Gypsie Chief Goliath - Citizens of Nowhere | |
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Review von Kex vom 17.05.2016 (10480 mal gelesen) | |
Drei Jahre ist es her, dass die Kanadier von GYPSY CHIEF GOLIATH ihre letzte Scheibe veröffentlichten. Mit "Citizens Of Nowhere" erscheint bereits das dritte Album des Sextetts um AL Yeti Bones. Den Hörer erwartet auch dieses Mal fetter Stonerrock, der sich perfekt in die derzeitige Retrowelle von Bluesrock, Grunge- und Stonermetal einfügt. Fans von Klassikern wie QUEENS OF THE STONE AGE oder KYUSS, die GYPSY CHIEF GOLIATH noch nicht für sich entdeckt haben, sollten das spätestens jetzt nachholen. 'The Sting' startet mit vollem Gitarrensound, leicht grungig abgemischt und räudigem Gesang, der stets an der Grenze von Melodie zu verlebten Kneipenstimmbändern balanciert. Rhythmen und Basslinie verbleiben dabei eher in entspanntem Tempo, das zu Beginn von 'Holding Grace' fast still steht. Hier drehen die Kanadier jedoch auf und zeigen die volle Bandbreite von dem, was GYPSY CHIEF GOLIATH ausmachen: Eine fette Wand aus drei Gitarren, getragen von einer prominenten Basslinie. Der Grundrhythmus ist schwergängig und könnte gut die Riffs einer schnelleren Doomband darstellen. Die ganz eigene Note, steuert der Reverend mit seiner Harmonica bei, während die übrigen Gitarren mit den Becken verschmelzen. Diese Einlagen scheinen teilweise den Siebzigern zu entspringen und erinnern stark an die Impros der YETI'S SKIFFLE MEN. Mich hätte es zu keiner Zeit gewundert, würde ein Interlude auf einem Kamm eingeblasen werden. "Citizens Of Nowhere" macht hier bereits schwer Lust auf einen Lifeauftritt, dabei hat der Titeltrack noch gar nicht begonnen. Dieser steigt deutlich rockiger ein und bremst nur kurz ab, um mit einem verführerischen Rhythmus ins Bein zu fahren. Da man nie so recht weiß, wo die Songs aufhören und wo ein neuer beginnt, droht sich hier eine Gewöhnung einzustellen. Die Stilwechsel innerhalb der Tracks "Citizens Of Nowhere" sorgen einerseits für Spannung, andererseits aber auch für erste Langeweile. 'Gloomy Tombs' irritiert da nicht nur durch den verzerrten Gesang, sondern auch durch die unerwartete Gleichmäßigkeit des Songs. Gelungen wird man dabei unmittelbar in unterkühlte, feuchte Katakomben versetzt und fühlt sich in der Mitte von "Citizens Of Nowhere" plötzlich verloren. Songs wie 'Odyssey' haben nun wieder meine volle Aufmerksamkeit. GYPSY CHIEF GOLIATH sorgen geschickt dafür, dass sich eben kein Hörverdruss einstellt und wenngleich auch dieser Track es etwas langsamer angehen lässt, wippt der Fuß schon wieder zu Bass und Becken mit. Wer dennoch weggedöst sein sollte, wird spätestens zu 'We Died For This' ordentlich wach geschrien und kann die Party weiterfeiern. Zu bemängeln ist einzig, dass die Songlänge manchmal um eine Minute eingekürzt werden könnte. Mir persönlich würde hier und da etwas punkig-markantere Rhythmik zusagen. An und für sich ist dem Sextett aber ein guter Wurf gelungen. Fazit: GYPSY CHIEF GOLIATH bieten mit "Citizens Of Nowhere" ein abwechslungsreiches Album, dessen Stil sich nicht immer direkt vergleichen lässt. Nimmt man einen Altmeister wie CARLOS SANTANA und überzieht ihn mit einer Wand aus dichten Gitarrenriffs und kurbelt das Schlagwerk an, ist man nah an dem, was die Kanadier bieten. Alternativ könnte man auch bei KYUSS das Schlagzeug verlangsamen und noch eine Gitarrenspur mehr einziehen, um den Sound von "Citizens Of Nowhere" einzugrenzen. Wer das Stonergenre prinzipiell schätzt, sollte hier unbedingt zuschlagen. Mit knapp sechzig Minuten bekommt man als Käufer der CD gut etwas fürs Geld geboten, in der Downloadvariante gibt es mit 50:26 einen Song weniger. Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. The Sting 02. Holding Grace 03. Citizens Of Nowhere 04. Black Samurai 05. Elephant In The Room 06. Gloomy Tombs 07. Odyssey 08. We Died For This 09. The Return 10. Witchcraft For The Ages 11. Killing Yourself To Live (CD Bonus) | Band Website: www.gypsychief.com/ Medium: CD Spieldauer: 58:46 Minuten VÖ: 15.04.2016 |
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