Northern Genocide - Genesis Vol. 666

Review von Metal Guru vom 23.09.2019 (5071 mal gelesen)
Northern Genocide - Genesis Vol. 666 Vier Finnen, namentlich Pyry Pohjanpalo (Gitarren), Jussi Pulliainen (Bass) und Markku Tuuri (Schlagzeug) hauen zusammen mit (Gast-)Vokalist und Texteschreiber Tommi Salonen ihr erstes Full-Length-Album raus. Vorher (= seit ihrer Gründung im Jahre 2010 in noch anderer Besetzung) hatten sie bereits das Demo "Atlantis" (2014) und die 5-Track-EP "Planet Asylum" (2015) in Eigenregie aufgenommen. DAS brachte ihnen immerhin einen Deal mit Inverse Records ein, die nun (2019) "Genesis Vol. 666" veröffentlichen! Deren Versuch einer Kurzbeschreibung, NOTHERN GENOCIDE (also die Band?) sei 'eine Mischung aus aggressiven Gitarrenriffs und unvergleichlichen elektronischen Elementen' im weiten Umfeld des 'Industrial Metal', wird der Sache (= "Genesis Vol. 666") meiner Meinung nach nicht ansatzweise gerecht (siehe hierzu auch*).

"Genesis Vol. 666" als erstes 'richtiges' Album neun Jahre nach Bandgründung - hm, gut Ding will Weile haben, oder? Unter der unheilvollen Überschrift verbergen sich elf starke Stücke in einundvierzig erschlagenden Minuten und sechsundfünfzig sezierenden Sekunden, die mit Titeln wie beispielsweise 'Eclipse', 'Neon Antichrist' oder 'Soul Dystopia' bereits die grobe (= inhaltliche) Marschrichtung vorgeben: Unausweichliche Apokalypse, fehlerhafte Menschheit, nuklearer Winter und so weiter und so forter. Alles amtlich arrangiert, professionell produziert und super gespielt - oder um es mit den Worten des begleitenden Zettels zu zitieren: 'The album is a modern mixture of melodic and industrial metal with aggressive synths and epic orchestral compositions'. DEM habe ich - zumindest hier an dieser Stelle - nur Folgendes hinzuzufügen:

*Beizeiten bombastisch, hier und da hymnisch, stellenweise symphonisch - SO möchte ich NOTHERN GENOCIDEs todesmetallischen Sound beschreiben, wobei die Keyboards durch Verlegung molliger/fetter/dumpfer Akkordteppiche, Exekution des einen oder anderen Arpeggios und Dopplung so mancher Gitarrenlinie für 'Stimmung' sorgen, während DIE (= die Klampfen) rabiat riffen/selten solieren. Die Rhythmusgruppe agiert derweil akkurat, einfallsreich und vor allem schnell, lässt Schreihals Salonen aber immer (ok, meistens ...) genügend Gelegenheit, Raum und Zeit zum Grunzen/Krächzen/Schreien! Warnung: Menschen mit Tasten-Intoleranz, Schwarzweiß-Schwäche oder Keyboard-Allergie: Vielleicht erstmal probehören! Nach keiner Dreiviertelstunde ist dann sowieso Schluss mit stellenweisen Symphonien, hier und da Hymnen und beizeitenem Bombast. Ich sacke zurück in meinen Seniorensessel, zapfe noch kurz sieben Tropfen schwermetallischen Blutes und lalle: Prost, Endzeit!

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Intro
02. Genesis Vol. 666
03. Black Widow
04. Annihilation Of The World Of Spirits
05. Neon Antichrist
06. Ecplise
07. The Siren
08. Soul Dystopia
09. The Avalanche
10. Sintropolis
11. Ikiruoste
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 41:56 Minuten
VÖ: 30.08.2019

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