Livebericht Cadaveric Crematorium (mit Wrathcast und Vermocracy) |
---|
Ein Livebericht von des aus Wien (Escape Metalcorner) - 27.01.2024 (31375 mal gelesen) |
WRATHCAST, VERMOCRACY, CADAVERIC CREMATORIUM, 27.01.2024 Escape Metalcorner Wien, Österreich Wien hat ein paar tolle Locations für Konzerte, wie zum Beispiel die Halle im Gasometer oder die ((szene)), welche die beste Konzerthalle aller Zeiten ist. Wenn man allerdings Interesse am Metal-Underground hat, kommt man um den Escape Metalcorner nicht herum, der auch im wahrsten Sinne des Wortes im Untergrund liegt. Immer wieder bietet das Escape Newcomern, aber auch etablierten Bands eine Bühne. Besonders geschätzt wird die entspannte Atmosphäre und die unkomplizierte Organisation. Im nämlichen Falle spielen im Escape die italienischen CADAVERIC CREMATORIUM, die von den beiden Wiener Bands VERMOCRACY und WRATHCAST unterstützt werden. Die relativen Newcomer WRATHCAST machen um 20:15 den Anfang und haben eine Dreiviertelstunde Spielzeit zugestanden bekommen. Dabei steht die Band vor dem Problem, dass der Sänger die Gruppe verlassen hat und sie sich überlegen mussten, wie sie diese Spielzeit gut füllen - WRATHCAST lösen das elegant, indem sie ihren Gig mit einem langen instrumentalen Song beginnen, der auch richtig gut zur Geltung kommt. In weiterer Folge springt VERMOCRACY-Sänger Michael Frick für vier, fünf Songs kompetent ein; Respekt, wie er die entstandene Lücke problemlos füllt. Man merkt auch, dass die Band in den letzten Monaten viel Erfahrung gesammelt und auch schon Routine bekommen hat. Zusätzlich ist Michael Frick, auch wenn er den Job am Mikro nur temporär innehat, eine echte Bereicherung für die Band. Schon sein Vorgänger Kohli hatte eine gute Bühnenpräsenz, aber Frick ist eine echte Rampensau. Der Auftritt kommt sehr gut an, und WRATHCAST scheinen von Show zu Show mehr und mehr Fans zu ziehen. Der Gig wird wieder mit einem instrumental gespielten Song beendet, doch das ist dem gut eingestimmten Publikum nicht genug. Den "Zugabe"-Rufen folgend wird noch ein weiteres Instrumental gespielt, das allerdings ein wenig Probenraum-Charme besitzt. Dem Publikum hat es gefallen und wir wünschen der Band viel Erfolg bei der SängerInnen-Suche. Gespannt warten wir auch auf die geplante EP, deren Recording sich aufgrund der SängerInnen-Suche verzögert. VERMOCRACY ziehen noch mehr Publikum in die Halle, der Doppelpack VERMOCRACY und WRATHCAST hat sich bewährt. Die beiden Bands sind eng verbunden und befreundet und bedienen auch denselben Musikgeschmack; der Melodic Death von WRATHCAST ist vielleicht etwas melancholischer als jener von VERMOCRACY, der etwas verkopfter auf die Zwölf geht. Zu den Verbindungen: WRATHCAST haben sich nicht nur den Sänger geliehen, auch deren Drummerin Stella war früher Gitarristin bei VERMOCRACY, während Gitarrist Armin von WRATHCAST für Artwork und T-Shirts für beide Bands verantwortlich ist. Zurück zur Show: VERMOCRACY spielen extrem tight und Michael Frick beweist ein weiteres Mal seine Qualitäten als Frontmann; er ist ununterbrochen an der Bühnenkante im Kontakt mit dem ordentlich abfeiernden Publikum. Die Stunde ist gut gefüllt mit Songs von beiden Alben, da stellt sich nur die Frage, wann mit Album Nummer drei zu rechnen ist. Der tolle Auftritt wird schlussendlich sogar mit einer nicht geplanten Zugabe abgeschlossen, der Veranstalter gesteht der Band diese Überzeit zu. Die Umbaupause zu CADAVERIC CREMATORIUM dauert deutlich länger als die veranschlagten 20 Minuten, was das Publikum nutzt, um den Merchstand zu besuchen, an dem man sich um günstige 20 Euro mit T-Shirts versorgen kann. Auch findet man Gelegenheit zu einer zwanglosen Unterhaltung mit den Bandmitgliedern der zuvor spielenden Bands, die sich rund um den Merchstand einfinden. Als der Umbau fertig ist, findet leider nur mehr eine kleine Menge wieder den Weg zurück in die Halle, wo die Italiener einen entfesselten Grind-Auftritt hinlegen und den verbliebenen Fans ordentlich einheizen. Die Band springt und hüpft umher und sprengt die Grenzen der Bühne, indem der Sänger im Zuschauerraum selbst einen Moshpit beginnt und dabei völlig ignoriert, dass sich sein Mikrofonkabel zwischen Monitor-Box und seinen Beinen verheddert. Ein Auftritt, der vor Energie sprüht und den Abend würdig abschließt! |
Alle Artikel