Interview mit Koma (Vocals) von Julia

Ein Interview von Souleraser vom 23.08.2004 (12174 mal gelesen)
Aus Österreich stammen JULIA, deren Debütalbum "Songs about Decay" Ende September auch in deutschen Plattenläden erhältlich sein wird. Die abwechslungsreiche Mischung aus rockigen und melancholischen Klängen stellt ein echtes, kleines Highlight dar.
Fronter Koma nahm sich Zeit, mir ein paar Fragen zu beantworten.

  Würdet ihr bitte kurz die Band vorstellen? Wer seid ihr, woher kennt ihr euch, wie kamt ihr in dieser Besetzung zusammen und natürlich die ultimative Frage: weshalb trägt die Band den Namen JULIA?

Koma:   wir sind JULIA, seit mai 2000 unter diesem namen präsent, vierköpfig (als band) - die antworten kommen diesmal von mir (koma, vox), seit 2001 in dieser besetzung (und das hoffentlich für immer), neben der band doch tatsächlich freunde, und die ultimative antwort auf die ultimative frage: julia war die ex-freundin unseres ex-drummers. was von ihr blieb ist der name.

  Euer aktuelles Album heißt "Songs about decay". Wenn ich richtig informiert bin, handelt es sich um euer erstes Full-Length-Album. Vorher habt ihr bereits 2 EPs veröffentlicht. Ist der Titel programmatisch oder worum geht es auf dem Album? Würdet ihr das Album etwas beschreiben?

Koma:   das album hat viele gesichter, wie im richtigen leben gibt es sonnige tage genauso wie schattenseiten, "songs about decay" beschreibt beides - wobei den schattenseiten textlich doch oft der vorzug gegeben wird - wer schreibt schon texte wenn draussen die sonne scheint und es allen gut geht. mit "decay" ist unsere vergänglichkeit gemeint, umzulegen auf alle lebenslagen. schwierig zu entscheiden ob ich damit ein optimistischer pessemist bin, oder doch eher ein pessemistischer optimist.

  In eurer Heimat Österreich ist das Album bereits seit 26.01.2004 erhältlich. Wie ist die Resonanz dort bislang ausgefallen?

Koma:   die resonanz war durchwegs positiv, die medienpräsenz enorm und auch der publikumszulauf bei den konzerten war deutlich spürbar - wir sind sehr zufrieden, vor allem auch mit unserem label. bleibt zu hoffen, das uns deutschland ebenso offen empfängt.

  Das Album ist seit einiger Zeit fertig - habt ihr schon Material für den Nachfolger parat oder macht ihr euch darüber noch gar keine Gedanken?

Koma:   am neuen material wird natürlich schon gearbeitet - einige neue songs liegen bereits in der schublade, aber da das album ja erst jetzt in deutschland erscheint, haben wir noch keinen stress. trotzdem ein gutes gefühl, schon ein bißchen weiter zu denken.

  "Songs about Decay" hat sowohl sehr melancholische, ruhige und balladeske Passagen als auch ordentlich düster rockende Passagen mit deftigem Groove. Wo seht ihr als Band allgemein und gerade auch für den kreativen Prozess eure Vorbilder?

Koma:   ich sehe die band genau in der spanne zwischen harten, rockigen momenten und ruhigen zwischenspielen - wichtig ist nur, das ganze spannend zu gestalten. eine platte mit durchwegs lauten, harten songs ist für mich genauso langweilig wie eine platte voller balladen. speziell live ist es unersetzlich, spaß zu haben - man kann durchaus rocken und sich und dem publikum einen unterhaltsamen abend bescheren. viele "harte" bands vergessen das. während dem songwriting wird absichtlich auf musik-konsum verzichtet, um sich voll und ganz dem eigenen ding widmen zu können. ansonsten gibt es unzählige vorbilder, ich persönlich nenne jetzt spontan mal: nirvana, rage against the machine, portishead, new model army, grant lee buffalo, deftones ... und die beatles! : )

  Wer ist überhaupt für den kreativen Prozess bei euch zuständig?

Koma:   die vorarbeit leisten karl (git) und ich (koma, vox) - das heißt wir gehen schon mit bestimmten grundideen ans werk. der song selbst entsteht aber mit allen gemeinsam, jeder hat sehr hohen einfluss auf der endgültige stück.

  Auf der Aktivseite eurer Bandbilanz stehen über 200 Livegigs und auch am Ende dieses Sommers werdet ihr über 40 Konzerte gespielt haben. Woher nehmt ihr die Energie für so viel Liveperformance?

Koma:   die energie bekommt man vom publikum, ganz einfach. ich denke wir sind eine klassische liveband, die gerne auf der bühne steht!

  Angesichts der mittlerweile doch schon vorhandenen Erfahrung, was gefällt euch besser: Festival-Gigs unter freiem Himmel oder Clubgigs?

Koma:   kommt darauf an, wann du mir diese frage stellst, gegen ende des sommers hat man genug von dixie-wcs und festival-essen - aber im nächsten jahr freut man sich doch wieder darauf. ich mag beides, und vor allem die abwechslung.

  Für das Abschlusskonzert der 4LYN-Tour, für die ihr den Support macht, werden 800 Leute im ausverkauften Hamburger Grünspan erwartet. Kribbelt es vor einem Konzert vor vollem Haus und so vielen Besuchern noch oder seht ihr dem ganzen doch eher gelassen entgegen?

Koma:   also die anzahl der leute bringt uns mittlerweile wohl nicht mehr aus der ruhe, in hamburg ist die sache aber natürlich eine andere - das ist 4LYN publikum - und wir müssen sie Ÿberzeugen. ich freue mich schon darauf, das wird schon klappen.

  Könnt ihr euch erinnern, welche 5 Alben ihr zuletzt gekauft haben? Welche davon würdet ihr Fans eurer Musik weiterempfehlen?

Koma:   ein paar der besten, zuletzt gekauften alben waren: billy talent, jet, beatsteaks, incubus und naked lunch.

  Eines der Themen des aktuellen Sommerlochs ist die Rechtschreibreform. In Österreich und der Schweiz belächelt man uns Deutsche, weil wir gerade wieder eine Diskussion führen, die eigentlich gar keine mehr ist. Habt ihr eine Meinung zu dem Thema?

Koma:   ja: herzliches beileid an alle schüler.

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