Slytract - Existing Unreal

Review von Baterista vom 29.08.2011 (6040 mal gelesen)
Slytract - Existing Unreal Aus Ungarn waren mir bisher nur EKTOMORF bekannt. Wobei da sicherlich der Schwerpunkt mehr auf den Roma-Wurzeln liegt, als auf ihrem Geburtsland. Mit SLYTRACT habe ich mir nun erneut Musikalisches aus ungarischen Landen heraus gefischt und muss sagen, dass ich sehr angetan bin.

SLYTRACT hat sich im Mai 2005 gegründet und bis zur Veröffentlichung des ersten Album im Jahr 2008 war es erstmal ein Weg mit Hindernissen. Das erste Demo im Jahre 2006 stieß nicht gerade auf große Begeisterung in der Szene. Aber jeder hat schließlich mal angefangen und die wenigsten sind als Songwriter-Genie auf die Welt gekommen. Im gleichen Jahr (2006) brach sich Gitarrist und Sänger Gábor Melegh ein Bein, was wohl im Nachhinein als kein so schlechtes Ereignis gewertet werden kann. Führte es doch laut Bandbio dazu, dass man sich während der Zwangspause ordentlich auf den Hosenboden setzte, um zu üben und neues Songmaterial zu produzieren. Das war dann auch so gelungen, dass mit der 2008er Album "Explanation: Unknown" ein erster kleiner Durchbruch erzielt werden konnte. Im Zuge dessen durften die Ungarn mit Größen wie DEVILDRIVER, HYPOCRISY und GOD FORBID die Bühne teilen. Das neue Album "Existing Unreal" stellt somit die konsequente Weiterentwicklung der Band dar, dem man das Touren mit den vorgenannten Bands auch stilistisch anhört.

Was mich direkt zur Review des erwähnten neuen Album "Existing Unreal" bringt, das mit 35 Minuten Laufzeit nicht eben lang, aber dafür sehr gut ist. Es geht los mit einem Spannung aufbauenden Intro namens 'Aura', das die perfekte Einleitung für den Kracher 'Null & Void' darstellt. Letzterer Song ist ein richtiger kleiner Hit mit Ohrwurm-Refrain. Leider geht es danach stellenweise eher mittelprächtig weiter. Soll heißen typisch moderner Metal: fetter Sound, technisch ausgefeilt und hervorragend gespielt, aber es fehlt etwas die Seele und wirkt an einigen Stellen austauschbar. Trotzdem gefällt mir das Album sehr gut, weil die Jungs es verstehen, doch immer wieder ihr Stück Eigenständigkeit aus dem Metall-Einheitsbrei heraus zu arbeiten und ein Händchen für catchy Grooves, Melodien und Riffs haben. Besonders gelungen ist das neben dem erwähnten Opener auch bei 'Prevailing Millions'. Zum Schluß nimmt das Album nochmal richtig Fahrt auf. Zum einen ist mit 'Behind The Closed' ein Midtempo-Song am Start, der unglaublich brutal und mächtig aus den Boxen dröhnt, um zwischendurch inne zu halten und dem Hörer eine kurze Pause zu gönnen. Und zum anderen mit 'Nexus New' ein toller Song den Abschluß macht, der als Album-Hit Nummer 2 daher kommt und alles enthält, was ich mir für einen gelungenen Song wünsche: eingängige Melodien, fette Riffs, Aggressivität. Sogar cleaner Gesang ist zu hören und das gar nicht mal schlecht.

Fazit: Ein empfehlenswertes Album für alle, die auf modernen Metal stehen und auch der BEHEMOTH-Fan könnte mal ein Ohr riskieren, da einige der Prügelparts stilistisch stark an die Polen erinnern. Ich bin gespannt, was es künftig von diesem ungarischen Trio noch zu hören geben wird. Ich vergebe 8 Punkte. Anspieltipps: 'Null & Void' / 'Prevailing Millions' / 'Nexus New'

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01 Aura
02 Null & Void
03 Recognize
04 Prevailing Millions
05 Nothing Seen Within
06 Shall they learn war anymore
07 Millenary Venus
08 My Mist
09 Behind The Closed
10 Nexus New
Band Website: www.myspace.com/slytract
Medium: CD
Spieldauer: 35:20 Minuten
VÖ: 26.08.2011

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