Livebericht Nile (mit Hate Eternal und Vitriol) |
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Ein Livebericht von Eddieson aus Bad Oeynhausen (Druckerei) - 03.10.2019 (32293 mal gelesen) |
03.10. - Tag der Deutschen Einheit. Für viele ein Feiertag, nicht für mich, weil ich arbeiten muss. Mein regulärer Job verlangt an diesem Tag einen Frühdienst von mir, was mich aber mit der Aussicht auf das abendliche Konzert nicht weiter stört. Das abendliche Konzert bestreiten heute OMOPHAGIA, VITRIOL, HATE ETRENAL und die allmächtigen NILE. Ein Abend voller Geballer, an dem man sich mal gepflegt den Alltagsstress aus dem Koppe prügeln lassen kann. Abends an der Druckerei angekommen, haben die Opener OMOPHOGIA schon begonnen und ich bekomme nur die letzten drei Songs mit. Die Schweizer haben sich ebenfalls dem Death Metal verschrieben, spielen ebenfalls im oberen Tempobereich und scheinen beim Publikum gut anzukommen. Um mir ein endgültiges Urteil zu bilden, reicht es bei mir nicht, aber schlecht war das auf keinen Fall. Allerdings frage ich mich, warum man Death Metal in Anzug und Krawatte spielt? Wenn das die Jogginghosen-und-XL-Shirt-Fraktion aus den Anfängen der Neunziger sehen würde, schlagen die doch die Hände überm Kopf zusammen, denn das ist kein Death Metal. Auf VITRIOL war ich ziemlich gespannt. Ihr vor kurzem veröffentlichtes Album "To Bathe From The Throat Of Cowardice" hat mich ziemlich überrascht und so kann ich es kaum abwarten, um zu sehen, was die Jung auf der Bühne so zeigen. Klar, wenn man mit vier Bands unterwegs ist, bleibt nicht viel Spielzeit für eine der kleineren Bands, so haben VITRIOL leider nur sechs Songs, um das Publikum auf ihre Seite zu ziehen, doch es dauert nicht lange, da haben die Amis die Fans auf ihrer Seite. Viel Platz für großartige Stageaction ist nicht, aber da jeder auf der Bühne ein Instrument spielt, gibt es da eh keine großen Möglichkeiten. VITRIOL haben sichtlich Spaß und so springt der Funke über. Präsentiert werden nur Songs des aktuellen Albums und vor allem der Abschlusstrack 'The Parting Of A Neck' geht gehörig in den Nacken. Das Publikum ist heiß! Ich muss zugeben, dass ich mit HATE ETERNAL nie wirklich viel anfangen konnte. Klar, sind fantastische Musiker, haben den ein oder anderen großartigen Song aber auf Dauer wird es mir dann doch zu eintönig. Vor circa einem Jahr haben die Deather mit "Upon Desolate Sands" ein Album veröffentlicht, das sie nun live promoten wollen. So, gibt es mit 'All Hope Destroyed', 'Nothingness Of Being' und 'Upon Desolate Sands' drei Tracks des aktuellen Albums. Ansonsten ballert man sich natürlich durch "I, Monarch", "Fury & Flames", "Infernus" und weitere Alben. Wie gesagt, auf die Dauer wird es für mich zu eintönig und so kümmere ich mich erstmal um den Merchtisch. NILE haben ordentlich aufgefahren, aber natürlich noch nicht das neue Album "Vile Nilotic Rites" dabei. Dafür aber Shirts im Album-Design, Shirts im alten Design und ein "Vile Nilotic Rites"-Puzzle, welches ich mir zulege. Es ist ja schon etwas seltsam, eine Tour zu fahren, für ein Album, das noch gar nicht erschienen ist. Für NILE scheint das aber nicht weiter schlimm zu sein, denn auch so rollt die Promomaschine und man hat die Möglichkeit, schon mal anzudeuten, worum es auf dem neuen Longplayer geht. Und das machen die Death-Metal-Ägyptologen heute. Promobedingt durfte ich das neue Album schon einige Male hören und bin absolut begeistert davon, jetzt gilt es die breite Masse zu überzeugen, aber ganz ehrlich? Da mache ich mir überhaupt keine Sorgen. NILE sind stark, wie lange nicht mehr. Die Druckerei ist mittlerweile gut gefüllt und aufgrund dessen, dass die Location mitten in einem Wohngebiet liegt, muss hier um spätestens 23 Uhr Schluss sein, was mich nicht weiter stört, bin ja seit 4:30 Uhr auf den Beinen. NILE eröffnen ihr Set mit 'Sacrifice Unto Sebek' vom großartigen "Annihilation Of The Wicked"-Album. Zwischendurch stelle ich mir die Frage, wie NILE mittlerweile als Band zusammengewachsen sind, denn das neue Album klingt extrem nach einer Einheit und auch schon auf den vorherigen Shows schien die Band auf einem guten Wege zu sein. Auch heute zeigen sie sich sehr gut gelaunt und so spielen sie 'Kafir!', 'Long Shadows Dread', vom neuen Album, und 'Call To Destruction'. Ja, verdammt! NILE zeigen sich als Team, als eine Einheit und nicht als Karl & the other. Das ist schön zu sehen, ein durchgängiges Lächeln und Abklatschen auf der Bühne lassen darauf schließen. Auch Drum-Monster George huscht ab und zu ein Lächeln über seine Lippen. Bassist Brad Parris entwickelt sich, zumindest auf der Bühne, immer mehr zum Frontmann und Neu-Gitarrist Brian Kingsland hat sich mittlerweile perfekt in die Band eingefügt. Der Sound ist fett, das Publikum ist heiß und die Band spielfreudig, beste Kombination. George Kollias spielt das komplette Set wieder mit geschlossenen Augen und so kommen Songs, wie 'The Blessed Dead', 'The Howling Of The Jinn', 'User-Maat-Re' und 'The Fiends Who Come To Steal The Magick Of Deceased' natürlich noch mal einen Ticken stärker als auf den Alben. Dass die Band extrem gut aufgelegt ist, zeigt sich als Karl während einer Ansprache vom Zwischenruf aus dem Publikum unterbrochen wird, den er aber mit Humor und einem Spruch abwinkt. Zum Ende des Sets gibt es mit dem Titeltrack 'Vile Nilotic Rites' und 'Snake Pit Mating Frenzy' nochmal zwei neue Tracks und zum Abschluss das epische 'Black Seeds Of Vengeance'. Hell yeah! NILE sind zurück! Was sich auf der letzten Tour schon andeutete, ist nun absolute Gewissheit. Ein granatenstarkes Album in Verbindung mit einem großartigen Konzert sind Beweis genug. Die Band hat sich einer Frischzellenkur unterzogen und ist gestärkt aus dieser hervorgegangen. So lässt es sich Mastermind Karl Sanders nach dem Konzert nicht nehmen, noch mit den Fans zu quatschen, für Selfies zu posieren und Merchartikel zu unterschreiben. All hail the NILE! |
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