzige, was fehlt, sind die David Draiman üblichen "Ah Ah!"-Shouts, ansonsten klingt der Song so sehr nach den Megasellern, dass man meinen könnte, es handle sich um ein bisher unveröffentlichtes Leftover.

Die folgenden zwei Songs, 'You' und der 'Titeltrack', schielen dann zwar weiterhin immer in diese Richtung, was hauptsächlich am Timbre von Sänger Caesar liegt, sind musikalisch aber eher an FIVE FINGER DEATH PUNCH angelehnt. Auch hier sind die Parallelen teilweise frappierend. Song Nummer vier, 'Threat', zieht dann nochmal ein wenig an der Härteschraube, hat aber leider keine richtig gute Hookline spendiert bekommen und ist so ein Song, der am Hörer vorbeirauscht, ohne dass man ihn unbedingt nochmal hören wollte. Der Abschlusstrack der EP, die gerade einmal 16 Minuten Spielzeit aufweist und selbst bei Verdopplung der Zeit kaum als Album durchgehen würde, nimmt dann erstmal etwas Geschwindigkeit raus und ist eine Mischung aus der Groove mit fast schon Powerballaden-Charme, bevor man aber in die Pussyecke gedrängt wird, baut man schnell noch ein paar tiefe Growls ein und zieht 'Something Different' zum Ende hin nochmal ein wenig an. Aber auch das macht den Song nicht härter, als er in Wirklichkeit ist.

Für wen ist "The Killing I" nun also interessant? Für Fans der beiden genannten US-Chartstürmer definitiv, denn ZERO THEOREM haben so ziemlich keine eigene Charakteristik, sondern vermengen munter die Sounds und Stilmerkmale, die man von DISTURBED und FIVE FINGER DEATH PUNCH kennt. Ob man nun unbedingt eine Band braucht, die exakt so klingt wie ihre Vorbilder? Das darf jeder selbst entscheiden. Da nur 'Cannonball' wirklich Hitpotenzial entfaltet, fehlt mir hier noch so einiges, um zukünftig mehr zu sein, als eine handwerklich und soundtechnisch gut umgesetzte Kopie. Ich bevorzuge aber in dem Fall doch eher die Originale.

Gesamtwertung: 5.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Cannonball
02. You
03. The Killing
04. Threat
05. Something Different
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 15:50 Minuten
VÖ: 17.01.2020

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