Lucifer's Hammer - Be and Exist

Review von Metal Marcus vom 17.07.2024 (15399 mal gelesen)
Lucifer's Hammer - Be and Exist Auch wenn es derselbe Name ist, so hat LUCIFER'S HAMMER nichts mit der Band aus Michigan zu tun, welche von 1987 bis 2004 aktiv war und sich dem Black/Death Metal verschrieben hatte. Die Band um die es hier gehen soll, stammt aus Chile und hat mit "Be And Exist" ihren vierten Logplayer seit ihrer Gründung im Jahre 2012 veröffentlicht. Musikalisch bietet man der Hörerschaft klassischen Heavy Metal, der unweigerlich Erinnerungen die NWOBHM aufkommen lässt. Schauen wir mal, ob die Band und das Album auch die Chance haben werden, irgendwann als Referenz für etwas genannt zu werden.

Nach dem instrumentalen Intro 'Cosmovision' startet man die Scheibe überaus vielversprechend mit der Nummer 'Real Nightmares'. Ich übertreibe nicht, wenn man hier schon auf gewisse Art die Magie der NWOBHM fühlen kann. Feine Gitarrenläufe und Harmonien treffen auf prägnantes Bassspiel und akzentuiertes Schlagzeug und der Refrain bleibt einem nach dem ersten Hören sofort im Ohr, sodass ich schon geneigt war, "Wow!" zu denken. Leider bleibt dann zumindest für mein Empfinden der nächste große Moment lange aus. Die Songs sind beileibe nicht schlecht und wissen immer wieder mit ihren geschmackvollen Gitarrenläufen zu überzeugen, aber wirklich hängen bleibt leider erstmal nichts weiter. Kurz bevor sich dann bei mir wirklich Enttäuschung eingestellt hätte, haut man uns mit 'The Fear Of Anubis' dann doch noch etwas um die Ohren, was sich im Gehörgang festsetzt. Witzigerweise handelt es sich dabei um ein Instrumental, was ich bei vielen anderen Bands oft eher als langweilig empfinde, doch hier verhält es sich ähnlich wie bei legendären Instrumentals von IRON MAIDEN: Es zündet - und zwar richtig. Selbiges gilt auch für den abschließenden Titeltrack, der den Hörer mit hypnotischer Gitarrenmelodie verabschiedet und sich als dritter Track entpuppt, der das volle Potential der Truppe aufzeigt. Leider sind drei von neun Songs (unter der Prämisse, dass man das Intro auch als vollwertigen Songs zählt) keine Ausbeute für einen zukünftigen Klassiker.

Wenn es einen Umstand gibt, mit dem die Band vollkommen bei mir punkten kann, dann ist das ganz klar der Sound der Platte: Die Gitarren schweben schön über allem und zeichnen sich durch einen wunderbar warmen Sound aus. In bester Steve Harris-Manier präsentiert sich der Bass, wenngleich der Sound etwas weniger klackerig ist und auch das Schlagzeug klingt sehr schön basisch und nicht großartig nachbearbeitet. Wenn man den Sound der NWOBHM mag, solle man hier seine persönliche Komfortzone finden. Hut ab dafür, das kann sich wirklich hören lassen.

Wäre der Sound einer Platte das einzige Kriterium für die Bewertung, so könnte man sagen, dass LUCIFER'S HAMMER alles richtig gemacht haben. Im positivsten Sinne klingt "Be And Exist" wie ein Relikt aus den 80ern. Allerdings gibt es aktuell viele Bands, deren Sound in eine ähnliche Richtung geht, und wenn es dann um die Qualität des Songwritings geht, dann überzeugen mich LUCIFER'S HAMMER leider nicht auf der ganzen Linie. Man hat zwar drei waschechte Knaller am Start, doch von den verbleibenden fünf (beziehungsweise sechs) Stücken bleibt leider wenig hängen. Dennoch hebt die Qualität der drei Songs in Kombination mit dem herrlichen Retrosound "Be And Exist" knapp aus dem Durchschnitt heraus.

Anspielempfehlungen: 'Real Nightmares', 'The Fear Of Anubis' und 'Be And Exist'.

Wertung: 6 halbwegs schlagfertige teuflische Hämmer.

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Cosmovision
02. Real Nightmares
03. Glorious Night
04. Antagony
05. Son Of Earth
06. The Fear Of Anubis
07. Medusa Spell
08. The Part Of Being
09. Be And Exist
Band Website: www.facebook.com/Lucifershammerband
Medium: CD, LP
Spieldauer: 38:01 Minuten
VÖ: 14.06.2024

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