Livebericht Devin Townsend (mit Aeon Zen ) |
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Ein Livebericht von des aus Wien (Szene Wien) - 21.03.2011 (34684 mal gelesen) |
Hier geht es zur Gallerie Hat Devin Townsend eigentlich schon jemals in Wien ein Konzert gegeben? Falls ja, gab er sich hierzulande noch nicht allzu oft die Ehre und ist sicher schon eine Weile her. Höchste Zeit also, dass der kultige Ex-Frontmann von STRAPPING YOUNG LAD auch seine Solosachen würdig in der Szene Wien präsentiert. ![]() Zuvor gilt es aber noch, die Vorgruppe zu überstehen. In diesem Fall ist "überstehen" aber der falsche Ausdruck, denn AEON ZEN passen mit ihrem Power-Prog-Gebräu sehr gut zur Musik des Headliners. AEON ZEN sehen finnisch aus, wirken in ihrer Gesamtheit finnisch, aber dennoch handelt es sich dabei um Briten. Wobei man erwähnen sollte, dass AEON ZEN eigentlich nur aus dem Bassisten Rich Hinks bestehen, einem 22jährigen Jungspund, der für seine bislang zwei Alben alle Songs selbst geschrieben und alle Instrumente eingespielt hat und sich nur für den Job hinterm Mikro Gastsänger engagiert hat. Beim Auftritt in Wien bestreitet Andi Kravljaca den Gesang und als weiterer prominenter Musiker dieser illustren Truppe findet sich Vadim Pruzhanov, der DRAGONFORCE-Tastendreher, am Keyboard. Der Power-Prog der Briten sorgt dabei für sehr gute Stimmung, das liegt neben der technisch versierten Instrumentalfraktion vor allem auch an Sänger Andi, der ein gewaltiges Stimmvolumen an den Tag legt und alle Stimmlagen von Gegrunze bis hohem Gesang perfekt meistert und mit seiner Bühnenpräsenz das Publikum zum Mitgehen animieren kann. Gitarrist und Keyboarder sorgen mit ausgefeilten Frickelsoli zwischendurch für offene Münder, wobei die Musik von AEON ZEN nicht allzu verkopft rüberkommt - und man muss es sagen - auch live stimmungsvoller funktioniert als auf CD. Bandchef Rich Hinks hält sich bescheiden zurück und liefert neben seinem zurückhaltenden Stage-Acting nur einige Growls; wenn man nicht wüsste, dass er der Mastermind ist, würde man es nicht erkennen. Nach wirklich guten 40 Minuten verabschiedet sich die Truppe, um am Merch-Stand ihre mit 5 EURO Kaufpreis wohlfeilen CD's zu bewerben und sich mit den Fans zu unterhalten. Eine Band, die man sich merken sollte. ![]() Mit diesen beiden Songs hat es sich auch schon mit neuem Material und Devin Townsend wühlt sich durch ältere Nummern, wie zum Beispiel 'The Death of Music', bei dem Sonneneruptionen auf den Leinwänden den Song unterstützen. Dev zeigt sich dabei nach einem Ruhetag bester Laune ist kommuniziert ständig mit dem Publikum und Ziltoid, der immer wieder auf den Leinwänden auftaucht. Dabei präsentiert sich Dev im grauen Seidenanzug (oder ist es Polyester?) ständig im Wechsel zwischen Gummigesicht, Weirdo und perfektem Schwiegersohn - mit Songs, die immer zwischen Schunkel und brachial wechseln und wenn er in 'Seventh Wave' singt "I wait for the oceans to rise up" ist Gänsehaut garantiert. Der Aufforderung "let's just be happy" folgt das Publikum gerne, wenn DT 'Life' intoniert und bei 'Earth Day' vom "Terria"-Album versuchen sich die Bartmonster an Bass und Rhythmusgitarre im Synchronbangen, starke Nummer. 'Be A Man Not A Boy' läutet mit einem Moshpit die anschließende Pause ein. Devin Townsend verzichtet dabei auf das altbekannte "Zugabe"-Spielchen, sondern nennt seine Pause offiziell "Intermission", bei der Ziltoid und Sesamstraße Figuren und auch Devin selbst das Publikum unterhalten, während sich der Rest der Band hinter der Bühne erfrischt. ![]() Kurz zusammengefasst: wer diesen Abend versäumt hat, hat etwas versäumt. Das DEVIN TOWNSEND PROJECT schafft den perfekten Spagat zwischen Eingängigkeit und Anspruch, zwischen Hüpfen und Zuhören. Und der Meister selbst präsentiert sich als Star zum Anfassen, dem die Kommunikation mit dem Publikum kein lästiges Muss sondern vielmehr ein Vergnügen ist. |
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