The Holeum - Sublime Emptiness

Review von Zephir vom 10.09.2019 (5429 mal gelesen)
The Holeum - Sublime Emptiness Sie ist in der Tat sublim, die Mischung aus Post Metal, Doom und Drone, die die Spanier THE HOLEUM zum Besten geben. Düster stimmungsvoll und raumgreifend breitet sich ihr zweites Vollalbum "Sublime Emptiness" in sphärisch-melodische Welten aus, deren folgende Beschreibung als notwendigerweise stark verkürzt erkannt werden will: Zu facettenreich ist dieses Klanggebilde mit seinen progressiven Elementen, in dem alles, was melodisch genannt werden kann, eine vielfach nuancierte Schwere in sich trägt.

Schon der Opener 'Obsidiana' überzeugt mit dröhnenden Bässen (Paco Porcel) und stimmgewaltigen Gebrüll (Pablo Egido). Dass THE HOLEUM aber keine Death-artige Brutalo-Stimmung aufkommen lassen wollen, beweist das erst mit Brachialgewalt über den Hörer hereinbrechende 'Geometric Dance', das sich nach einiger Zeit mit harmonisch und rhythmisch vertrackten Drum- und Saitenspielereien (an den Gitarren: Luis Albaladejo und Julián Velasco, hinter den Drums: Miguel Fernández) in das progressive Segment verschraubt. Eine bizarre Jazz-Trompete gibt das Ihre zu diesem surrealen Klanggebilde, das mit dem Folgetrack 'Protoconciousness' kompositorisch schon ins Experimentelle abdriftet. Leichte Sludge-Elemente machen den Fiebertraum aus zahlreichen schwarzen Schattierungen komplett.

'Drake Equation' (ja, die Songtitel sind reichlich proggig und teilweise spacig) findet sich zwischen wütenden Doom-Sludge-Takten in einer kontemplativen, instrumental zurückgefahrenen Neo-Jazz-Introvertiertheit wieder, deren i-Tüpfelchen schließlich die elektronische Verzerrung der raunend eingesprochenen Vocals darstellt. Gegen Ende wird noch einmal verhalten clean gesungen, als säßen wir im Nachtcafé hoch über der erleuchteten City. Dabei ist das, was da sitzt, nur unser Abbild, und wir verlieren uns irgendwo in entfernten Galaxien ...

Das stark angezogene Tempo in 'Fractal Visions' erinnert uns alsdann, dass auch bei THE HOLEUM die Drums schneller prügeln können und dass es noch nicht vorbei ist mit dem eigenartig vernebelten, unwirklichen Jazztrompeten-Traum. Und 'Metempsicosis', die Vorstellung der Transmigration der menschlichen Seele nach dem Tode, wabert zwischen verloren echoenden Saitenklängen, wütendem Gebrüll, entrücktem Cleangesang und melancholischen Giarrensoli.

Ehrensache, dass auf "Sublime Emptiness" kein Track kürzer ist als sechs Minuten, der Rausschmeißer beläuft sich gar auf fast neuneinhalb. Das Album ist ein vielschichtiges Klanggemälde, das hypnotisiert und in einen dunklen, doomig-psychedelischen und eigenartig visionären Kosmos entführt. Wer gerne in die Soundkulissen von Bands wie CULT OF LUNA oder auch MOUTH OF THE ARCHITECT abtaucht, sollte sich THE HOLEUM einmal zu Gemüte führen.

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Obsidiana
02. Geometric Dance
03. Protoconciousness
04. Drake Equation
05. Fractal Visions
06. Metempsicosis
Band Website: www.theholeum.com
Medium: CD
Spieldauer: 43:00 Minuten
VÖ: 23.08.2019

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten