Amethyst - Throw Down The Gauntlet | |
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Review von derkleinekolibri vom 23.09.2024 (16633 mal gelesen) | |
Amethysten sind die violetten Varianten eines Quarzes. Wunderschön anzuschauen, findet man solche Schmuckstücke in vielen Mineralsammlungen. Was liegt für Bewohner einer Nation, die zu mehr als neun Zehnteln aus Bergland besteht, näher als sich nach eben jenem Mineral zu benennen? So entstand in der Schweiz aus einer Laune zweier Freunde namens Miguel (Bassist) und Yves (Gitarrist) heraus die Band AMETHYST. Sie gaben ihrem leidenschaftlichen Verlangen nach, heavy Musik der ausgehenden 70er und der beginnenden 80er Jahre spielen zu wollen. Die Suche nach geeigneten Mitspielern führte schnell zum Erfolg: Frëddy (Sänger), Ramon (Gitarrist) und Eldo (Schlagzeuger) fügten sich 2022 nahtlos in das schmuckvolle Gebilde namens AMETHYST ein. Im Gegensatz zu vielen anderen Bands, die viele Jahre brauchen, um erste Veröffentlichungen auf den Weg zu bringen, waren die fünf Schweizer richtig schnell. Bereits im Frühjahr 2023 machten sie mit der EP "Rock Knights" Furore. Urplötzlich standen sie im Rampenlicht, wurden während diverser Festivals, darunter dem Muskelrock-Festival in Schweden und dem Keep It True Rising überschwänglich gefeiert und ruhten sich nicht auf ihren Lorbeeren aus, sondern machten sich daran, der EP ein erstes Album folgen zu lassen. Am 27. September 2024 ist es so weit: "Throw Down The Gauntlet" wird als CD und LP erhältlich sein, beinhaltet acht Songs und läuft mehr als 41 Minuten. Das Cover mag auf den ersten Blick befremdlich erscheinen, aber im Zusammenhang mit dem Albumtitel ergibt es einen Sinn. Nur eines lässt sich nicht eindeutig klären: Wer hat den Fehdehandschuh geworfen? Ich tendiere wegen der Größe und Form des Handschuhs eher zum nicht zu erkennenden Typen im Vordergrund. Viel spannender als das ganze Drumherum ist selbstverständlich die Musik. Die Retro-Metaller lehnen sich des Öfteren etwas zu sehr an ihre Vorbilder an. Wobei man anerkennen muss, etwas gänzlich Neues zu gestalten, dürfte mittlerweile eh ein Ding der Unmöglichkeit sein. Nach einem fulminanten Einstieg mit 'Embers On The Loose' legt sich recht schnell das Gefühl, hier könnte etwas Besonderes geschaffen worden sein. Jeder der acht Songs ist als durchaus gelungen zu betrachten, es fehlt jedoch ein wenig an Druck. Frëddys Gesang stellt außerdem einen kleinen Schwachpunkt dar. Auf die Dauer wirkt es etwas bieder, was er dem Mikrofon anbietet. Mut zu derberen, raueren und in der Klangfarbe variierenden Tönen sollte er beim nächsten Album unbedingt aufbringen. Live auf der Bühne raubt ihm die Technik so gut wie nichts von seinem definitiv vorhandenen Klangpotenzial, hier jedoch scheint man vieles glattgebügelt zu haben. Den beiden Gitarristen sowie dem Bassisten ist ein durch die Bank weg gutes Zeugnis auszustellen. Ganz besonders, wenn ein Gitarrist zu frickeln beginnt und das eine oder andere Solo zum Wohlklang der Titel beiträgt. Der Schlagzeuger arbeitet unspektakulär und vollzieht ebenfalls einen guten Job. An einigen Stellen hätte man ihm etwas mehr Pegel gönnen können. Auch hier gilt: Live machen die Jungs eine bessere Figur, es steckt weitaus mehr Druck dahinter, was das Publikum selbstverständlich dankbar annimmt. Im Großen und Ganzen sind AMETHYST derzeit eher live eine Macht als der Hammer im Studio. Da ist noch einiges an Luft nach oben. Zu kritisch sollte man bei einem Debüt zwar nicht sein, ehrlich aber schon, wie ich finde. So bleibt mir zu konstatieren, dass "Throw Down The Gauntlet" zwar gelungen ist, aber über den Status, ein gutes Album zu sein, nicht hinauskommt. Arbeitet das Quintett weiterhin so fleißig wie bisher, wird sich in der Zukunft gewiss einiges tun, und das nächste Produkt, das die Schweizer abliefern werden, überzeugt den Rezensenten dann bestimmt durch höhere Ausdruckskraft und mehr Klangfülle. Auf einem guten Weg sind AMETHYST allemal ... Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Embers On The Loose 02. Stand Up And Fight 03. Won't Do It Again 04. Running Out Of Time 05. Rock Knights 06. Queen Of A Thousand Burning Hearts 07. Take Me Away 08. Serenade Under The Rising Moon | Band Website: Medium: CD, LP Spieldauer: 41:21 Minuten VÖ: 27.09.2024 |
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