Tanzwut - Achtung Mensch! Tour 2024 | |
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Review von Metal Marcus vom 29.08.2024 (14351 mal gelesen) | |
Auch wenn sie nie wirklich weg waren, so hieß es im Jahre 2021 dennoch "Die TANZWUT Kehrt Zurück". Zwei Jahre später lud man die Hörer dann auf "Silberne Hochzeit" dazu ein, in seligen Erinnerungen zu schwelgen. Keine Frage, Teufel und seine Mannen sind schon lang aktiv und gehören mit zu den Urgesteinen in dem musikalischen Subgenre, bei dem Dudelsäcke eine große Rolle spielen. Wenn gleich man hier auch sagen muss, dass Sänger Teufel das einzige konstante Mitglied der Band ist und man ebenso wissen muss, dass der Sound der Band im Laufe der Jahrzehnte sich immer wieder verändert hat. Zum 11. Male bittet man nun zum Tanz und wir wollen gemeinsam ergründen, ob TANZWUT es schaffen, ihrem eigenen Erbe gerecht zu werden, oder ob man gar mit "Achtung Mensch!" in der Bedeutungslosigkeit verschwindet. Begrüßt werden wir im Opener 'Achtung Mensch!' zunächst verhalten und atmosphärisch: Dudelsäcke schmeicheln den Ohren, bevor man in ein brachiales Riff, unterlegt von elektronischen Sounds, übergeht, alles bekannte Zutaten aus der Historie der TANZWUT. Dennoch will das bei mir nicht zünden und das, obwohl ich die Band schon lange höre und diverse Songs und Alben sehr gerne mag. Doch leider macht es das neueste Werk mir nicht grad leicht. Die Songs bleiben in meinen Ohren leider zu stumpf und wollen einfach nicht richtig zünden. Zwar ist der Elektroanteil in Summe nicht so hoch wie es TANZWUT anno 2006 mit "Schattenreiter" betrieben, aber dennoch versprüht kaum eine der Kompositionen eine ähnliche Magie wie die Nummer des grandiosen Albums "Freitag, der 13". Zu den harten Kompositionen gesellen sich auch ein paar ruhigere Töne, die aber auch schon hart an der Kitschgrenze kratzen, vor allem was die Texte angeht. Und genau da haben wir auch einen weiteren Kritikpunkt in meinen Ohren. Die Lyrik klingt oftmals platt und stünde nicht selten einer Deutschrock-Band besser zu Gesicht als einer Band, die von sich behaupten kann, einen großen Anteil an der Entwicklung der Mittelalter Rock-Szene in Deutschland zu haben. 'Alles Klar', 'Loch In Der Mauer' und 'Neues Spiel, Neues Glück' seien an dieser Stelle mal genannt. In meinen Gehörgängen konnten sich mit 'Roter Mohn' und 'Zauberland' nur zwei von insgesamt 12 Songs festsetzen. Das ist leider eine sehr magere Ausbeute, besonders vor dem Hintergrund, dass ich dem Album wirklich entgegengefiebert habe. TANZWUT können behaupten, zu den dienstältesten Bands im großen Dunstkreis der deutschen "Mittelalterszene" zu gehören. Leider reicht diese Bedeutung aber in meinen Ohren nicht dafür, ein großartiges Album abzuliefern. Die Konkurrenz auf der nationalen Ebene ist groß und hier ziehen TANZWUT leider den kürzeren. SUBWAY TO SALLY haben vor gut 1,5 Jahren mit "Himmelfahrt" ein verdammt starkes Werk vorgelegt und dieses lässt "Achtung Mensch!" musikalisch und vor allem textlich ziemlich alt aussehen. Erst in der jüngsten Vergangenheit haben SALTATIO MORTIS mit "Finsterwacht" eindrucksvoll bewiesen, wie man sich auf seine Wurzeln besinnen und dennoch neue Wege als Band gehen kann. Und auch wenn viele FEUERSCHWANZ als Klamauk abtun, so lassen auch diese die TANZWUT hinter sich zurück, sodass es für Teufel und seine Mannen mit dem neuesten Werk im besten Falle für die zweite Reihe reicht. Vielleicht kann "Achtung Mensch!" aber als eine Art Einstiegsalbum für Anhänger des Deutschrocks in mittelalterliche Klänge fungieren. Für meine Ohren war das neue Werk aber zu stumpf auch textlich zu wenig verspielt. Achtung, Durchschnitt! Anspielempfehlungen: 'Roter Mohn' und 'Zauberland' Wertung: 6 mäßig wütende Tänzer Gesamtwertung: 6.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Achtung Mensch! 3:52 02. Alles Klar 3:33 03. Feuer In Der Nacht 2:59 04. Hexenweib 4:42 05. Leichen Im Keller 3:41 06. Loch In Der Mauer 3:37 07. Neues Spiel, Neues Glück 3:40 08. Noch Eine Flasche Wein 4:00 09. Roter Mohn 4:01 10. Wenn Du Betrunken Bist 3:30 11. Wir Sehen Uns Wieder 4:04 12. Zauberland 4:08 | Band Website: www.tanzwut.com Medium: CD, digital Spieldauer: 45:48 Minuten VÖ: 30.08.2024 |
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