Sabaton - Carolus Rex | |
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Review von Elvis vom 20.09.2012 (11964 mal gelesen) | |
SABATON haben in Ihrer Karriere eine beeindruckende Serie hervorragender Alben hingelegt und damit eine immer größere Fangemeinde gewonnen. Kaum eine jüngere Metalband ist so auf dem derart aufsteigenden Ast wie die Schweden um Bassist Pär Sundström und Sänger Joakim Broden. Unter diesen Umständen ist jedes neue Album eine Herausforderung, die angesichts der eigenen hohen Messlatte eine beträchtliche Hürde darstellt. Es war sicherlich verwunderlich, als SABATON ihr aktuelles Album "Carolus Rex" zunächst bewusst nur als in schwedischer Sprache ankündigten. Wollten die den Krieg besingenden Männer aus dem Norden etwa - immerhin bei Nuclear Blast und damit einem hochpotenten Label unter Vertrag - etwa kommerziellen Suizid begehen? Die Zweifel nahmen nicht ab, als kurz vor Albumveröffentlichung die News rausging, dass vier von sechs Bandmitgliedern zukünftig nicht mehr dabei sein würden. Immerhin war zu diesem Zeitpunkt schon klar, dass "Carolus Rex" in einer Version mit sowohl schwedischer als auch englischer Sprache erscheinen würde und die Muttersprache dabei "nur" Bonus sein würde. Als letztes Album in der Originalbesetzung eingespielt, würde "Carolus Rex" unter diesen Umständen dennoch das hohe Niveau der Vorgänger letztlich halten können? Und wie das Album es verdammt noch mal kann, das steht schon nach kurzer Zeit fest! Inhaltlich haben SABATON sich diesmal für ein Album entschieden, welches sich fast komplett mit dem legendären Schwedenkönig Karl dem XII. befasst. Der gute Mann, der nur 36 Jahre alt wurde und unter immer noch mysteriösen Umständen in der Schlacht fiel, wollte die damalige schwedische Vorherrschaft sichern, verzettelte sich dabei in einer nicht zu leugnenden Genialität dennoch irgendwie und hinterließ mehr oder weniger die Ruinen eines einstigen Imperiums. Glanz und Niedergang liegen leider oft doch allzu eng beieinander. Nach dem Opener-Intro 'Dominium Maris Baltici' - dem damals angestrebten Zustand aus schwedischer Perspektive - geht es gleich in gewohnter Tradition nach vorne los mit 'The Lion From The North'. Hierbei geht es um Gustav Adolph und seine militärischen Errungenschaften. Der Song ist auf das erste Hören nicht ganz so eingängig wie z.B. 'Ghost Division' von "The Art Of War", wächst aber mit jedem Hören deutlich. Generell kann man sagen, dass nicht jeder Song sofort absolut zündet, aber bei zunehmender Dauer praktisch kein schwacher Track auf "Carolus Rex" vorhanden ist. 'Gott mit uns' (über die Schlacht von Breitenfeld 1631) ist da schon deutlich schneller im Gehörgang und hat - spätestens, wenn man eine Show der aktuellen Besetzung gesehen hat - absolute Livequalitäten, vermutlich nicht nur in Deutschland. Der 30jährige Krieg bekommt auch seine Würdigung, 'A Lifetime Of War' beschreibt in getragener Weise schön bzw. schlimm die schrecklichen Folgen dieses aus heutiger Sicht wohl unvorstellbar langen Krieges. Auch '1648' befasst sich mit den Folgen, denn es geht um das Ende des Krieges, den Kampf um Prag. Ein absolutes Highlight folgt mit 'The Carolean's Prayer', einem Song über die Armee Karls des XI. und des XII. - eine absolute Hymne, die jedoch auf ähnlich verdammt hohem Niveau weitergeführt wird mit dem Titeltrack 'Carolus Rex'. Beide Songs sind absolute Hymnen, die es in der Bandgeschichte mit so ziemlich allen Tracks aufnehmen können. 'Killing Ground', über die Schlacht von Fraustadt, knallt auch spätestens nach ein paar Durchläufen extrem in den Gehörgang. 'Poltava' besingt die entscheidende Niederlage Karls des XII. bei der gleichnamigen Schlacht und ist extrem eingängig. Danach stirbt der König auch schon, womit sich 'Long Live The King' befasst und dementsprechend getragen daherkommt. Mit 'Ruina Imperii' ist dann auch Schluss, doch passenderweise beschreibt der grandiose Song den Todesmarsch der Karoliner. Als Bonus gibt es noch AMON AMARTH' 'Twilight Of The Thundergod' als Bonustrack im SABATON-Soundgewand - eine nette Beigabe, doch andere Editionen enthalten weitere Cover in Gestalt von 'In The Army Now (STATUS QUO) und 'Feuer Frei' (RAMMSTEIN). Die dem Digibook beigefügte schwedische Version des Albums klingt ebenfalls sehr rund und in mancherlei Hinsicht fast sogar besser - dennoch bevorzuge ich persönlich insgesamt die englische Version des Albums, wie es wohl die meisten nicht-schwedischen Fans tun werden. Selbiges ist übrigens, wie von Nuclear Blast gewohnt, sehr hübsch aufgemacht. Die Produktion, für die wieder einmal Peter Tägtgren verantwortlich zeichnet, ist über jeden Zweifel erhaben und lässt SABATON absolut glänzen. Insgesamt ist "Carolus Rex" wohl tatsächlich das beste Album geworden, welches die Band bislang abgeliefert hat. Spätestens nach einigen Durchläufen ist kein schwacher Song auszumachen und jeder Song wächst einem auf seine eigene Weise ans Herz. Wenn SABATON jetzt in neuer Besetzung neben grandiosen Liveshows ähnlich tolle Alben nachlegen können, ist der Band wirklich nichts mehr entgegenzusetzen und wir haben hier eine der ganz großen Metalbands der Zukunft vor uns. Jeden Daumen hoch, der nur da ist! Anspieltipps: 'The Carolean's Prayer', 'Carolus Rex', 'Poltava', 'Ruina Imperii' Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
Disc 1 01. Dominium Maris Baltici 02. The Lion From The North 03. Gott Mit Uns 04. A Lifetime Of War 05. 1 6 4 8 06. The Carolean's Prayer 07. Carolus Rex (English Version) 08. Killing Ground 09. Poltava 10. Long Live The King 11. Ruina Imperii 12. Twilight Of The Thundergod (Bonus Track) Disc 2 01. Dominium Maris Baltici 02. Lejonet Från Norden 03. Gott Mit Uns 04. En Livstid I Krig 05. 1 6 4 8 06. Karolinens Bön 07. Carolus Rex (Swedish Version) 08. Ett Slag Färgat Rött 09. Poltava 10. Konungens Likfärd 11. Ruina Imperii | Band Website: www.sabaton.net Medium: CD Spieldauer: 49:09 Minuten VÖ: 25.05.2012 |
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