Interview mit Matthias Braun von Repulse

Ein Interview von Kex vom 26.08.2008 (10577 mal gelesen)
REPULSED Sänger Matthias Braun beantwortete mir Fragen zur Band und dem unglaublichen Beginn einer Erfolgsgeschichte:

Die Geschichte eurer ersten CD klingt wie ein Märchen, erzählt es den Fans bitte kurz.

Matthias Braun: Auf einem STAIND-Konzert in Mannheim habe ich Ben, dem Sänger von MAD DOGGIN‘, heute unsere Labelmates, damals Support von STAIND, unser Demo in die Hand gedrückt. Mir hatte die Show gefallen und ich hoffte, vielleicht mal einen Gig mit den Jungs klarzumachen, nichts weiter. Drei Tage später kam allerdings ein Anruf von der Plattenfirma, um zu fragen, ob wir Bock auf eine Zusammenarbeit hätten. Und was soll ich sagen, das hatten wir! Wenn man so darauf zurückblickt, war das schon ein surrealer, aber dafür umso geilerer Moment!

Ihr seid im Moment auf Promo-Tour unterwegs, wie wird euer Album angenommen?

Matthias Braun: Die Resonanzen sind fast durchweg positiv, die Leute scheinen unsere Musik sehr zu mögen und das freut uns natürlich. Es gibt sicherlich immer mal wieder die ein oder andere negative Kritik, aber komischerweise war das bisher nur ein ganz geringer Teil. Wir haben ein gewissen Radioeinsatz mit 'One Last Time', sind momentan mit dem Album auf Platz 7 der deutschen DJ-Rock/Metal Charts und wir werden immer häufiger angefragt. Das müssen und werden wir jetzt auch nutzen und richtig Gas geben!

Eure Texte erinnern mich teilweise an Tagebucheinträge, was steckt hinter diesem Stil?

Matthias Braun: Das Texten erfüllt für mich schon die Funktion des Tagebuchschreibens. Es hat eine sehr reinigende Wirkung, weil es mir dabei hilft, gewisse Dinge zu verarbeiten oder loszulassen. Dabei versuche ich einfach, in Worte zu fassen, was mich beschäftigt, bedrückt oder auch glücklich macht. Das ist schon alles sehr persönlich und emotional, aber das soll es auch sein. Ich habe einfach kein Interesse daran, den Leuten in meinen Texten zu sagen, was sie wählen sollen oder dass George W. Bush ein Idiot ist. Dafür ist mir die Musik zu schade.

'One Last Time' und 'Scars Remain' sind sehr emotionale Songs – versteckt sich hinter diesen auch ein Teil eurer Geschichte?

Matthias Braun: Wenn die Texte nicht wenigstens im Ansatz autobiografisch wären, käme ich mir vor, als wäre ich nicht ehrlich. Ich will mir als Texter einfach nicht anmaßen über Dinge zu schreiben, von denen ich keine Ahnung habe. Ich denke, Gerrit, aus dessen Feder der Text zu 'One Last Time' stammt, sieht das genauso. In 'Scars Remain' geht es zum Beispiel darum, verzeihen zu lernen. Das ist ein Thema, das mich zu der Zeit, als der Song entstanden ist, sehr beschäftigt hat. Es ist aber nicht so, dass ich mir gezielt Themen suche oder auf Knopfdruck festlege, worüber ich jetzt einen Text machen will. Das ergibt sich meistens aus den Umständen.

Ihr werdet bereits bei eurer ersten Veröffentlichung mit NICKELBACK oder STAIND verglichen, fühlt ihr euch geehrt?

Matthias Braun: Natürlich, mit solchen Giganten in einen Topf geworfen zu werden, ist eine Ehre. Wenn die Leute sich beim Hören unserer CD an deren Musik erinnert fühlen, haben wir was richtig gemacht – so lange unsere eigene Note nicht verloren geht. Wir mögen diese Bands sehr und wie jeder Musiker holen wir uns natürlich auch einen großen Teil unserer Inspiration von anderen Künstlern, daraus machen wir gar keinen Hehl.

Sind diese Bands eure Vorbilder?

Matthias Braun: Mit dem Wort „Vorbild“ bin ich ja immer etwas vorsichtig, denn wir wollen nicht sein wie jemand anders, wir wollen REPULSED sein. Dennoch, die von Dir genannten Bands haben einfach erkannt, dass es darum geht packende Songs zu schreiben und nicht, das Rad neu zu erfinden. So ähnlich sehen wir das eben auch. Zudem haben sie Karrieren hingelegt, von denen jeder Musiker träumt. Insofern kann man sich da durchaus ein Beispiel nehmen.

Plant ihr schon Größeres für die Zukunft, Festivals oder weitere Touren?

Matthias Braun: Wir sind momentan auf der Suche nach einer verlässlichen Bookingagentur. Sobald wir da fündig geworden sind, werden wir hoffentlich länger und mehr unterwegs sein als es bisher der Fall war. Wir können es verdammt nochmal nicht mehr erwarten, den Leuten endlich unser Zeug um die Ohren zu hauen, auch und im Besonderen auf Festivals, gerne auch als Support.

Gibt es etwas über euch, was jeder Fan wissen sollte?

Matthias Braun: Ja, die Fans sollten wissen, dass wir jedem einzelnen von Ihnen unglaublich dankbar sind. Es motiviert uns und macht uns stolz, wenn wir wissen, dass da draußen Menschen sind, denen das, was wir tun, etwas bedeutet. Wir stehen da schon in einer gewissen Schuld, bei allem unser Bestes zu geben, denn nichts anderes haben die Fans verdient.

Ist bereits ein neues Album in Planung, wenn ja, wird der aktuelle Stil beibehalten werden?

Matthias Braun: Wir haben mit dem Songwriting für die nächste Platte begonnen und auch schon einen ganzen Haufen Ideen aufgenommen. Es fühlt sich momentan so an, als würden wir die beiden Extreme unserer Musik weiter ausarbeiten. Das heißt, die harten Passagen werden noch heftiger und fieser und die ruhigen noch melodischer und sanfter ausfallen. Ich freue mich sehr darauf, an diesen Songs zu arbeiten.

Vielen Dank für die Antworten, die letzten Worte gehören der Band:

Matthias Braun: Vielen Dank an auch Euch und viele Grüße an alle Bleeding4Metal-Leser! Ach ja, macht Lärm für REPULSED!!!

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