Legendry - Heavy Metal Adventure

Review von Divine Victim vom 05.10.2020 (11029 mal gelesen)
Legendry - Heavy Metal Adventure MANILLA ROAD hatten einen großen Einfluss auf unzählige Bands. Schließlich waren sie am Anfang der 80er die Pioniere der härteren epischen Klänge und inspirierten dadurch besonders in Amerika viele junge Musiker, die durch die einzigartige Musik tief in die fantastischen Welten der Lieder entführt wurden.

Einer dieser jungen Wilden ist Vidarr, Sänger, Gitarrist, Verantwortlicher für alle anderen Instrumente, die man für epische Musik eben so braucht, und - ganz wichtig - Schwinger der Schwerter. Dieser gründete 2015 mit Drummer Kicker die Band LEGENDRY und lieferte letztes Jahr bereits das dritte Album ab. Mit "The Wizard And The Tower Keep" gelang es einem endlich, sich fest in der amerikanischen Epic Metal-Szene zu etablieren und auch in Europa den einen oder anderen Epik-Fanatiker anzusprechen. Mit der EP "Heavy Metal Adventure" hat man nun die Gunst der Stunde genutzt, um in dieser verrückten Zeit mit ein bisschen Songmaterial für etwas Abwechslung zu sorgen. Für diese Aufnahmen hat man sich zudem auch noch Phil Ross, welcher der letzte Bassist von MANILLA ROAD war, an Bord geholt. Produziert wurde die in Europa erhältliche Version von Golden Core Records, wobei Andreas "Neudi" Neuderth, Drummer von TRANCE, ROXXCALIBUR, JAMESON RAID und natürlich letzter Drummer von MANILLA ROAD, große Arbeit geleistet hat.

Auf der EP bekommt man aber nicht nur LEGENDRY zu hören, so hat man neben einem neuen Song drei Coverversionen draufgepackt, was den einen oder anderen abschrecken kann, mir als Freund von Covern aber durchaus gefällt. Das erste Cover, was man gewählt hat, ist 'Anvil Of Crom', was im Original von BASIL POLEDOURIS als "Conan der Barbar"-Soundtrack komponiert wurde. Es fügt sich als atmosphärisches, düsteres, aber gleichzeitig auch Spannung aufbauendes Intro sehr gut in die Platte ein und wird dann von meinem Highlight gefolgt, (natürlich) einem MANILLA ROAD-Cover. Ausnahmsweise hat man hierfür aber keinen Song des Jahrhundertwerkes "Crystal Logic" gewählt - auf dem Debüt "Mists Of Time" haben LEGENDRY bereits 'Necropolis', was jede Epic Metal-Band covern muss, um sich eine nennen zu dürfen, gecovert - sondern eine weniger bekannte, aber ebenso grandiose Nummer des Vorgängeralbums aus dem Jahr 1982 mit dem bescheidenen Titel 'Metal' gewählt. 'Metal' strahlt dank der einzigartigen Melodieführung Mark Sheltons eine unglaublich emotionale und gleichzeitig atmosphärische Stimmung aus, die zu dem typischen Sound LEGENDRYs definitiv passt. Die weichen Gitarren und Effekte auf Vidarrs Stimme vertiefen die Atmosphäre sogar noch mehr! Das letzte Cover ist ein Lied von JETHRO TULL, die LEGENDRY auch als Inspirationsquelle nennen. Das Lied ist 'Broadsword' vom auch 1982 veröffentlichten Album "The Broadsword And The Beast". Auch dieses Lied ist eine sehr atmosphärische und eher ruhige Nummer, weist aber definitiv die Epik auf, die man bei so vielen Hard Rock-Legenden wie URIAH HEEP, RAINBOW oder HAWKWIND wiederfindet. Besonders gefällt mir Vidarrs Gitarrenspiel, das wirklich auf der ganzen Platte wirklich hervorragend ist; es strotzt nur so vor Gefühl, Atmosphäre und Epik. Schließlich gibt es dann nochmal eine eigene Nummer. Der Titletrack der EP 'Heavy Metal Adventure' stellt einen Kontrast zur restlichen Platte dar. Hier wird das Tempo nämlich angezogen und anders als bei den Coverversionen hat man hier keine atmosphärische Herangehensweise, sondern eine kraftvolle, barbarische und für die NWOTHM - eine neue Welle traditionell orientierter Heavy Metal-Bands, zu der LEGENDRY zählen - typische gewählt. Auch wenn man beim Hören auf alle Fälle an Bands wie IRONSWORD oder ETERNAL CHAMPION denken muss, haben LEGENDRY eins geschafft: Sie haben ihren eigenen wiedererkennbaren Sound.

imgcenter


Fazit: Den Durst nach neuem Epic Metal können LEGENDRY mit dieser kleinen Veröffentlichung natürlich nicht stillen, jedoch liefert es uns neben tollen anderen epischen EPs und Alben in diesem Jahr eine frische Abwechslung. Man kann etwas die Zeit zum nächsten Album überbrücken, zumal die CD-Version von Golden Core Records noch unveröffentlichte Demo-Versionen besitzt und ich finde, dass hierfür Cover von Inspirationsquellen doch sehr unterhaltsam sind. Besonders weil das tolle letzte Album doch noch so frisch ist! Was wir hier also haben, ist keineswegs eine Hauptspeise, sondern Nachtisch und Aperitif zugleich. Man bekommt dank der EP Lust auf mehr LEGENDRY, muss aber hierfür nicht sehnsüchtig auf ein in der Zukunft kommendes Album schauen, sondern hat das Glück, ein noch recht aktuelles Album vorzufinden, welches wirklich zeigt, was LEGENDRY drauf haben!

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Anvil Of Crom (BASIL POLEDOURIS Cover)
02. Metal (MANILLA ROAD Cover)
03. Broadsword (JETHRO TULL Cover)
04. Heavy Metal Adventure
Band Website: www.facebook.com/legendryband
Medium: EP
Spieldauer: 22:42 Minuten
VÖ: 04.09.2020

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten