Livebericht Powerwolf (mit Majesty und Battle Beast) |
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Ein Livebericht von Eddieson aus Osnabrück (Rosenhof) - 28.09.2013 (39654 mal gelesen) |
POWERWOLF haben ja mit ihrem letzten Album "Preachers Of The Night" 'ne Menge Staub aufgewirbelt und kurz den Thron der deutschen Charts erklommen. Um eines gleich vorweg zu sagen, ich bilde mir ein, dass einige im heutigen Publikum in Osnabrück auch nur deswegen da sind. Sie haben also die Charts erklommen und im Sommer sämtliche Festivals im Lande besucht und viele positive Eindrücke hinterlassen. Nun machen sich die Wölfe auf einen erneuten Kreuzzug durch kleinere Clubs. Ich hatte sie ja im Sommer schon teilweise auf dem W:O:A gesehen und mir gedacht, dass ich sie unbedingt noch mal in einem etwas kleineren Rahmen sehen wollte. Diese Chance bietet sich dann heute an einem schönen Samstagabend im Osnabrücker Rosenhof. Diesmal bin ich, ob ihr es glaubt oder nicht, ohne Kumpel Boddy unterwegs. Es scheint beim Einlass irgendwelche Verzögerungen zu geben. Eigentlich ist um 18 Uhr Einlass, als ich aber um 19 Uhr am Rosenhof eintreffe, werden grad erst die Tore geöffnet und ASHES OF ARES legen sofort los. Da es ja bekanntlich am Eingang immer etwas länger dauert, verpasse ich die ersten paar Songs der Band um Matt Barlow. Was allerdings auch nicht wirklich schlimm ist. Denn der Rest des Auftritts ist sehr statisch und zeugt von nicht besonders viel Bühnenaction. Obwohl mit Matt Barlow und Freddie Vidales, beides ehemalige ICED EARTH Mitglieder, und Van Williams (Ex-NEVERMORE) drei alte Hasen des Geschäfts auf der Bühne stehen. Aber für die Band ASHES OF ARES ist es, soweit ich weiß, einer der ersten Auftritte überhaupt. Schiebe ich es also da drauf, dass der Auftritt mich nicht besonders vom Barhocker reißt. Die Band und allen voran Matt ist sichtlich begeistert ob der Reaktionen aus dem Publikum. Kann er auch. Denn diese sind wirklich hervorragend. Ständige "Matt"-Rufe, werden von ihm gerne angenommen, er wandelt die dann aber um, und feuert das Publikum an, doch lieber "Ashes Of Ares" zu rufen, was die Leute auch prompt machen. Ich muss gestehen, dass ich das Debüt-Album bisher noch nicht gehört habe, deshalb wusste ich im Vorfeld überhaupt nicht, was mich da erwartet; aufgrund der Mitglieder konnte ich mir aber schon vorstellen, dass heute Abend wohl nicht mit Brutal Death Metal eröffnet wird. Nein, es ist schon klar, dass ASHES OF ARES sich nicht allzu weit von den Wurzeln der einzelnen Mitglieder fortbewegen und so wird hier heute schnörkelloser etwas düsterer Power Metal zum Besten gegeben. Gut, aber auch nicht so gut, dass ich denke, mich viel mehr mit der Band beschäftigen zu müssen. Muss ich auch nicht, denn, wenn ich mir die Leute im Publikum so ansehe, dann werden das genügend andere tun. Als nächstes stehen BATTLE BEAST auf der Bühne. Die Band, die sich 2010 gegründet hat, zeugt noch von einer Art Wildheit während der Show. Sie sind jung, wild und zeigen dies auch auf der Bühne. Da wirkt noch nicht alles fest einstudiert und geplant. Da gehen auch mal Ansagen schief und mit der Absprache untereinander hapert es auch noch etwas. Das ist aber nichts, was man der Band als negativ ankreiden sollte. Ich finde das eher positiv. Das zeigt noch eine gewisse Natürlichkeit der Band, die sie hoffentlich noch lange behalten wird. Musikalisch sind die Finnen tief in den Achtzigern verwurzelt, auch wenn einige der Bandmitglieder zu der Zeit wohl noch mit einem Pulla (finnisches Gebäck) um den Weihnachtsbaum gelaufen ist, bringen sie die Musik sehr überzeugend rüber. Stampfendes Heavy Metal Beats, schöne Soli und der Gesang von Frontröhre Noora harmonieren perfekt zusammen. Grad der raue aber doch auch irgendwie saubere Gesang von Noora ist das Aushängeschild der Band. Auf der Bühne verbreiten sie jedenfalls 'ne Menge Spielfreude, die sich auf das ohnehin schon gut gelaunte Publikum überträgt. Vor allem 'Black Ninja', die Videoauskopplung aus dem aktuellen Album "Battle Beast", kommt gut an. Insgesamt hinterlassen BATTLE BEAST einen guten Eindruck und einige Fans haben nach der Show noch die Möglichkeit, mit der Band vor dem Tourbus oder im nahe