Underdogs - Nine Ties

Review von derkleinekolibri vom 22.10.2024 (9787 mal gelesen)
Underdogs - Nine Ties Venetien, Traum vieler Italien-Urlauber, ist die Brutstätte des Heavy Stoner Rock-Trios UNDERDOGS. Seit 20 Jahren existiert die Formation. Zwischen 2015 und 2022 zogen sich die Italiener zurück, ohne sich aber offiziell aufzulösen. Im April 2023 fand man wieder zueinander und es sollte nicht lange dauern, bis eine Single, nämlich 'Die Or Dance', digital veröffentlicht wurde. Im November des vergangenen Jahres entfesselte man mit 'Stonerland' neue Leidenschaften in der Hörerschaft und UNDERDOGS betrachten es als Manifest ihres Genres. Diese beiden Songs (und auch alle anderen des am 25. Oktober 2024 erscheinenden Albums "Nine Ties") zeichnen sich durch noch mehr technische Brillianz als in den Anfangsjahren der Band aus. Obendrein kann man auch eine gewisse Hardcore Punk-Attitüde nicht verleugnen. Freunde von BLACK SABBATH und KYUSS hätten gewiss große Freude an diesem Longplayer. Der Albumtitel deutet es bereits an - auf dem Album befinden sich neun Stücke. Die Laufzeit liegt bei knapp 40 Minuten.

Gesangliche Unterstützung holte man sich beim Amerikaner Nick Oliveri, den man getrost als Koryphäe des Stoner Rocks bezeichnen kann. Seit 2017 bringt er in unregelmäßigen Abständen Zusammenstellungen von Songs diverser Bands heraus, bei deren Entstehen er musikalisch involviert war; sei es als Sänger, als Texter oder auch beides. Immerhin sind es bereits neun Compilations, die unter dem Titel "N.O. Hits At All" erhältlich sind. 'Knockin' On Hell's Door' verleiht er mit seinem Gesang ein gewisses Flair - die leichte Punk-Attitüde tritt hier deutlich zutage. Michele Fontanarosas Riffingkünste bleiben uns ab diesem Titel bis zum Ende erhalten, nachdem der Opener 'Dogs Reunited' zwar gut ist, aber nicht die Klasse der restlichen acht Titel erreicht. Simone Vian, seines Zeichens Sänger und Bassist, drückt jedem Stück seinen Stempel auf. Sich immer wieder abwechselnde Basslinien lassen kein bisschen Langeweile aufkommen. Das Schlagzeugspiel von Alberto Trevisan gerät zu keiner Zeit in den Hintergrund, wie es (leider) oft der Fall ist. Das Zusammenspiel der drei Venedig sicher gut kennender Jungs funktioniert prächtig. Wie aus einem Guss präsentieren sich die Musikstücke und lassen so gut wie keine Wünsche offen - Stoner-Fans dürfen gespannt sein. Nicht umsonst wurde die 18 Monate zuvor digital veröffentlichte Single ebenfalls Bestandteil des Albums. Hier knarzt und knackt es im Gebälk, bevor man bei 'Crawl And Burn' in die tiefen Abgründe des Stoner Rocks hinabtaucht. "Entspannt" geht es dann mit 'A Grass Saga' mit dem letzten Titel der A-Seite der Langspielplatte weiter. Bestens gelungen tönt 'Matrix' aus den Lautsprecherboxen. Legen die Jungs hier los, denkt man unwillkürlich an die guten alten RED HOT CHILI PEPPERS. Was allerdings den Text betrifft, so meine ich, Zeilen aus dem 1984er Hit 'Into The Groove' von MADONNA herausgehört zu haben. Man muss nicht "stoned" sein, um anschließend 'Days Unchained' als Stoner Punk-Song zu bezeichnen. Die B-Seite endet würdig mit dem bereits weiter oben erwähnten 'Stonerland'.

Obwohl es hier nur neun Songs zu hören gibt, möchte ich trotzdem für drei davon eine Empfehlung aussprechen: 'Crawl And Burn', 'A Grass Saga' und 'Days Unchained'. Ich bin gespannt, ob - und wenn ja - wann es ein weiteres so gutes Album in diesem Genre geben wird.

Käuflich erwerben kann man das Schmuckstück als "Clear Red & Black Marble"-Vinyl oder digital. Warum es keine CD gibt, erschließt sich mir nicht. Eventuell kommt da noch etwas nach. Der Covergestaltung kann ich leider nichts abgewinnen. Wäre einem Vinyl-Junkie "Nine Ties" unbekannt, würde die Schallplatte vermutlich beim Plattenhändler stehenbleiben, da die Optik nicht anziehend wirkt und auch nicht neugierig auf den Inhalt macht.

Wer mich für meine Beurteilung abmurksen möchte, dem sei augenzwinkernd gesagt: "Mehr als achteinhalb Blutstropfen bekommt ihr aus mir nicht heraus."

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Dogs Reunited
02. Knockin' On Hell's Door
03. Knockin' On Hell's Door
04. Crawl And Burn
05. A Grass Saga
06. B.O.G.
07. Matrix
08. Days Unchained
09. Stonerland
Band Website:
Medium: LP, Digital
Spieldauer: 39:15 Minuten
VÖ: 25.10.2024

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten