Faal - Desolate Grief | |
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Review von Zephir vom 03.02.2018 (8112 mal gelesen) | |
Der Felsbrocken "Desolate Grief" ist in seiner Substanz schwer zu bestimmen. Was FAAL uns hier entgegenwuchten, ruht auf doomiger Basis, über der sich schimmernde Progressive-Gebilde aufbauen. Das Ganze garnieren die sechs Niederländer mit Death- und sogar Black-Elementen, und mit dieser gekonnt choreographierten Vielschichtigkeit dürften FAAL sich ein veritables Spezifikum erarbeitet haben. Das verloren traurige Piano-Intro, das übrigens von einer Frau mit dem klangvollen Namen Cátia Uiterwijk Winkel-André Almeida gespielt wird (Musiker weiblichen Geschlechts sind in dem Genre ja häufig Mangelware), eröffnet einen vieldimensionalen Raum, in den nach wenig mehr als zwei Minuten naturgewaltiges, aber stets wohldosiertes Zwei-Gitarren-Donnern (Gerben van der Aa und Pascal Vervest) mit vielen verminderten Harmonien und viel Gegrowle einfällt. 'Grief', in gewisser Weise die Eigenheit eines Titeltracks tragend, ist trotz seines fast durchgängig zähen Tempos unbeugsam und voller Stärke. 'No Silence' scheint erst dem Funeral Doom nachzuspüren, doch erinnert so manches Riffing und so manches Getrommel in der zweiten Hälfte des Tracks zwischenzeitlich an Schwarzmetall (hinter den Drums: Remco Verhee), und auch die Vocals gehen hier und da in genreuntypisches Gekreisch über. Für diese Stimmbandbreite verantwortlich zeichnet William Nijhof. 'Evoking Emotions' tut genau wie im Songtitel genannt mit den einsam gezupften Saiten zu Beginn, im weiteren Verlauf mit dem sehnsuchtsvollen Leuchten der verwendeten Dur-Harmonien (am Bass: Vic van der Stehen) und dem Post-Metal-Riffing, zum Ende hin mit dem romantisch ersterbenden Piano. Den Abschluss macht kontemplativ und ausladend ‚'The Horizon' mit schwergewichtiger Breite und fein geschliffenen, dezenten Synthie-Strings im Hintergrund. Der Track schraubt sich mehr und mehr zu einer waschechten Prog-Landschaft hinauf, an deren Horizont eine glühende Sonne vergeht … … "Desolate Grief" hinterlässt seinen Hörer eigenartig bewegt und erfüllt. Die progressiven Elemente wirken eher antidepressiv als experimentell, die dunklen Doom-Passagen lassen ihrerseits keinerlei mathematische Spielerei aufkommen. Das unverschnörkelte dritte Album des Sechsers FAAL ist der Soundtrack einer eigenen Topographie, die zu erkunden erstens mehr als einen Durchlauf braucht und die zu erkunden ich zweitens jedem Liebhaber von progressiven Doom-Gebilden sehr ans Herz legen möchte. Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Intro 02. Grief 03. No Silence 04. Evoking Emotions 05. The Horizon | Band Website: thecloudsareburning.com/ Medium: CD/LP Spieldauer: 43:47 Minuten VÖ: 26.01.2018 |
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