Interview mit Drew Murphy von Hammer Fight

Ein Interview von Opa Steve vom 10.04.2016 (14214 mal gelesen)
Nach dem hervorragenden 2016er Album gaben wir Brüllwürfel und Bassist Drew die Gelegenheit, die Band hier auf Bleeding4Metal vorzustellen.

Hallo Drew! Gratuliere, mit 8.5/10 Blutstropfen habt ihr einen der besten Newcomer-Einstiege auf Bleeding4Metal hingelegt. Wie waren denn bisher die sonstigen Reaktionen auf "Profund And Profane"?

Drew Murphy: Die Reaktionen waren klasse! Die Reviews zu großen Teilen positiv. Wir könnten mit der Reaktion nicht glücklicher sein.

Würdest du uns bitte die Geschichte hinter HAMMER FIGHT erzählen? Hattet ihr vorher noch andere Bands und wie kamt ihr zusammen?

Drew Murphy: Ja, wir hatten alle andere Bands. So haben wir uns auch getroffen. Todd, Justin und Dan spielten in einer Death Metal-Band namens ABACINATE und wir sind uns über Jahre immer wieder über den Weg gelaufen. Als wir dann die Startbesetzung für HAMMER FIGHT klarmachten, waren Todd und Justin die ersten Leute, die ich ansprach, und alle waren dafür zu haben. Ein paar Jahre später hat uns unser Gitarrist verlassen und Dan ist dafür eingestiegen. Es war eine naheliegende Entscheidung, da sein Equipment ohnehin schon in unserem Übungsstudio stand.

"Profund And Profane" ist euer zweiter echter Longplayer. Da ihr bislang nicht sonderlich bekannt wart, wie war das Gefühl, als ihr diese Songs geschrieben und aufgenommen habt? Gab es da einen großen Plan oder ein Konzept?

Drew Murphy: Es gab keinen wirklichen Plan, alle Songs kommen einfach aus sich heraus zustande. Wenn wir nicht unterwegs sind, sitze ich normalerweise zuhause und spiele Gitarre oder Bass. Und dabei entstehen Songs. So sind auch die meisten Songs bei uns entstanden. Was aber das Gefühl beim Songwriting betrifft, war es diesmal etwas anders. Für mich sind die Songs zorniger. Aber das ist einfach dem Leben geschuldet, was zwischen den beiden Scheiben passierte. Es sorgte für gute Songs, also ist alles paletti.

Eure Musik klingt sehr geradeaus und ehrlich. Was ist für euch das Größte, wenn ihr diese Art von Metal spielt?

Drew Murphy: Was für mich das Größte ist, ist diese Art von Metal zu spielen. Das trifft wohl auf alle von uns zu. Am liebsten spielen wir live. Wir sind definitiv eine Band, die man am besten auf der Bühne erlebt. Das ist besser als Sex, wenn du es richtig anstellst, hahaha!

Viele Metal-Musiker überraschen manchmal mit großen Unterschieden zwischen dem, was sie spielen, und dem, was sie hören. Was sind eure bevorzugten Musikrichtungen - oder habt ihr vielleicht sogar ein paar Leichen im Keller, wie Pop-Musik oder sowas?

Drew Murphy: Hmm, Todd und Dan stehen total auf RIFF RAFF und eine Menge komischen Hip Hops. Ich wäre auch nicht überrascht, wenn Dan im Auto Anime Soundtracks hören würde. Ich liebe verdammt nochmal die DONNAS, aber das ist keine Leiche im Keller, they fucking rock! Wenn wir alle zusammen abhängen, hören wir viel STEEL PANTHER und MANOWAR. Zwei Dinge, die wir unbedingt noch im Leben machen möchten, ist einmal mit STEEL PANTHER zu touren und eine Lehrstunde im Bogenschießen bei Eric Adams nehmen. Wir hören auch viel Comedy. Meistens Andres Dice Clay.

Eure Songs sind brutal, aber da ist immer dieser "friendly violent fun" zu spüren. Würdet ihr bestätigen, dass eure Musik für wilde Parties und Kneipenrandale geeignet ist?

Drew Murphy: Absolut! Wir hatten auf dem letzten Song sogar einen Song namens "Barroom Bully", hahaha! Musik bedeutet Spaß für uns und ich glaube, das spürt man in den Songs auch.

Nach "Chug Of War" bekamen die neuen Songs längere Spielzeiten und du hast mehr raue Melodien in dein Gebrüll eingebaut. Ist das ein natürlicher Prozess in eurem Songwriting und in eurer Entwicklung, oder habt ihr mit Absicht die früheren Punkeinflüsse zurückgeschraubt?

Drew Murphy: Nichts war vorher geplant. Alles kam absolut natürlich. Songs werden nicht geplant, sondern einfach ausgerifft. Sobald ich ein gutes Riff habe, zeigt mir das Riff den Weg, wo der Song hingehen soll.

'Low & Broken' ist wirklich cool - was ist die Geschichte hinter diesem unplugged Titel?

Drew Murphy: Weißt du, der Text ist eine erfundene Geschichte über einen einsamen Mann, der eine schöne Frau in der Bar trifft. Ihm ist auch klar, dass die Frau nicht ganz koscher ist, aber er ist so hingerissen, dass er mit ihr ins Bett geht. Es ist keine wahre Geschichte, aber ich nenne Namen. Darum geht's in dem Song. Die Musik war schon geschrieben, bevor ich die Textidee hatte. Sie ergab sich einfach, als ich auf meiner Akustikgitarre rumklimperte.

Ihr liebt es ja, live zu spielen. Hattet ihr schon paar gute Tour-Slots?

Drew Murphy: Ja, wir lieben es wirklich, wie schon gesagt! Wir arbeiten auch gerade an Touren und hoffen, dass wir später im Jahr auch mal nach Europa kommen können.

Danke für deine Zeit und dass du unseren Lesern HAMMER FIGHT vorgestellt hast. Die letzten Worte gehören dir!

Drew Murphy: Danke für das tolle Review und für die Chance auf dieses Interview. An alle Leser da draußen, die noch nicht überzeugt sind: Los, lest das Bleeding4Metal-Review und holt euch "Profund And Profane"! Cheers!

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