Geoff Tate - Kings & Thieves

Review von Wulfgar vom 27.10.2012 (7888 mal gelesen)
Geoff Tate - Kings & Thieves Während das üble Hin und Her mit seiner ehemaligen und derzeitigen Band QUEENSR¾CHE (es gibt bis zum gerichtlichen Urteil momentan wohl 2 Bands dieses Namens) noch im Gange ist, lässt sich GEOFF TATE nicht unterkriegen und bringt unter seinem Namen sein 2. Soloalbum "Kings & Thieves" auf den Markt.

Man bekommt mehr oder weniger das, was man von Herrn Tate erwarten würde. Nämlich Rockmusik, die auf einem schmalen Grat aus sphärischen Gitarrenriffs und Keyboardgespinst (Daumen hoch für den zeitweiligen Heavy-Orgel Sound) dahin wandelt. Dazu gibt es dann den gewohnt hochklassigen Tate'schen Gesang, der aber wesentlich experimentierfreudiger und moderner rüberkommt als beispielsweise zu "Operation Mindcrime"-Zeiten. Immer mal wieder droht dieses ganze Konstrukt in den ausufernden Strukturen eines Songs unterzugehen. Doch dann taucht von irgendwo her entweder wieder das Hauptthema auf, oder es ist überraschend schon wieder Schluss (gut nachhörbar in 'Say U Luv It'). Generell lässt sich kaum ein Song mit dem anderen vergleichen, was zwar die Variabilität der Tate'schen Hintermänner (und Hinterfrau) beweist, aber natürlich die Homogenität des Albums mit Ansage ins Nirwana katapultiert. Zwischenzeitlich wird der moderne Touch des Albums so stark, dass ich Mühe habe, es noch als Rock zu bezeichnen. Besonders dann, wenn der Gesang sich ein bisschen danach anhört, als hätte Lenny Kravitz den Song geschrieben. Doch auch in solchen Momenten rettet die sprichwörtliche Bandbreite dem Gesamtkonzept den Hintern, z.B. durch kurzes Einfädeln eines astreinen Flitzefingersolos.

Man muss sich schon ein wenig Zeit und Hirnschmalz nehmen, um vollends in die Musik auf "Kings & Thieves" eintauchen zu können. Das mag am Anfang wenig einladend wirken, denn wer will sich schon anstrengen beim Musikhören? Ich bin zwischenzeitlich aber davon überzeugt, dass es sich lohnt, denn die hohe Qualität der verwendeten Musiker kombiniert mit Tates Einfallsreichtum ergeben eine Mixtur, die jeden Song als Eigenkunstwerk durchgehen lassen. Wer aber mit den sphärischen Umwegen Tates nicht umgehen kann oder will, sollte tunlichst die Finger von dieser Scheibe lassen. So oder so ein beeindruckendes Stück Musik. So, das wär's für heute, meine Birne braucht Pause, chin chin, euer Wulfgar.


Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. She Slipped Away
02. Take A Bullet
03. In The Dirt
04. Say U Luv It
05. The Way I Roll
06. Tomorrow
07. Evil
08. Dark Money
09. These Glory Days
10. Change
11. Waiting
Band Website: www.geofftate.com
Medium: CD
Spieldauer: 52:03 Minuten
VÖ: 29.10.2012

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