Thokkian Vortex - Thy Throne Is Mine

Review von grid vom 09.03.2020 (9593 mal gelesen)
Thokkian Vortex - Thy Throne Is Mine Schön sich wiederzuhören … Lord Kaiaphas lädt auf seinem zweiten Langspieler zum Stelldichein mit Satan ein und das verspricht Vergnügen. Will heißen, "Thy Throne Is Mine" bringt die Beine zum Zucken und das Köpfchen zum (zustimmenden) Nicken.

Los geht’s mit synthetischem Windrauschen und Glockenschlägen; es ist Mitternacht und aus der Düsterheit materialisert sich Lord Kaiaphas zu den hochherrschaftlichen Tönen von 'Banished The Lion Of Kutha', die den Song einleiten und die jedem Historienschinken zur Ehre gereichen würden. Die Stimmung kippt ins Unheilvolle, sobald Lord Kaiaphas auf Teufel komm raus loskeift. THOKKIAN VORTEX ziehen begleitet von einem marschtrommelnden Schlagwerk und zurückhaltenden Gitarren in gemessenem Tempo ein. Der nachfolgende Titeltrack schlägt dagegen in eine andere Richtung und geht mir als Hommage an neuere SATYRICON sofort ins Ohr. Wüsste man’s nicht besser, glaubte man, Satyr stünde hinterm Mikrofon und zockt dazu eines seiner knochentrockenen Riffs. In 'The Moon Brethren' schwenkt der Lord stimmlich in lüsterne Volltönigkeit, wozu das schaukelige Midtempo bestens passt. Bei dem black'n'rolligen Groover 'Godspeed Satan' kommt dann ein Vergnügungsfaktor zum Tragen, der mit Ausschweif- und Mitsinggarantie die bisher Zögerlichen dem unheilvollen Geschehen mühelos einverleibt … wäre da nicht der Stimmungsbruch in der Mitte des Songs. Wegen mir hätten die Jungs gerne durchschrammeln können, doch glücklicherweise besinnen sie sich noch mal und finden zurück in die schwarzrockende Schiene, auf der auch 'The Wreathing Serpent' unterwegs ist. Die Gitarren bestimmen, das Gekeife ist giftig und der industrialverzerrte Gesang bedrohlich. 'Traverse The Tonal' kommt noch einen Zacken rauer und düsterer, verfolgt aber ebenso wie der Vorgänger eine moderne Annäherung ans Schwarzmetall. Klimperkeys und drückende Gitarrentöne leiten 'Winter Forest Cry' ein. Ein Track, der auf nicht ganz glatten Wegen die Brücke zwischen bösem Oldschool-Vibe und moderner Kälte schlägt. Zurück in die wilden Siebziger geht es mit Tribal-Drums, einer synthetischen (?) Flöte und Lautmalerei. THOKKIAN VORTEX interpretieren den Gassenhauer von BLACK WIDOW nah am Original, gehen die Sache aber druckvoller und ausgelassener an und fordern nachdrücklicher, dem Hexensabbat beizuwohnen. Schade, dass danach schon Schluss ist. Das fünfminütige, instrumentale 'Sunrise Over Irkalla' lässt die Schwärze hinter sich, auch wenn unter den sanften Tönen noch ein Rest Unbehagen lauert.

Fazit: "Thy Throne Is Mine" ist weniger cinematesk wie der Vorgänger, kommt gradliniger und mit deutlich weniger überraschenden Elementen daher. Hörvergnügen ist trotzdem garantiert.



Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Intro
02. Banishing The Lion Of Kutha
03. Thy Throne Is Mine
04. The Moon Brethren
05. Godspeed Satan
06. The Wreathing Serpent
07. Traverse The Tonal
08. Winter Forest Cry
09. Come To The Sabbat
10. Sunrise Over Irkalla
Band Website: www.facebook.com/ThokkianVortex/
Medium: CD
Spieldauer: 45:23 Minuten
VÖ: 28.02.2020

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten