Livebericht Nile (mit Melechesh und Embryo) |
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Ein Livebericht von Eddieson aus Osnabrück (Bastard Club) - 04.04.2016 (35201 mal gelesen) |
NILE sind immer eine Reise wert. Und so führte mich der erste Teil der "What Should Not Be Unearthed Tour" letztes Jahr schon nach Bremen, wie ihr hier nachlesen könnt, und jetzt verschlägt es mich in den beschaulichen Bastard Club nach Osnabrück. Das Package in Bremen mit SUFFOCATION, sowie das des zweiten Teils, in dem MELECHESH die Death Metal-Archeologen begleiten ist natürlich äußerst reizvoll, also mache ich mich an einem kalten Montagabend von Bielefeld auf den Weg nach Osnabrück. Am Bastard Club angekommen, ist die Hürde, einen vernünftigen Parkplatz zu finden, schnell überwunden und eine große Menschenmenge steht schon auf dem Parkplatz, quatscht und trinkt Bier. Ich mache mich direkt auf den Weg nach unten in den Konzertraum, wo EMBRYO aus Italien schon mit ihrem Set begonnen haben. Leider bekomme ich nur die letzten zwei bis drei Songs mit, was mich aber nicht weiter stört. Die 50 Nasen, die den Weg auch schon nach unten gefunden haben, scheint der Gig gefallen zu haben, applaudieren höflich und strahlen eine Vorfreude auf die kommenden zwei Bands aus. MELECHESH sind als Nächstes dran, was unter anderem an den angezündeten Räucherstäbchen deutlich wird. Die Umbaupause, gestaltet sich erfreulicherweise sehr schnell, dass es sich für mich kaum lohnt loszuziehen und ein Getränk zu mir zu nehmen. Also bleibe ich vorne stehen und harre der Dinge. Ca. 20:30 Uhr geht es dann auch schon los. Ein kurzes Intro, während, mit einem Tuch um den Kopf verhüllt, der Bassist und der Gitarrist die Bühne betreten. Kurz nachdem Ashmedi dann die Bühne betreten hat, knallen sie auch schon mit 'The Pendulum Speaks' los und im Anschluss direkt 'Tempest Temper Enlil Enraged' und 'Ladders To Sumeria'. Erst nach dem dritten Song nimmt Ashmedi Kontakt zum Publikum auf, erzählt von seinem Hausarrest, den er bekommen, weil er eine Kneipenschlägerei angezettelt hat, bedankt sich auch gleich bei den Leuten, die ihn während der Zeit unterstützt haben. Momentan ist er auf Kaution raus und darf erst mal weiterhin Konzerte spielen. Dass er Spaß dabei hat, wird deutlich ein Grinsen huscht hier und da über sein Gesicht, wenn er die Reaktionen der ca. 300 Leute im Publikum auf Songs, wie 'Grand Gathas Of Baal Sin' oder 'Deluge Of Delusional Drams' sieht. 'Rebirth Of The Nemesis' bildet auch schon den Abschluss des Gigs. Leider wurde "As Jerusalem Burns" komplett außen vor gelassen. Ein Klassiker des Black Metals, der leider viel zu wenig gewürdigt wird. Dennoch haben MELECHESH wieder mehr als Bock gemacht. Ein starker Auftritt und ein guter Anheizer auf die nächste Death Metal-Band mit orientalischen Einflüssen. Es ist schon unglaublich, was vor allem Karl Sanders an Technik auffährt. Die Bühne im Bastard Club ist wirklich sehr klein und Karls Technik, inkl. kleinem Monitor, nimmt schon einen Großteil der Bühne ein. Von vielseitiger Stageaction kann also nicht die Rede sein, was auch kein Wunder ist, NILE brauchen das auch nicht, sie können einfach durch ihre Songs und durch Technik überzeugen. Das aktuelle Intro von "What Should Not Be Unearthed" läutet das Konzert um ca. 22 Uhr ein. Unter Jubel betritt die Band die Bühne, während Drummer George erst mal die Scheinwerfer, die sein Schlagzeug beleuchten ausstellt. Braucht er ja eh nicht, da er fast das komplette Set durch die Augen geschlossen hat. 'Sacrifice Unto Sebek', 'Defeiling The Gates Of Ishtar' und 'Kafir!' bilden das goldene Trio, wobei natürlich grad der zweite Song von der "Black Seeds Of Vengeance" ein verdammter Nackenbrecher ist. NILE sind, jedes Mal wenn ich sie gesehen habe, darauf bedacht ihre Diskografie mit mindestens einem Song abzudecken. So auch heute, allerdings hätte ich mir hier und da andere Songs aus den verschiedenen Alben herausgepickt, 'Unas The Slayer Of The Gods' vom "In Their Darkened Shrines" wäre mal toll, oder 'Masturbating The War Gods' von "Black Seeds Of Vengeance". Na ja, so gibt es halt 'Sarcophagus' und natürlich 'Black Seeds Of Vengeance'. Drummer George scheint übrigens heute keinen guten Tag erwischt zu haben. Irgendwann zwischen den Songs hört man ihn schimpfen und brüllen "I Can't hear a fucking beat!" und hat mit voller Wucht auf sein Schlagzeug. Später legt sich das dann und nach dem Gig sieht man ihn auch fröhlich lächeln und lässt sich mit Fans fotografieren. Ich habe keine Ahnung, ob NILE überhaupt ein schlechtes Konzert spielen kann. Die Band hat einfach eine verdammte Hitdichte. Klar, zu meckern gibt es bestimmt immer was und egal welche Setlist sie spielen, sie werden es nie allen recht machen, ich hätte mir für heute auch gerne auch noch andere Songs gewünscht, dennoch sind NILE live immer wieder geil und schaffen es, ein großartiges Konzert zu spielen. So auch heute wieder in Osnabrück. |
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