Interview mit Jarmo Pikka von Omnium Gatherum

Ein Interview von des vom 29.03.2011 (19456 mal gelesen)
OMNIUM GATHERUM kreieren ihren ganz eigenen Musikstil, der schwer zu beschreiben ist. Melodischer Death Metal mit Prog-Anteil? Drummer Jarmo Pikka erzählt uns etwas über die Einflüsse, die diesen besonderen OMNIUM GATHERUM Stil ausmachen.

Hallo Jarmo, gratuliere zum neuen Album. Es hat mich wirklich umgehauen, 10 Punkte. Wie zufrieden seid Ihr damit?imgright

Jarmo Pikka: Ein Hallo und herzlichen Dank! Ich bin auch sehr zufrieden mit dem neuen Album und über das sehr positive Feedback und die guten Reviews. Alles ist erstklassig und die Platte klingt gut. Die Songs und der Gesamtsound sind jetzt so wie wir es wollen, daher ist alles mehr als großartig.

Inwiefern stellt "New World Shadows" eine Weiterentwicklung dar?

Jarmo Pikka: Ich denke, die Songs sind nun mehr geradeaus und wiederholend - daher kann man vielleicht mehr "easy listening" erwarten. Nichtsdestotrotz gibt es jede Menge Hooks hier und dort, daher wird man nicht enttäuscht oder gelangweilt, weißt Du. Große Melodien auf der Platte und wahrlich epische Sachen.

OMNIUM GATHERUM werden immer als Melodic Death Metal Band angekündigt. Klar, Ihr seid melodisch und es gibt Gegrunze, aber ich würde sagen, die Charakterisierung passt nicht wirklich. Wie würdet Ihr Euch selbst beschreiben?

Jarmo Pikka: Musikalisch kommen bei uns viele verschiedenen Einflüsse zusammen. Ich denke, die Kombination macht den Sound von OMNIUM GATHERUM aus. Es gibt viele Prog und AOR Einflüsse wie Journey, Phil Collins, Genesis, Rush etc. Auch einige finnische Bands wie Amorphis, Insomnium und STS sind ein großes Ding für uns. Das Endresultat, denke ich, ist wieder etwas Originales, wenn man viele Stile vereint, aber immer seinen eigenen Sound damit kombiniert.

Eure Musik ruft wirklich jede Menge Emotionen ab, traurige und auch positive Gefühle. Was ist das Geheimnis dahinter, diese Emotionen auszulösen?

Jarmo Pikka: Ich habe gerade die Geschichte von einem Fan gehört, der nach unserem Release Gig im Tavastia Club in Helsinki erzählt hat, dass unsere Musik so viele Emotionen in sein Leben gebracht hat. Traurige Gefühle von einigen Songs und positive von anderen. Ich habe keine Ahnung, wie einige Songs eine positive Seite ansprechen und andere eine negative. Eines ist aber sicher, dass jeder Zuhörer anders empfindet und ein Song kann unterschiedliche Emotionen auslösen. Wir haben kein irgendwie geartetes Geheimnis, es hängt von Dir ab!

Wie kann man sich die Entstehung eines Songs wie 'Everfields' in seiner Komplexität und seinen großen Melodien vorstellen?

Jarmo Pikka: Wir hatten kein unbenutztes Material nach der Beendigung von "Redshift" übrig, deshalb haben wir komplett neu begonnen. Einige Songs entstanden früh nach Beendigung der "Redshift"-Touraktivitäten. Ich denke, dass 'Everfields' einer der ersten Songs war und 'EGO' einer der letzten war, der während unserer Sommer-Blockhütten-Proben in Pyhtää entstand. Diese Blockhütten-Trips waren sehr produktiv und das planen wir auch wieder für unsere nächste Veröffentlichung. Gutes Zeug, das aus dunklen Wäldern und der See Finnlands kommt!

Was ist für Dich der wichtigere Teil, die Musik oder die Lyrics?

