Livebericht Europe (mit Gotthard ) |
---|
Ein Livebericht von Vikingsgaard aus Cologne (E-Werk) - 12.11.2009 (27233 mal gelesen) |
Beginnen sollte der Abend um 17.30 Uhr mit einem Interview mit Sänger Joey Tempest, welches freundlicherweise von cmm-Promotion arrangiert wurde. Nach einigen Versuchen den Tourmanager an's Telefon zu bekommen, fand ich mich dann Backstage wieder und wartete, und wartete... Zwischenzeitlich und zufällig erhielt ich, dolmetschertechnisch, sehr professionelle Unterstützung. So mal eben zum Warm werden wurde fix ein Inti mit GOTTHARD's Leon Leoni absolviert, quasi so unvorbereitet und spontan, dass ich mit angelegten Ohren nur dümmlich daneben stand. Respekt, meine Damen, Respekt!! Es war mittlerweile 18.30 Uhr, als EUROPE's Tourmanager dann mit Herrn Tempest vor mir stand und meinte, wir suchen ein ruhiges Plätzchen. Ich verstand das als Aufforderung zu folgen und wir trotteten den beiden bis zum Nightliner hinterher, war falsch. Der Herr hat nur seine Bühnen-Klamotten geholt, wollte sich umziehen und danach könnten wir das Inti machen. Okay, also weiter warten... Um es kurz zu machen, es gab vor Ort kein Interview mehr. Wir wollten uns nach der kompletten Show dann noch einmal treffen, um das Ding endlich einzutüten, aber ich war dann auch zu erledigt, um noch länger zu warten. Der Saal war schon fast leer, als ich resigniert abzog. Einerseits war ich durchaus etwas sauer, weil das alles nicht so klappte wie erhofft. Andererseits habe ich festgestellt, dass Herr Tempest hinter der Bühne ein äußerst schüchterner Mensch ist und das machte ihn mir sehr sympathisch, denn on Stage ist er ein absoluter Vollblut-Musiker! Punkt 20.00 Uhr, das 'Prelude' der neuen EUROPE-Scheibe "Last Look At Eden" wummert in den Saal des fast ausverkauften E-Werk zu Köln und alle, aber auch wirklich alle, starrten gebannt auf die T-förmige Bühne. Das 'Prelude' verklang und ging nahtlos in den Titelsong 'Last Look At Eden' über und ab da hatte die Band bei mir schon gewonnen. An und Für sich schon ein Hammer-Song, sorgte die Live-Interpretation nochmal für einen speziellen Adrenalin-Kick. Kein dämliches Gepose oder Rumgehoppse, sondern glasklarer Metal-Rock mit Focus auf das Wesentliche, nämlich die Musik! Das Publikum war, altersmässig gesehen, eher dem Spätsommer des Lebens zu zurechnen, aber noch genauso begeisterungsfähig wie vor 20 Jahren und war, was ich als dermassen angenehm empfand, so was von höflich, dass auch die Security gar nicht anders konnte. EUROPE selbst zockten sich dann tapfer durch, mir leider unbekanntere, ältere Songs, bis auf einmal die Lichter aus gingen, Joey himself zur Akkustik-Klampfe griff und 'Carrie' intonierte. Freunde, die Gänsehaut habe ich noch immer!! Nein, ich habe keinen Rock an und rudere auch nicht ans andere Ufer, aber der Mann ist ein verkanntes Genie! Der Song ist nun auch schon an die 20 Jahre alt und wenn der mal im Radio läuft, wissen die wenigsten noch, von wem der eigentlich ist. EUROPE heißt die Band, Leute, EUROPE! Ja, wie man unschwer erkennen kann, hat mich diese eine Stunde mehr als beeindruckt und einen tiefen Respekt gegenüber den 5 Schweden hinterlassen, denn als Superstars oder ähnliches sehen die sich selbst gar nicht, sondern noch immer als 5 Kumpels, die zusammen Musik machen. Das dabei noch der eine oder andere Euro, bzw. Krone, bei rumkommt ist natürlich auch nicht von der Hand zu weisen, aber es gibt weniger talentiertere Bands die noch mehr verdienen, so! Is noch was...? 'The Final Countdown'? Ja, wurde auch gespielt. Wer jetzt wieder die Äuglein verdreht und dabei an unsägliche Silvester-Partys, dümmliche RTL-Shows oder ähnliches denkt, der hat damit natürlich nicht ganz unrecht. Ich, und die ganze anwesende Meute, waren auf diesen einen Song aber auch sehr gespannt, weil die den wohl noch im Grab zocken könnten. Aber nichts desto Trotz wurde auch der, sinnigerweise, letzte Song mit so viel Enthusiasmus performt, als ob er mit von der aktuellen Scheibe wäre und zwar so gut, dass ich mir den wieder anhören kann, ohne das Bild einer ausgelutschten Blutwurst-Pelle vor Augen zu haben. Fazit: Ein sehr gelungener Abend mit einer äußerst hörens- und sehenswerten Band, die einfach richtig Bock auf Rock hat und das auch mit jeder einzelnen Note zu vermitteln weiß. Info: Bei verschiedenen Ticket-Verkäufern im Internet sind als Eintrittspreise für die Show mit GOTTHARD 109(!) Euro angegeben. Das ist falsch! Für die Show in Köln und auch den meisten anderen sind (waren) 39 Euro zu berappen. Wer sich für einen Event entscheidet, sollte vorher den jeweiligen Preis an der Abendkasse checken, lohnt sich! Vielen Dank an: Iris & cmm-Promotion Speziellen Dank an: Hasi, Kat & Tina für die Fremdsprachenbetreuung |
Alle Artikel