Interview mit Wolfgang Rothbauer von In Slumber

Ein Interview von aeronaut vom 14.03.2007 (7789 mal gelesen)
Folgendes Interview führte ich mit Wolfgang von IN SLUMBER. Grund für das informative und interessante Gespräch (per Mail) war die anstehende Veröffentlichung des neuen Albums "Scars: Incomplete".

Hallo Wolfgang! Erstmal Glückwunsch zu eurem superbem neuem Album, das melodischen und modernen Death-Metal in seiner besten Form zelebriert.

Wolfgang Rothbauer: Hallo Nils! Herzlichen Dank! Freut mich wenn du das so siehst!

Ich kenne leider euer Debüt nicht. Aber beschreibe doch mal bitte eure Entwicklung in den letzten Jahren, habt ihr euren Sound stark verändert? Und was habt ihr sonst die letzten Jahre so gemacht, fast 4 Jahre liegen zwischen den beiden Alben, ein lange Zeit.

Wolfgang Rothbauer: Hha, ja scheisse die Zeit vergeht! Nun, diejenigen die das Debüt-Album kennen, werden wohl eine musikalische Weiterentwicklung in Richtung Sound, Brutalität und Melodie genießen. Ich bin in diesen 4 Jahren natürlich Thirdmoon treu geblieben und als zweiter Gitarrist bei Eisblut eingestiegen. Beim Debüt-Album war ja nur Johannes (ex-Thirdmoon) und ich vertreten und nach etlichen Gig-Anfragen wurde eben aus einem Ego-Trip eine richtige Band. Nahe liegend, meine Freunde und Kollegen in Thirdmoon, Olemus und Legacy Of Hate, da ich eben vertrauenswürdige, ehrliche und emotionale Mitmusiker über Alles bevorzuge! Für das aktuelle Album "Scars: Incomplete“ und folgende Releases, wollte ich ein festes Line-Up, welches auch live steht: Manuel Bauer – Bass; Robert Bogner – Guitar; Simon Öller – Guitar; Markus Pointner – Drums So gesehen hatte ich in diesen 4 Jahren eh genug zu tun.

Zeichnest du für die Songs alleine verantwortlich, oder wie seid ihr da in eurer Band organisiert?

Wolfgang Rothbauer: Für "Scars: Incomplete", waren Manuel und ich sehr intensiv am ausfeilen der Songs beschäftigt. Ich war damit beschäftigt kompakte und songorierntierte Riffs zu visionieren um die Emotionalität der einzelnen Songs hervorzuheben und Manuel übernahm den Part ums arrangieren der Songs und behielt ständig den Überblick. So gesagt, haben wir uns einfach für unsere Musik interessiert und darin gelebt. Letztendlich ist In Slumber für die Songs verantwortlich, da ja die gesamte Band dahinter stehen muss!

Neben euren musikalischen Vorzügen finde ich das Konzept faszinierend, das dem Album zu Grunde liegt, es geht ja um innere Monologe eines menschlichen (fiktiven) Wracks. Mir lagen leider die Texte nicht vor, könntest du da etwas näher drauf eingehen? Und wie kam es zu dieser Idee?

Wolfgang Rothbauer: Persönlich hab ich ein Faible für das Pathetische bei extremen Handlungen wie z.B. die Hingabe zur Selbstverletzung und die verschiedenen Motive welche sich dahinter verbergen. Psychisch sowie physisch! Ich selbst kann mich nur allzugut damit identifizieren! Ich versuche dies auch nicht stumpf sondern etwas edler, emotionaler und spiritueller zu gestalten. Die Tragik dahinter, hat etwas so Wunderbares und Befreiendes. Hass und Leid in einer übersinnlichen Welt, lyrisch dargestellt, finde ich emotionaler! Ich würde sagen, mich fasziniert das Kranke im Menschen! Da texte jedoch etwas sehr persönliches sind und auch sein sollen, will ich auch nicht zuviel darüber berichten, es liegt jeden frei jene texte für sich selbst zu interpretieren. Ich will keinem vorschreiben was er zu fühlen, denken, sehen oder zu glauben hat!

Federführend für den wuchtigen Sound zeichneten ja Tue Madsen und "Ziggy" Siegfredsen, 2 momentan sehr angesagte Produzenten im Hartwurstbereich. Wie kam es zu dieser Kombo? Und fühlt ihr euch wohl im Studio, oder seid ihr versucht, dieses so schnell wie möglich wieder zu verlassen?

Wolfgang Rothbauer: Den Kontakt hat Manuel geknüpft. Er behält eigentlich diesbezüglich immer den Überblick, und ich bin auch froh darüber. Ja, der Sound ist wirklich spitze und passt auch perfekt zur Atmosphäre des Albums! Ich geniesse die zeit im Studio, jedoch ist es teilweise ziemlich anstrengend so lange konzentriert zu arbeiten und nicht dem Alkohol zu verfallen. Haha!!!

Aber mal ein bißchen Weg von musikalischen: was treibst du und die Band, wenn ihr nicht gerade für IN SLUMBER aktiv seid?

Wolfgang Rothbauer: Da alle in der Band eng miteinander befreundet sind, treffen wir uns eigentlich ziemlich oft um Bier zu trinken und um über Privates und Musik zu diskutieren. Recht viel Zeit bleibt eben dann doch nicht, wenn man wie ich, in mehreren Bands tätig ist und eh schon fast jeden Tag am Abend im Proberaum oder zu Hause an der Musik und den Texten arbeitet! Aber Freizeit ist enorm wichtig um abschalten zu können, deshalb hat auch jeder von uns noch seine privaten Hobbies, die er mit anderen Freunden ausserhalb der Band nachgeht.

2008 richtet ihr ja mit der Schweiz zusammen die Fußball-Europameisterschaft aus. Wird man dich an der Front feiern sehen, oder lässt dich das Thema Fußball komplett kalt?

Wolfgang Rothbauer: Nun, ich persönlich ziehe es vor, meine Freizeit der Musik zu widmen!

Wie wird es in der Zukunft mit euch weitergehen? Gibt es schon konkrete Pläne für weitere Alben, die thematisch das aktuelle weiterführen? Was habt ihr sonst noch so geplant?

Wolfgang Rothbauer: Geplant hab ich noch sooo vieles, aber bzgl. In Slumber: hab schon langsam wieder damit begonnen mich auf das folgende album einzustimmen. Thematisch wird dies sicher so weitergeführt werden, wenn nicht sogar extremer. Stilistisch kann ich die Entwicklung noch wenig einschätzen, wird aber im Grossen und Ganzen sicher nicht viel anders sein. Jedoch mit einer sicherlich musikalischen Weiterentwicklung!

So, das war es von mir, vielen Dank für das Interview. Wenn du noch etwas an unsere Leser loswerden willst, dann hast du jetzt den Platz dafür!

Wolfgang Rothbauer: Danke fürs durchlesen und bis bald in Deutschland! Besucht uns einfach online auf myspace.com/inslumber oder inslumber.com um mehr zu erfahren!

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten