Winter Eternal - Echoes Of Primordial Gnosis | |
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Review von Zephir vom 02.07.2024 (16607 mal gelesen) | |
Manch einem wird diese Musik vorkommen wie eine Zeitreise: "Echoes Of Primordial Gnosis", neuer Langspieler des Soloprojekts WINTER ETERNAL, katapultiert einen zurück in die 1990er. Mastermind Soulreaper, der mit bürgerlichem Namen Stelios Makris heißt und sich zwischenzeitlich aus Griechenland nach Schottland verlagerte, verschreibt sich ganz dem Klang des melodischen Black Metals aus jenen Zeiten, in denen man von pathetischem Sinfonik-Kitsch, aufgeblasener Produktion und Kommerzialisierung noch weit entfernt war. Unter dem Banner WINTER ETERNAL hat Soulreaper seit 2013 bereits drei Vollalben veröffentlicht: das selbstbetitelte Debüt (2013), "Realm Of The Bleeding Shadows" (2019) und "Land Of Darkness" (2021). Nun folgt mit "Echoes Of Primordial Gnosis" ein weiteres Werk in der Tradition des schlichten, unpolierten Schwarzmetalls, das ohne Schnickschnack in simpler Produktion daherkommt und nichts anderes möchte als der Kälte und der Dunkelheit frönen. Oder doch: Jeder einzelne Track des neuen Outputs huldigt einer Gottheit oder einem Helden unterschiedlicher kultureller Herkunft, von Griechenland über Schottland, Japan bis Uganda und zurück nach Griechenland. Dass wirklich handgemachter Black Metal im Alleingang eine schwierige Angelegenheit ist, versteht sich, und Soulreaper hat sich daher auch ein wenig Unterstützung organisiert. So ist Vaggelis Felonis aka V. Nuctemeron (unter anderem auch aktiv bei SACRAL RAGE oder CHAINSAW - den griechischen Black Thrashern) als Sessionmusiker an den Drums am Werk; für cleane Vocals sind Alexandros Antoniou (MACABRE OMEN und andere) und Hildr Valkyrie (FOLKEARTH und andere) zu Gast. Hildrs femininer Backgroundgesang lässt 'The Serpent's Curse' einen leicht verzauberten Fantasy-Touch angedeihen; hierzu trägt auch das zeitweilig eingestreute Cello bei. Das instrumentale und akustische Interlude 'Voices' schlägt ebenso in diese Kerbe des leicht folkigen Hauchs, klingt dabei sehr handgemacht, authentisch und kitschbefreit. Ansonsten lässt das Album durchaus einige Schwächen erkennen, die eben dann entstehen, wenn man (fast) alles allein machen muss - wobei diese Schwächen als solche zu bezeichnen durchaus an Ignoranz grenzt. Vor drei Jahrzehnten wäre man im Untergrund von den harsch röchelnden Vocals, die seit dem letzten Release an Fiesheit zugelegt haben, von der derben Gitarrenschrammelei und den schroffen Drums in pure Innovationsbegeisterung ausgebrochen. Anno 2024 ist man den Sound nicht mehr so recht gewohnt, weshalb auch die eher schlichte Abmischung, welche die Vocals stark in den Vordergrund rückt, ein wenig Unbehagen verursacht, gleichermaßen die eher monotone Arbeit an den Drums, welche die im Genre ja durchaus erlaubte Spur von Raffinesse vermissen lässt. Insgesamt ist "Echoes Of Primordial Gnosis" ein durchaus solides, puristisches, handgemachtes Melodic Black Metal-Album, das noch ein paar Feinheiten vertragen könnte, wenn man zeitgenössischer zu Werke gehen wollte. Da WINTER ETERNAL genau das nicht möchte, wird auch der Viertling sicher seine Anhängerschaft finden, die damit vergangenen Zeiten huldigen kann. Gesamtwertung: 6.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Echoes Of Primordial Wisdom (Goddess Athena - Greece) 02. Two Heavens As One (Miyamoto Musashi - Japan) 03. Battle Cry (William Wallace - Scotland) 04. The Serpent's Curse (God Bida - Uganda) 05. Voices (Instrumental) 06. Bending The Fabric Of Reality (Common Human) 07. Sacrifice For Glory (Iphigenia - Greece) 08. The Keeper Of Sorrows (Goddess Oizys - Greece) | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 32:59 Minuten VÖ: 28.06.2024 |
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