Secret Sphere - Blackened Hearbeat

Review von Cornholio vom 24.01.2024 (10053 mal gelesen)
Secret Sphere - Blackened Hearbeat Kennt ihr das? Ihr hört ein Album nebenher, also beim Aufräumen, bei der Hausarbeit, beim Autofahren, beim Sport, oder sonst irgendwie, nebenbei halt. Es läuft durch, plätschert quasi so dahin, ohne dass bewusst irgendwas hängenbleibt. Und das macht ihr regelmäßig, über zwei oder drei Wochen. Jeden Tag, oder zumindest jeden zweiten Tag. Schlecht ist die Musik auch nicht, sonst würde sie ja nicht wieder und wieder laufen. Und so richtig bewusst bleibt immer noch nichts hängen, aber bei immer mehr Stellen horcht ihr instinktiv auf und denkt euch "Ja, das kenn ich. Der Part kommt mir bekannt vor, das Riff hab ich schon mal gehört!"

Und ziemlich genau so ging es mir bei "Blackened Heartbeat" von SECRET SPHERE.

Aber ist das jetzt gut? Ich weiß es beim besten Willen nicht. Gut in dem Sinne, dass unbewusst etwas im Kopf bleibt, nicht so gut ist allerdings, dass eben nur unbewusst etwas hängen bleibt. Der Chorus vom Opener wäre so ein Moment, ebenso das poppige Intro von 'Captive', der etwas angeproggte Refrain von 'Dr. Julius' oder das schräge Riff von 'Psycho Kid', was mir eingangs überhaupt nicht zusagte. Aber der Wiedererkennungswert ist hier definitiv gegeben. 'Confession' überrascht sogar mit einem thrashigen Introriff und folgenden Blastbeats. Ebenfalls erwähnenswert finde ich die durchaus gelungene Ballade 'Anna', aber in den meisten Fällen sind es eben nur Fragmente, keine kompletten Songs, mit Ausnahme von 'Anna' und 'Dr. Julius' nicht mal Songtitel.

Die fünf Italiener, die hier mit "Blackened Heartbeat" bereits ihr zehntes Album abliefern, spielen Power Metal mit progressiven Einflüssen und haben nach eigener Aussage (oder eher dem digitalen Promo-Beipackzettel) hier ihr düsterstes und härtestes Album vorgelegt. Zehn Lieder plus ein Intro macht insgesamt über eine Dreiviertelstunde ordentliche Musik, aber für mich nicht außergewöhnlich genug. Was ich aber erwähnenswert und erfrischend finde ist die Tatsache, dass SECRET SPHERE eben nicht wie viele andere Bands heutzutage sechs bis acht "normale" Songs und ein viertelstündiges Epos auf die CD bannen, sondern alle Lieder bewegen sich zwischen vier und sechs Minuten (plus/minus ein paar Sekunden), und trotzdem können sich die Stücke gut entfalten, leider fehlt mir halt das gewisse Etwas.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. The Crossing Toll
02. J.'s Serenade
03. Aura
04. Bloody Wednesday
05. Captive
06. Dr. Julius
07. Confession
08. One Day I Will
09. Anna
10. Psycho Kid
11. Blackened Heartbeat
Band Website: www.secretsphere.com
Medium: CD + digital
Spieldauer: 48:04 Minuten
VÖ: 10.11.2023

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