Inner Core - Soultaker | |
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Review von Stormrider vom 01.05.2018 (5426 mal gelesen) | |
Female Fronted Symphonic Hard Rock mit Metalfarbtupfern. Manchem rollen sich jetzt bereits die Fußnägel hoch. Ist aber gar nicht nötig, denn "Soultaker", das Debütalbum der 2013 in Lörrach gegründeten INNER CORE, ist mitnichten ein Trällerelsen-Album geworden. Dürfte aber am Ende dennoch am ehesten für Fans von NIGHTWISH und WITHIN TEMPTATION geeignet sein. Denn auch wenn Frontfrau Anna Rogg nicht den Fehler macht in Opernregionen vorzustoßen, sondern angenehm erdige, ja fast rockige Vocals, bevorzugt, so ist das musikalische Grundgerüst mit seinen ausgiebigen Keyboardorgien, den klassischen Versatzstücken und jeder Menge unterschiedlicher Instrumente doch am ehesten in dieser Zielgruppe zuhause. Insgesamt machen INNER CORE auf ihrem Erstling eine durchaus gute Figur und leisten sich keine größeren Schnitzer. Was jedoch bereits beim eröffnenden Titeltrack auffällt, ist, dass das Sextett noch nicht auf den Punkt komponieren kann. Viele der zehn Songs haben Überlänge und verlieren sich in Instrumentalpassagen, die nicht spannend genug ausgearbeitet sind, um Songlängen von sechs Minuten (oder mehr) zu rechtfertigen. Hier wird dann, eben doch Symphonic Metal genretypisch, auf ausgiebige Keyboardpassagen in verschiedenen Effekten gesetzt, teilweise fühlt man sich gar an POWERWOLF erinnert. Aber genau diese Passagen sind viel zu präsent, auch wenn sie vermutlich den neo- bzw. pseudoklassischen Anspruch untermauern sollen. Dass es auch anders geht, zeigen INNER CORE in 'Blame', basierend auf einem rockigen Gitarrenriff ist der Song knackig und kommt direkt auf den Punkt. Davon bitte zukünftig mehr, von ausufernden Instrumentalpassagen um des progressiven Anspruchs Willen bitte weniger. Ebenfalls Luft nach oben bleibt in den Melodien. Nicht, dass sie schlecht wären, aber sie bleiben nicht auf Dauer hängen. Vieles plätschert so dahin und wirkt ein bisschen wie aus dem Setzkasten. Handwerkskunst anstatt Virtuosität könnte man sagen. Nichts gegen solide Handwerkskunst, aber den Anspruch, den INNER CORE offensichtlich an sich haben, der wäre etwas virtuoser besser zur Geltung gekommen. Dass man sich in diesem Genre natürlich auch die ein oder andere Ballade gönnt, gehört zum Pflichtprogramm. Mit 'Keep The Distance' ist der Formation eine schöne, von Piano und Streicherarrangements getragene Ballade gelungen, auch wenn sie am Ende ebenfalls etwas hätte gestrafft werden können. Alles in allem kann man INNER CORE attestieren, dass sie mit "Soultaker" ein ordentliches Debüt am Start haben und vor allem um eine eigene Identität bemüht sind. Leider bedeutet diese Identität derzeit noch etwas viel Langatmigkeit und Überfrachtung der Songs, die es nicht immer einfach machen, dabei zu bleiben und während der knappen Stunde nicht gedanklich abzuschweifen. Dennoch dürfen alle Fans, die Symphonic Metal auf ihrem musikalischen Speiseplan haben, durchaus ein Ohr riskieren und dieser jungen Band eine Chance geben. Gesamtwertung: 6.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Soultaker 02. Sweet Addiction 03. Snowstorm 04. Crucified 05. Keep The Distance 06. Screw That 07. Blame 08. Monsters 09. Ghost Dust 10. Into Eternity | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 59:19 Minuten VÖ: 06.04.2018 |
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