Savaged - Night Stealer | |
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Review von John Torronto vom 29.02.2024 (8473 mal gelesen) | |
Da kommen junge Spanier aus der katalanischen Hauptstadt und wollen mit coolem Vintage-Look frischen Wind ins NWOTHM-Genre bringen – soweit so normal für die Szene. Gegründet haben sich SAVAGED erst 2021 und kommen nun mit ihrem ersten Longplayer "Night Stealer" aus dem Quark. Hören wir uns doch mal an, ob das so klappt mit dem frischen Wind in einem sowohl innovativen, wie zeitgleich rückwärtsgewandten Subgenre, meiner Lieblingssparte: New Wave Of Traditional Heavy Metal. Und es geht schon geil los, mit einem echt krassen High-Gain-Scream bei 'I will fight'. Schnelle Gitarrenriffs dazu und ab dafür. Ich bin drin, ich liebe es. Ohne vorher recherchiert zu haben, weiß ich genau wie die Jungs aussehen, oder hoffe es zumindest. Yes, lange Haare, enge Buchsen, Schnurres – passt. Weitere Heavymetal-Klischees finden sich in den Songtiteln, exemplarisch seien hier mal 'Tons of Leather' , 'Knights of Metal' genannt. Das ist gut so, das darf hier nicht nur, sondern muss. Wenn ich NWOTHM höre, dann will ich keinen ernstgemeinten, hochtrabenden Lyrik- oder Songwritingquatsch, sondern schnellen, melodiösen Partymetal, aber bitte mit einem ironischen Augenzwinkern. Deshalb habe ich das Gefühl, dass SAVAGED ihre Sache ein wenig zu ernst meinen. Das ist aber nur so ein Gefühl. Musikalisch jedenfalls meinen sie es ernst. Jeder der acht Songs liefert das, was man von Heavy-/ Speedmetal erwartet. Leider bleibt mir so gut wie kein Song direkt im Ohr. Das machen einfach Labelkollegen wie TRAVELER oder Gengregrößen wie AMBUSH und SKULL FIST irgendwie besser und innovativer. Klar, wir bewegen uns hier im Genre, das zu großen Teilen stilistisch begrenzt ist, aber gerade als neue Band muss man in der Lage sein, diese Grenzen auszuloten, hier und da zu durchbrechen und dennoch die Base zu bedienen. Das gelingt SAVAGED nicht wirklich, da sind sie mal so gar nicht wild. Vielmehr bewegen sich das Songwriting und das gesamte Feeling komplett im Fahrwasser der oben genannten Bands. Das ist zwar alles andere als schlecht, aber eben komplett ohne eigenen Stempel. Positiv anzumerken ist die Produktion. Die kommt dann gar nicht so glatt daher. Die Instrumente sind einigermaßen roh abgemischt, der Gesang übersteuert hier und da ein bisschen – geil! Da kommt, auch wenn offensichtlich gewollt, richtiges 80ies-Feeling auf. Ja, die Herren von SAVAGED beherrschen ihre Instrumente. Ja, sie haben das Genre und die Anforderung verinnerlicht und setzen sie um; aber die Transferleistung fehlt. Das sollte man ihnen aber nicht übelnehmen, da es sich bei "Night Stealer" um das Debüt-Album handelt. Da sollte beim Nachfolger aber mehr rumkommen, sonst bleibt es wohl immer beim Supportslot für die ganz großen Genrebrüder und -schwestern. Auf der anderen Seite können SAVAGED garantiert bei den Hörern punkten, die als Neueinsteiger ins beste Metal-Genre als erstes auf sie treffen. Gesamtwertung: 6.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. I Will Fight 02. Tons of Leather 03. Knights of Metal 04. Welcome to... 05. Elm Street 06. Money Sucks 07. Stealing the Night 08. Running for Your Love (Tonight) | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 38:39 Minuten VÖ: 26.01.2024 |
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