Livebericht Kreator (mit Morbid Angel und Nile) |
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Ein Livebericht von Eddieson aus Hannover (Capitol) - 20.12.2012 (49622 mal gelesen) |
Es gibt Tour-Packages, die kann man getrost ignorieren. Es gibt aber eben auch solche, die darf man nicht ignorieren. Eben so ein Package war die letzten 2 Monate auf Tour durch Europa. KREATOR, MORBID ANGEL, NILE und FUELED BY FIRE ist eine derbe Zusammenstellung an Bands, nicht zuletzt wegen der Geschichte zwischen KREATOR UND MORBID ANGEL; nein, zwei der tourenden Bands haben dieses Jahr eine Granate an Album hingelegt. KREATOR mit "Phantom Antichrist" und NILE mit "At The Gate Of Sethu". Es gab also genug Gründe für mich und meinen Kumpel Boddy, nach Hannover ins Capitol zu fahren, um diese Bands live zu sehen. Das Capitol in Hannover ist ein schicker Laden. In dieser Multifunktionshalle treten aber eben nicht nur Metalbands auf, auch LENA, LOTTO KING KARL, TORFROCK und andere "Größen" dürfen hier auf die Bühne. Der Zuschauerraum ist zweigeschossig und hat insgesamt unten und oben auf dem Balkon ein Fassungsvermögen von ca. 1500 Leuten. Heute ist es nahezu ausverkauft. Bierpreise gehen in Ordnung, das Angebot an drei Theken ist groß genug. Um Punkt 18 Uhr betreten wir also die Halle und müssen mit Erstaunen feststellen, dass FUELED BY FIRE schon mitten in ihrem Set sind. Ich kannte sie vorher nicht. Hat mich jetzt auch nicht umgehauen, was die Amis hier leisten, aber sie passen gut zu den anderen Bands und machen einen guten Job auf der Bühne. Premiere an diesem Abend gibt es für mich, als ich gesehen habe, dass auf der Bühne drei Drumkits hintereinander aufgebaut sind. FUELED BY FIRE sind dann um 18:15 Uhr mit ihrer Show durch, und NILE betreten um 18:30 Uhr die Bretter des Capitols. Leider konnte ich nur die ersten 20 Minuten von NILE sehen, da ich dann zum Interview mit Sami musste. Tja, was kann man also zu NILE sagen? Die Band ist einfach eine Macht. Okay, auf der Bühne passiert da jetzt nicht so viel. Aber spielerisch, technisch und vom Sound her, ist die Band einfach eine Bank. Schade, dass ich den Band-Hit 'Black Seeds Of Vengeance' verpasst habe. Aber gut, mann kann halt nicht alles haben. Setlist NILE: 01. Sacrifice Unto Sebek 02. Defiling The Gates Of Ishtar 03. Kafir 04. Hittite Dung Incantation 05. Enduring The Eternal Molestation Of Flame 06. Sarcophagus 07. Degredation 08. Supreme Humanism Of Megalomania 09. Black Seeds Of Vengeance Pünktlich zu MORBID ANGEL bin ich dann aber zurück, und darf Zeuge werden, wie die Band hier alles an die Wand spielt. Frontmann Dave Vincent ist einfach eine Rampensau und hat das Publikum vom Anfang bis zum Ende in der Hand. Die angekündigte Setlist versprach schon mal viel. Angekündigt war, dass nur Songs von den ersten 3 Alben gespielt werden. Die Jungs haben sich zwar nicht ganz dran gehalten, aber das tut der Stimmung keinen Abbruch. Hier passt heute einfach alles. Dave am Bass und Gesang spielt und growlt wie ein junger Gott und wird äußerlich dem kleinen Glenn Danzig immer ähnlicher. Thor Anders an der einen Gitarre und natürlich Trey Azaghthot an der anderen. Dieser Typ ist echt ein Phänomen. Er versteckt sich immer hinter seiner Matte, trifft trotzdem alles punktgenau und wirkt so, als ob er in seiner eigenen Welt ist da oben auf der Bühne. Nicht zu vergessen Pete Sandoval. Der Kerl ist 'ne Sau hinter seinem Schlagzeug. Fantastische Spieltechnik. Und so prügeln sich die Amis durch ihr knapp 90-Minuten-Set. Danach hätte auch Schluss sein können. Die Fans waren auf jeden Fall schon mal gut bedient. Aber, es sollten ja noch KREATOR kommen. Setlist MORBID ANGEL: 01. Immortal Rites 02. Fall From Grace 03. Rapture 04. Pain Divine 05. Maze Of Torment 06. Existo Vulgore 07. Nevermore 08. Lord Of All Fevers And Plagues 09. Chapel Of Ghouls 10. Dawn Of The Angry 11. Where The Slime Lives 12. Bil Ur-Sag 13. God Of Emptiness 14. World Of Shit Für KREATOR wurde die komplette Bühne umgebaut. Im Vorfeld wurde ja eine 3D-Show angekündigt. Gut, war es jetzt nicht so ganz. Eigentlich waren es nur ein paar Lichteffekte auf den Bannern. Aber mal ehrlich. Wer braucht schon eine spezielle 3D-Show? Die Show startet mit einem weißen Vorhang vor der Bühne, auf dem zu Johnny Cash's 'Personal Jesus' die Geschichte von KREATOR anhand von sämtlichen Coverbildern und Einspielungen erzählt wird. Für meinen Geschmack geht das Ganze etwas zu lang, aber man wird direkt im Anschluss mit dem Titelsong der aktuellen Platte entschuldigt. Die Dämme brechen sofort und die Meute ist nicht mehr zu halten. Crowdsurfer sind von Anfang an unterwegs. Die Bühne ist im hinteren Teil erhöht und nur über eine kleine Treppe erreichbar, dort oben prügelt sich Ventor durch die Songs und wird ab und zu von Mille, der dort oben auch ein Mikro stehen hat, und Speesy besucht. Die neuen Songs funktionieren auch live prächtig. Auf große Ansagen oder Statements wartet man heute aber vergeblich. Mille zeigt sich etwas wortkarg. Einziges Statement ist seinem Shirt zu entnehmen, auf dem fett "Milk Kills" steht. Die obligatorischen Aufrufe zum Circlepit gibt es natürlich auch, und das Publikum nimmt dies freudig an und läuft los. Daneben gibt es noch 'ne Menge Pogo und eine Wall Of Death. Während der Fahrt zum Konzert haben wir etwas Bedenken, dass sich KREATOR heute zurückhalten werden um für den Oberhausen-Gig fit zu sein. Davon ist aber keine Spur zu sehen. Und KREATOR schaffen es, den starken Auftritt von MORBID ANGEL noch zu toppen. Außerdem spielen sie fast 90 Minuten durch. Lediglich zwischen 'Violent Revolution' und 'United In Hate' gibt es eine kurze Pause. Dann werden natürlich noch die Klassiker, wie 'Betrayer', 'Flag Of Hate' und 'Tormentor' gespielt. Es ist also ein gelungener Abend, mit drei absoluten top Bands, die drei absolute top Sets gespielt haben. Meine Erwartungen, mit denen ich nach Hannover gefahren bin, haben sie voll erfüllt. Und ich glaube, wenn ich so an die Gesichter des Publikums nach der Show zurückdenke, ich bin da nicht der Einzige. Setlist KREATOR: 01. Phantom Antichrist 02. From Flood Into Fire 03. Enemy Of God 04. Phobia 05. Hordes Of Chaos 06. Civilisation Collapse 07. Voices Of The Dead 08. Extreme Aggression 09. People Of The Lie 10. Death To The World 11. Endless Pain 12. Pleasure To Kill 13. Violent Revolution 14. United In Hate 15. Betrayer 16. Flag Of Hate 17. Tormentor Mehr Fotos gibt es hier |
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