gelegenem Trash (Kneipe in Osnabrück) einen kleinen Plausch zu halten. Tja, dann stehen MAJESTY auf der Bühne. Ich bin mir bis jetzt nicht sicher, ob ich weinen oder lachen soll. Ich bin da echt hin und her gerissen. Einerseits mag ich die Band ja, aber anderseits ist das auch schon ganz schön zum Fremdschämen, vor allem, wenn man da mal etwas mehr auf die Texte hört. Was aber wirklich schade ist, ist, dass die Band keine eigene Identität hat. Sie wird immer und sofort mit MANOWAR in Verbindung gebracht. Gut, irgendwie ist die Band ja auch selber Schuld, denn die Ähnlichkeit in den Songs ist nun mal unverkennbar. Auch wenn MAJESTY anfangs mit ziemlichen Soundproblemen zu kämpfen haben, legen sie hier ein soliden Auftritt hin. Zumindest in dem Teil, den ich gesehen habe, denn mit einem inneren Lächeln verabschiede ich mich kurz um mal was zu trinken, um dann pünktlich zu POWERWOLF wieder zu kommen. Kurz vor dem Auftritt von POWERWOLF macht sich dann etwas Unruhe im Publikum breit. Viele wollen sich direkt vor der Bühne einen Platz sichern. Neben mir läuft ein ca. 10 jähriger Sohn seinem Papa davon, weil der Kleine unbedingt in die erste Reihe möchte und Papa davon gar nicht begeistert ist. Immer mehr POWERWOLF Shirts, die wohl heute erst gekauft wurden, zeigen sich und man schaut gespannt auf die Bühne, wo die letzten Vorbereitungen getroffen werden. Dann ist es soweit. Die Band betritt die Bühne und sofort entlässt sich ein Schwall von Freude und Begeisterung in ihre Richtung. POWERWOLF sind von Anfang an sichtlich begeistert und angetan vom heutigen Osnabrücker Publikum. Während der Show diskutieren sie auch kurz, ob sie schon mal in Osnabrück waren. Keyboarder Falk Maria Schlegel sagt dann, dass er nur mal privat hier war. Den großen Vorteil, den POWERWOLF mit ihren hymnenhaften, orchestralen Songs haben, ist, dass sie sehr publikumstauglich sind. Man kann das Publikum gut in die Songs mit einbeziehen, was die Band natürlich auch macht und das Publikum auch dankbar annimmt. Ich bin mir nicht sicher, in wie weit das Publikum mit den älteren Alben der Band vertraut ist, aber spätestens beim dritten Song 'Amen & Attack' und gleichzeitig der Singleauskopplung aus dem aktuellen Album "Preachers Of The Night" gleicht der Rosenhof einem Hexenkessel (oha, darf ich das sagen oder komme ich jetzt ins Fegefeuer?). Ich finde es ja immer schön und etwas auflockernd, wenn eine Band nicht alles so ernst nimmt. So ist es natürlich toll zu sehen, dass Sänger Attila auch die ein oder andere humoristische Einlage bringt und mit einem gewissen Witz die kommenden Songs ansagt. 'Ressurection By Erection' lädt natürlich auch dazu ein. Und durch seinen rumänischen Akzent bringt Attila noch einen besonderen Charme mit sich. Er wird übrigens vorne an der Bühne unterstützt durch Keyboarder Falk Maria, der es sich nicht nehmen lässt, öfter mal vorne vorbei zu schauen, um das Publikum weiter anzuheizen. Bei 'Werewolves Of Armenia' wird der Rosenhof dann in zwei Teams geteilt. Team Attila und Team Falk Maria. Das eine Team singt zum Einstieg ein kräftiges "Hoo!", das andere Team sing ein noch kräftigeres "Haa!". Dann geht es natürlich darum, welches Team das lautere ist. Bis dann im Song alle zusammen singen. Und ich muss wirklich sagen, dass es schade ist, dass nach 90 Minuten die Show schon wieder vorbei ist. Die Band hat mich heute voll und ganz überzeugt. Sie ist sympathisch auf der Bühne, hat Entertainment-Qualitäten und ist musikalisch absolut on top. Auch wenn man den ganzen religiösen Kram besser mit einem Zwinkern im Auge betrachten sollte. Für mich war es definitiv nicht die letzte POWERWOLF-Show und auch an dieser Stelle zitiere ich gerne mal wieder Sänger Attila und sage "Vielen Dankeschön!". Setlist POWERWOLF: 01. Sanctified With Dynamite 02. Prayer In The Dark 03. Amen And Attack 04. All We Need Is Blood 05. Sacred And Wild 06. Resurrection By Erection 07. Coleus Sanctus 08. Drum Solo 09. Kreuzfeuer 10. Werewolves Of Armenia 11. Dead Boys Don't Cry 12. We Drink Your Blood 13. Lupus Dei Encore 14. Raise Your Fist, Evangelist 15. In The Name Of God (Deus Vult) Weitere Fotos findet ihr hier |
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