Visions Of Atlantis - Pirates

Review von RJ vom 22.05.2022 (11255 mal gelesen)
Visions Of Atlantis - Pirates Wenn ich an VISIONS OF ATLANTIS denke, muss ich immer an die viel zu jung verstorbene Nicole Bogner denken. Mit der damals noch jungen Sängerin hatte ich im Zusammenhang mit der Veröffentlichung des Albums "Cast Away" ein Interview geführt. Ich habe Nicole als eine richtig nette Künstlerin kennengelernt, die sich sehr intensiv und ausführlich meinen Fragen gewidmet hat.

Wer hätte gedacht, dass die Band, die bereits zahlreiche Besetzungswechsel durchlebte, nach 22 Jahren immer noch aktiv ist und so etwas wie einen festen Platz im Genre ergattert hat. Eine Konstante ist Gründungsmitglied und Schlagzeuger Thomas Caser, eine weitere das Label Napalm, mit dem die Band schon seit dem zweiten Album zusammenarbeitet. Allen Corona-Widrigkeiten zum Trotz scheint auch das Bandgefüge eine Stabilität erfahren zu haben, immerhin besteht hier seit 2018 Konstanz. 2019 hatte ich auf dem Rock Harz Gelegenheit, mir die Österreicher anzuschauen und einen Eindruck zu verschaffen, der durchweg positiv ausfiel.

Drei Jahre später kommen die Jungs um die markante Erscheinung und Sängerin Clémentine Delauney mit ihrem achten Album zurück, um uns spannende Piratengeschichten zu erzählen. Das Genre ist ja prädestiniert, uns in epischer Sinfonik spannend zu unterhalten - auch die Österreicher haben diese Trademarks verinnerlicht und auf "Pirates" mit der entsprechenden Portion Dramatik und mitreißender Melodik umgesetzt. Der Opener 'Pirates Will Return' wird der Erwartungshaltung mehr als gerecht und läutet das neue musikalische Abenteuer wie ein Feuerwerk ein. Der schon als Longtrack arrangierte Albumeinstieg wird durch das progressiv anmutende 'Master The Hurricane' noch gesteigert. In knapp acht Minuten packen die Österreicher alles rein, was im sinfonischen Power Metal an musikalischen Möglichkeiten inklusive geschickt arrangierter Spannungsbögen denkbar ist. Auch an die hymnische Komponente, die zum Mitsingen animiert, hat man gedacht und mit 'Clocks' einen ansprechenden Smasher kreiert.

Bei all der dem Genre anmutenden Theatralik hat man an der nötigen Härte nicht gespart, wobei auch der Wechselgesang für die nötigen Tupfer sorgt und dem Album genügend Ecken und Kanten verleiht. Allein der Gesang von Clémentine ist eine Bereicherung, da sie mit ihrer Stimme sehr variabel ist und allein dadurch die Songs ein Level höher bringen kann. Die Band hat es zwischenzeitlich geschafft und sich in dem Genre nicht nur einen Namen gemacht, sondern auch einen Platz erkämpft. Beharrlichkeit und konsequente Entwicklung machen sich mit den Jahren bezahlt, wie man "Pirates" unzweifelhaft entnehmen kann.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Pirates Will Return
02. Melancholy Angel
03. Master The Hurricane
04. Clocks
05. Freedom
06. Legion Of The Seas
07. Wild Elysium
08. Darkness Inside
09. In My World
10. Mercy
11. Heal The Scars
12. I Will Be Gone
Band Website: www.visionsofatlantis.at
Medium: CD, LP
Spieldauer: 58:11 Minuten
VÖ: 13.05.2022

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten