Livebericht Cancer Bats (mit Overthrow und Vera Cruz) |
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Ein Livebericht von Baterista aus Oslo (Rockefellers) - 29.04.2011 (19881 mal gelesen) |
Auch im Urlaub, oder vielleicht gerade deshalb, benötigte ich mal wieder etwas Livemucke auf die Ohren. Daher hatte ich bereits beim Recherchieren im Web heraus gefunden, dass es die Rockefeller Music Hall in Oslo gab, und just zu meinem Urlaubsausflug die CANCER BATS dort spielen würden. Die Freude kannte keine Grenzen, als sich herausstellte, dass die Location nur wahnwitzige 5 Minuten Fußmarsch von meinem Hotel entfernt lag. So konnte ich sogar meine normalerweise nicht Metal hörende Begleitung dazu bewegen, mit mir dorthin zu gehen. Nach einem gelungenen Sightseeing-Tag bei Traumwetter bogen wir gut gelaunt in den Club und shoppten uns für 200 NOK jeweils ein Ticket. Das sind umgerechnet etwa 25 Euro, also noch okay vom Preis her. Was man sonst in Oslo nicht behaupten kann - sehr teures Pflaster. Angekündigt waren die CANCER BATS mit einer Vorband namens OVERTHROW, und beginnen sollte das Ganze gegen 21.30 Uhr. Schlussendlich spielten jedoch 3 Bands, da die Bats eigentlich mit VERA CRUZ auf Europatour waren. Irgendwie schien das jedoch der Club-Orga herzlich egal gewesen zu sein, denn die besagten VERA CRUZ wurden auch auf der Homepage vorher mit keinem Wort erwähnt oder beworben. So dass es nicht verwunderte, dass um viertel vor 9 nur sehr wenige Leute anwesend waren, als die 4 Franzosen den Reigen eröffneten. VERA CRUZ waren mir bis dato nicht bekannt, aber die Jungs machen live eine derart gute Figur, dass bereits nach kürzester Zeit die Hand voll Anwesender begeistert durch die Gegend moshte. Nebenbei bemerkt sind sie auch optische Appetithappen. So dass meine liebe, tapfere Freundin zwar etwas unter dem "Lärm" gelitten hat, aber ein zufriedenes Grinsen auf ihrem Gesicht erschien, als Frontmann Flav sich das T-Shirt vom Leib riss.(Anm. d. Red.: wir sind entrüstet!!!) Die Musik des Vierers aus Paris lässt sich mit Punkrock trifft Modern Metal mit einem Hauch Metalcore beschreiben. Wer neugierig ist, kann sich gern mal auf deren Myspace-Seite mit Hörproben versorgen. Es lohnt sich. Insgesamt spielten sie 30 Minuten, in denen sich der Club bereits gut füllte, und beinahe jeder, der zur Tür herein spazierte, sofort mitgegangen ist. Das nenne ich mal Auftrag erfüllt. Nach einer zackigen Umbaupause mit Soundcheck stürmten OVERTHROW pünktlich um 21.30 Uhr auf die Bühne. Leider war der Sound bei VERA CRUZ schon viel zu laut. Bei OVERTHROW konnte man aber kaum noch heraus hören, was eigentlich genau musikalisch auf Bühne passierte. Es wird mir wohl immer ein Rätsel bleiben, wieso so viele Menschen am Mischpult der Meinung sind, dass laut gleich gut ist. Vermutlich weil sie zu wenig Ahnung von dem haben, was sie tun. Zurück zur Show. OVERTHROW sind ebenfalls 4 Jungs, kommen jedoch aus Stavanger in Norwegen, und ihre Mucke ist irgendwas zwischen Stoner und Thrash. Recht cool gemacht, jedoch für meinen Geschmack noch nicht eigenständig genug. Was jedoch kein wirkliches Problem ist. Die Jungs sind nämlich eher noch Bübchen und waren manchmal unfreiwillig putzig, wenn sie die hargesottenen Metaller heraus hängen ließen. Von daher könnte aus denen nochmal richtig was werden. Allerdings konnten sie das hohe Live-Niveau der Vorband nicht halten. Auf mich ist der Funke jedenfalls erst bei den letzten beiden Songs über gesprungen, als sie etwas lockerer wurden und die Rampensau in sich gefunden hatten. Auch OVERTHROW erhielten nur 30 Minuten Spielzeit. Danach stand wieder eine Umbaupause an, diesmal etwas länger. Das "John Dee" war mittlerweile sehr gut gefüllt. Im Einschätzen von Menschenmengen bin ich leider schlecht. Aber ich denke mal, es waren vielleicht so um die 100 Männeken, die den Weg dorthin gefunden hatten. Damit war der Club so gut wie voll. Irgendwann zu später Stunde war der große Moment gekommen und die CANCER BATS betraten entspannt und gut gelaunt den Ort des Geschehens. Die Stimmung war quasi von Beginn an sofort spitzenmässig. Das Publikum feierte ihre Helden, und diese liessen sich nicht lumpen und lieferten eine mitreißende Performance ab. Alte Songs, neue Songs - alles was das Fanherz begehrte. Das große Manko war jedoch auch hier wieder der Sound. Mittlerweile war nur für geübte Hörer zu erkennen, welcher Song denn nun gespielt wurde. Man könnte es als Lärmbrei beschreiben, meine Begleitung hatte schon längst den rettenden Weg in das nahe Hotel eingeschlagen. Eine klare 6 für den Soundfuzzi. Bei mir forderten ein ganzer Tag auf den Beinen, die drei Bier sowie der unerfreuliche Sound dann auch sein Opfer und ich trat nach 'French Immersion' den Rückzug ins Bett an. Daher wurde das Konzert leider ohne mich beendet, glücklich und zufrieden war ich trotzdem. Insgesamt war der Abend trotz Soundkatastrophe gelungen. Denn nicht nur die Kanadier lieferten ein Feuerwerk der guten Laune sowie eine hervorragende Show ab, auch die beiden Vorbands waren mitreißend und haben Spaß gemacht. Was will man mehr auf einem Konzertabend im Urlaub? Richtig, nüscht! ;-) |
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