Anvil Of Doom - Died before dawn

Review von Opa Steve vom 07.09.2003 (5084 mal gelesen)
Anvil Of Doom - Died before dawn Auch aus Spanien kommen Finnen. Äh, genauer gesagt: eine Truppe namens "Anvil Of Doom" schickt sich an, den Stil der Children Of Bodom zu kopieren. Spielerisch sind sie auch gar nicht mal so übel. Die klassisch-melodischen Licks und Riffs können sich durchaus hören lassen. Auch der keifende Gesang ist quasi 1:1 von Alexi abgeguckt. Aber auch Peinlichkeiten gibt es zu vermelden: wenn man wie die Children spontane und kunstvolle Licks einbauen will, greift man hier lieber in die Studiotrickkiste und versieht die Songs mit grauenvoll aufgesetzten Overdubs. Apropos Studio: hätte man das Teil hier nicht wenigstens etwas mastern können? Dumpf und drucklos poltern die Songs daher und wollen sich gar nicht im Zimmer entfalten. Alles etwas sehr angestaubt. Auch sind manche Sounds einfach schlecht ausgesucht (neben den oben schon erwähnten Overdubs z.B. auch die Keys in "...waiting").

Im besagten "...waiting" warten die Spanier mit einem fast Goth-Metal-mäßigen Mittelteil auf, der gar nicht mal so übel klingt und eine wohltuende Erholung vom andauernden Gefrickel darstellt. Völlig neben der Spur liegt allerdings der Start des folgenden "H3". Schleppend und planlos kommt der Song nur sehr schwerlich in die Pötte. Mit der Strophe bessert sich dies zwar etwas, aber man merkt doch, dass hier sehr krampfhaft versucht wurde, etwas wie Pathos zu erzeugen. Klappt aber leider nicht. So hat der Hörer schon beim vorletzten Song etwas Lust eingebüßt und ist geneigt, den Skip-Button zu drücken. Keine guten Voraussetzungen für das letzte Stück, welches zwar wieder im Klassik-Stil, aber irgendwie nicht weltbewegend rüberkommt.

Anvil Of Doom sind zweifellos ordentliche Musiker und haben auch die Theorie verstanden. Zwei Tipps möchte ich ihnen dennoch auf den Weg geben: 1. werdet bitte etwas eigenständiger, und 2. gebt euren Songs etwas mehr Seele - von mir aus auch dadurch, dass ihr euch beim komponieren mal ordentlich die Birne zuschüttet und ein paar Skalen vergesst.

Gesamtwertung: 5.0 Punkte
blood blood blood blood blood dry dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
Millenium
....waiting
H3
Anvil Of Doom
Band Website: www.anvilofdoom.com
Medium: CD
Spieldauer: 22:42 Minuten
VÖ: 01.04.2003

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten