Livebericht Left To Die (mit Hiraes und Plaguemace) |
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Ein Livebericht von Eddieson aus Osnabrück (Bastard Club) - 13.03.2023 (17387 mal gelesen) |
Das Vermächtnis von Chuck Schuldiner ist übergroß und die beiden ersten DEATH-Alben "Scream Bloody Gore" und "Leprosy" sind ein ganz wichtiger Teil davon. Zwei Alben, die den Death Metal maßgeblich mitgeprägt haben. Matt Harvey (GRUESOME, EXHUMED) und Gus Rios (GRUESOME, ex-MALEVOLENT CREATION) haben es sich zur Aufgabe gemacht, dieses Vermächtnis weiter fortzutragen und so auch Evil Chuck in die heutige Zeit zu bringen. Nicht nur mit ihrer Band GRUESOME huldigen sie chronologisch den DEATH-Alben, auch mit LEFT TO DIE bringen sie die Original-Songs auf die Bühne. Unterstützt mit niemand Geringerem als Rick Rozz (MASSACRE, DEATH) und Terry Butler (DEATH, MASSACRE, SIX FEET UNDER, INHUMAN CONDITION und OBITUARY) wurde LEFT TO DIE gegründet, mit dem Ziel "Leprosy" in Gänze und einige Songs der "Scream Bloody Gore" auf die Bühne zu bringen. Heute macht die Truppe, zuammen mit HIRAES und PLAGUEMACE, Halt im Osnabrücker Bastard Club, der schon bei meiner Ankunft um kurz vor sieben gut gefüllt ist. Dass PLAGUEMACE mit auf dem Billing stehen ist mir wohl irgendwie durchgerutscht und so habe ich nur die letzten zwei Songs mitbekommen. Jedenfalls kann ich sagen, dass die Dänen eine Menge Spaß auf der Bühne verbreiten und ihr Death Metal gut ankommt. Dann ein kurzer Blick oben bei "Mutti" übers Merch. Die Preise scheinen okay, doch da mich HIRAES interessieren, mache ich mich recht zügig wieder nach unten vor die Bühne. Die Band hat ja quasi ein Heimspiel hier, da sie zu 4/5 aus ehemaligen Mitgliedern von DAWN OF DIESEASE bestehen, lediglich Sängerin Britta kommt aus Hannover. Erst letztes Jahr haben HIRAES via Napalm Records ihr Debüt "Solitary" veröffentlicht, von dem sie mit 'Shadows Break' und dem Titeltrack starten. Schnell wird klar, dass die Band nicht erst seit gestern auf der Bühne steht. Sie legen direkt voll los und können das Publikum begeistern. Die Growls und Screams von Sängerin Britta sitzen und klingen auch live absolut kraftvoll. Kein Wunder, schließlich arbeitet sie auch als Vocalcoach für "ökonomisches Schreien". Mit 'Grain Of Sand' und dem mächtigen '1000 Lights' geht es weiter. Vor allem letzterer strapaziert bei allen Beteiligten die Nackenmuskeln. Zwar kommen die Synthies heute vom Band, aber das stört nicht weiter. HIRAES zeigen sich als eine Einheit, was nicht zuletzt auf den einheitlichen Look auf der Bühne zurückzuführen ist. Das schnelle 'Eye Over Black' und 'Under Fire' folgen, wonach 'Running Out Of Time' den heutigen Abschluss bildet. Auch wenn es für eine Support-Band keine üppige Spielzeit gibt, haben HIRAES ihren Slot bestens genutzt, um einen absolut starken Eindruck zu hinterlassen. Nach einer kurzen Umbaupause startet 'Infernal Death' vom Band, unterlegt mit einem Auszug aus einem DEATH-Interview. Es ist vor allem die Stimme von Chuck, die man hier hört. Der Song geht nahtlos über in die Titelmelodie vom Film Halloween über, bevor LEFT TO DIE mit 'Leprosy' loslegen. Der nahezu ausverkaufte Bastard Club kocht. Und schon mit 'Born Dead' und 'Forgotten Past' wird direkt deutlich, dass die Songs auch 35 Jahre nach ihrer Erstveröffentlichung nichts, aber auch gar nichts von ihrer Magie verloren haben und sie in der momentanen Retrowelle, die der Death Metal erlebt, frisch wie eh und je klingen. LEFT TO DIE machen das großartig. Die Stimme von Matt klingt unglaublich gut und nah am Original und auch Rick Rozz und Terry Butler merkt man die Freude, die Songs live zu spielen, direkt an. 'Mutilation' und 'Baptized In Blood' von der "Scream Bloody Gore" folgen und wenn auch das Album noch etwas roher klingt als die "Leprosy", fügen sie sich perfekt in die Setlist ein. Die Begeisterung ist mittlerweile bis in die letzten Reihen des Publikums zu sehen. Die letzten drei Songs des Albums sind auch die, die jetzt folgen. 'Open Casket', 'Primitive Ways' und 'Choke On It', doch damit ist die Show noch nicht vorbei. Mit 'Denial Of Life' geht es nochmal zurück zur "Scream Bloody Gore", bevor es mit 'Corpse Grinder' ein besonderes Schmankerl gibt, denn der Song kommt von einer Compilation, die nicht unter dem Namen DEATH, sondern CHUCK SCHULDINER veröffentlicht wurde. Der bandnamengebene Titel 'Left To Die' folgt, danach noch das grandiose 'Zombie Ritual', bevor die Show mit den Zugaben 'Pull The Plug' und 'Evil Dead' unter großem Jubel, ein Ende findet. Was für eine großartige Show und eine absolute ehrenwerte Hommage an Chuck Chuldiner, die mit tosenden "Chuck! Chuck!"-Rufen unterstützt wird. LEFT TO DIE schaffen es, nicht als lieblose Coverband auf der Bühne zu stehen, sondern denjenigen, die es nie erleben durften, DEATH live zu sehen, ein authentisches Gefühl davon zu geben, wie es gewesen sein muss, die Original-Band auf der Bühne zu sehen. Und so dürfte niemand heute enttäuscht nach Hause gehen. Setlist LEFT TO DIE: 01. Leprosy 02. Born Dead 03. Forgotten Past 04. Mutilation 05. Baptized In Blood 06. Open Casket 07. Primitive Ways 08. Choke On It 09. Denial Of Life 10. Corpse Grinder 11. Left To Die 12. Zombie Ritual Encore: 13. Pull The Plug 14. Evil Dead |
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