Brothers Of Metal - Fimbulvinter | |
---|---|
Review von Zephir vom 28.10.2024 (4243 mal gelesen) | |
Die BROTHERS OF METAL dürften sich mittlerweile einen ganz guten Bekanntheitsgrad erspielt haben. 2012 gegründet aus Spaß an der Freude, den schwerterschwingenden, muskelmassigen Power Metal neu zu beleben und mit jedem einzelnen Klang melodiöser Urgewalt den nordischen Göttern zu huldigen, haben sich die Schweden mittlerweile zu einer echten Genregröße entwickelt. Erstmals so richtig von sich hören ließen die BROTHERS OF METAL freilich erst 2017 mit "Prophecy Of Ragnarök"; der Zweitling "Emblas Saga" folgte 2020. Mit den beiden Platten gaben die acht Brüder und Schwestern eine Richtung vor, über die man schmunzeln oder die man begeistert abfeiern kann - oder beides: Gehüllt in Felle und Lederrüstungen, mit wilder Kriegsbemalung versehen, spielen sie wunderbar eingängigen, mitsingbaren Metal, der einfach Spaß macht. Für alle, die sie noch nicht kennen: An der Front stehen hier gleich dreie, nämlich Ylva Eriksson, Joakim Lindbäck Eriksson und Mats Nilsson. Ebenfalls ganze drei Gitarren sorgen dafür, dass der Sound auch auf der dritten Scheibe "Fimbulvinter" nicht zu dünn wird. In der einstmaligen Gitarristen-Urbesetzung mit Dawid Grahn, Pähr Nilsson und Mikael Fehrm gibt es allerdings eine Änderung: Letzterer hatte sich schon eine ganze Weile aus den Live-Gigs herausziehen müssen und gab schließlich im Sommer 2023 seinen Komplettausstieg aus gesundheitlichen Gründen bekannt. An seine Stelle rückt nun Christian Larsson, der bereits live mit unterwegs war. Wer von den beiden nun auf der Aufnahme von "Fimbulvinter" zu hören ist, kann ich nicht sicher sagen; ich glaube, dass Fehrm noch seinen Teil zum neuen Werk beigesteuert hat. Ansonsten ist das Line-up unverändert: Emil Wärmedal spielt den Bass und Johan Johansson die Drums. In dieser durchaus nicht sparsamen Besetzung liefert die Wikingerfamilie nun dreizehn neue Tracks ab, die wie gewohnt melodisch-bombastisch mit fetten Gitarren und epischen Background-Chören aufwarten. Wir hören viel weiblichen Klargesang von Ylva Eriksson, immer wieder gekonnt gepaart mit den männlichen Counterparts, was bei den BROTHERS gleichbedeutend ist mit opulenter Walküren-Wikinger-Power. Aufmerken lässt 'Rivers Of Gold' mit den folkigen Akustikgitarren und den catchy Tavernen-Hooklines: Gitarrist Nilsson bezeichnet den Titel selbst als eine schwer zu beschreibende Wikinger-Party-Ballade, und das trifft es wohl ganz gut. Dass bei dreizehn Songs der eine oder andere in musikalischer Hinsicht ein wenig generisch scheint, bleibt nicht aus; so ist beispielsweise nach dem hochagilen 'Ratatos', das ordentlich aufzurütteln weiß, 'Chasing Lights' ein kleiner Durchhänger. Wen das stört, der muss entweder kräftig mitpropellern oder aber auf die Lyrics achten, die sich viel mit der nordischen Mythologie beschäftigen, immer wieder aber auch jenes schwedische Augenzwinkern transportieren, das signalisiert, die ganze Sache nicht allzu ernst zu nehmen: Man höre 'Heavy Metal Viking’ und entscheide selbst, ob das nicht die neue Hymne eines ganzen Genres werden kann. Das Highlight an diesem testosterongeschwängerten Lobpreisgesang ist, dass auch hier Ylva die Leads singt. Gegen Ende des Albums wähnt man zunächst eine düstere Klimax: 'Berserkir' spielt ein wenig mit Death-Anleihen und klingt damit überraschend ernst. Darauf folgt jedoch erst einmal die Ballade 'Nanna's Fate', damit der abschließende Titeltrack dann ein gewohnt getuntes Ausrufezeichen setzen kann. 'Fimbulvinter' ist der längste aller auf dem Album vertretenen Songs und enthält neben dem gewohnten heroischen Gesang auch eine gesprochene Passage, die das epische Moment nicht innovativ, aber gekonnt unterstreicht. Trotz seiner unheildräuenden Thematik verlieren die BROTHERS auch hier ihren Humor nicht, wie das untenstehend verlinkte Video zeigt, und im Übrigen bleibt die Musik mitgrölbar bis zum letzten Ton, Ehrensache. Wer mehr möchte, hat nun die Gelegenheit, die BROTHERS OF METAL im Rahmen ihrer Europa-Tour live zu sehen: Tourdaten 202401.11. – PL, Krakau, Kamienna 12 02.11. – CZ, Prag, Club Storm 03.11. – HUN, Budapest, Barba Negra 04.11. – A, Wien, Szene 06.11. – DE, München, Backstage 07.11. – DE, Frankfurt, Batschkapp 08.11. – DE, Leipzig, Hellraiser 09.11. – DE, Berlin, Hole 44 11.11. – DE, Hamburg, Markthalle 12.11. – DE, Bochum, Zeche 13.11. – DE, Köln, Live Music Hall 14.11. – DE, Stuttgart, Im Wizemann 15.11. – CH, Solothurn, Kofmehl 17.11. – F, Paris, La Maroquinerie 18.11. – F, Lille, Le Black Lab 20.11. – UK, London, 02 Academy Islington 21.11. – NL, Tilburg, 013 Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Sowilo 02. Flight of the Ravens 03. Giantslayer 04. Heart of Stone 05. Rivers of Gold 06. Blood Red Sky 07. Ratatosk 08. Chasing Light 09. Heavy Metal Viking 10. The Other Son of Odin 11. Berserkir 12. Nanna's Fate 13. Fimbulvinter | Band Website: www.facebook.com/brothersofmetalofficial/ Medium: CD, LP Spieldauer: 58:00 Minuten VÖ: 01.11.2024 |
Alle Artikel