Jarmo Pikka: Ich für meinen Teil höre immer der Musik zu und die Lyrics sind nur ein Teil des musikalischen Stückes. Ich will nicht einem einzelnen Teil des Gesamtbildes mehr Aufmerksamkeit zukommen lassen. Andere Leute denken anders und das ist ok, manche lesen nur die Lyrics und hören nur auf den Gesang. Für mich ist das anders, alles zählt und muss zusammen passen.

Steckt hinter der Platte ein lyrisches Gesamtkonzept?

Jarmo Pikka: Ich denke, Jukka könnte das besser beantworten, aber das Album ist kritisch gegenüber den modernen Haltungen in dieser Business-orientierten Welt. Entspanne und lass Deine Blicke schweifen.

Wie wichtig ist Dir das richtige Artwork und Cover-Design?

Jarmo Pikka: Wir hatten Glück, denn jedes unserer Artworks wurde vom selben Typen gestaltet, Olli Lappalainen, der auch der erste Sänger von OMNIUM GATHERUM war, also kennt er uns sehr gut. Er macht sehr schöne Cover-Arts und ich denke, seine Arbeit illustriert OMNIUM GATHERUM am besten. Da zieht sich ein roter Faden in seinen Cover-Bildern, der bei unserer "Steal The LighT"-MCD beginnt und bis zu "New World Shadows" reicht. Es ist wichtig, ein gutes Artwork Konzept zu haben und ich hoffe, dass Olli auch weiterhin großartige Sachen für uns macht.

Was waren Deine Erwartungen und Anforderungen in Richtung Mixing und Produktion?

Jarmo Pikka: Dan Swäno hat das Mixing und die Endproduktion sowie etwas Gesang übernommen. Als erstes wollten wir einen warmen und sehr natürlichen Sound erzielen, weil wir schon sehr guten Sound in "Astia" und "Manitalo/OmG"-Studios hatten. Teemu Aalto hat den Recording-Engineer-Job sehr gut erledigt und ich denke es war für Swäno sehr leicht. Keine großen Anforderungen an Swäno und nach einigen vorab-Versionen hat er einen großartigen Job abgeliefert.

Trotz bislang sehr gut bewerteter Platten wartet ihr noch immer auf den großen Durchbruch außerhalb Finnlands. Inwieweit spielen ökonomische Fragen eine Rolle, wenn ihr eine Platte aufnehmt?

Jarmo Pikka: Yeah, wir haben viele großartige Platten aufgenommen und wir sind alle happy mit ihnen. Es gab auch einige großartige Gigs und Tourneen und ich sehe, dass alles größer und größer wird. Ich meine, es kommen einige große Gigs auf uns zu wie das "With Full Force" in Deutschland und das "Tuska Open Air" in Finnland und so weiter. Vom ökonomischen Standpunkt her haben wir einen Deal mit Lifeforce Records unterzeichnet, die werden die Business-Seite erledigen wie Aufnahmekosten, Marketing etc. Wir wollen nicht so viel ans Geschäft denken, weil es derzeit in der Musikindustrie sehr deprimierend läuft. Wir genießen, was wir tun und that's it. Solange jemand unsere Trips zu unseren Konzerten bezahlt und wir etwas zu essen und eine Übernachtung bekommen, ist alles in Ordnung. Klarerweise erwartet jeder von uns, dass die neue Platte hunderttausende Kopien verkauft und wir unsere normalen Jobs kündigen können :-) LOL.

Geht ihr wieder auf Tour? Was kann man sich von einer OMNIUM GATHERUM Show erwarten?

Jarmo Pikka: Für den Moment kann ich sagen, dass die ROTTING CHRIST Tour Ende April und Mai kommen wird. Im Sommer gibt es eine Menge Festivals in Finnland und auch einige andere Events im übrigen Europa. Das wird derzeit noch nicht beworben, weil wir noch an weiteren Gigs arbeiten, auch für den kommenden Herbst. Wir werden abwarten, was als nächstes kommt. Du kannst eine Menge Schwitzen und Headbanging erwarten!!

Danke für das Interview und alles Gute weiterhin! Einige letzten Worte für unsere Leser?

Jarmo Pikka: Stay heavy and come and see us!!!!

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten