The Quill - Earthrise | |
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Review von Stormrider vom 02.04.2021 (7822 mal gelesen) | |
Classic Rock wird aus gutem Grund niemals aussterben, denn er schafft es einfach immer wieder, mit den bekannten Stilmitteln Vertrautes zu erschaffen, was aber dennoch in der jeweiligen Konstellation einen Schritt nach vorne bedeuten kann. Dieses Kunststück schaffen THE QUILL auf ihrem bereits neunten Album ohne jegliche Form von Hektik. Der Sound der Schweden war schon immer auf der Basis aufgebaut, welche die Urväter der von uns allen geliebten Musik in den 70ern gelegt hatten. BLACK SABBATH-artige Riffs, LED ZEPPLINeske Rhythmik und dazu ein ausdrucksstarker Sänger in Magnus Ekwall, der ja bereits auf dem Vorgänger sein Comeback gegeben hatte. Dennoch merkt man auf "Earthrise" eine deutliche Verschiebung im Sound, hin zu mehr Stoner Rock. Und so bleiben THE QUILL nicht stehen, ohne dabei ihre Wurzeln zu verleugnen. Während der Opener 'Hallucinate' ein nach vorne treibender Rocksong ist, der von 'Keep On Moving' flankiert wird, welches sich mit seiner Melodie direkt im Hirn festsetzt, kommt der Stoner-Einfluss bei 'Dwarf Planet' erstmals voll zur Geltung. Während die ersten zwei Minuten noch recht balladesk daherkommen, wendet sich der Song danach in ein staubiges Stück, welches den Hörer direkt in die Wüste versetzt. Diesem Sound nicht unähnlich ist 'Evil Omen', welches mit seinen fast zehn Minuten nicht nur wegen seiner Länge als Herzstück von "Earthrise" gesehen werden kann, sondern auch, weil hier alle Trademarks voll zur Geltung kommen und URIAH HEEP durchschimmern. Bei 'The Zone' kommt dann noch mal ein neuer Einfluss hinzu, der vorher nicht so präsent war. Hier wird der trockene Stoner-Sound mit einem typischen THIN LIZZY-Doublelead gepaart, was sich zuerst etwas komisch anfühlt, sich aber bei häufigerem Hören durchaus gut ergänzt. Das abschließende 'Dead River' hat durch seine Handclaps einen fast schon meditativen Charakter und lässt das Album nach 47 Minuten vergleichsweise entspannt ausklingen. Dass THE QUILL nach 25 Jahren im Geschäft und mit der Diskographie in der Hinterhand niemandem mehr etwas beweisen müssen, wissen sie selbst, spätestens seit sie 2020 in ihrer Heimatstadt den Kulturpreis als Anerkennung für ihre Karriere erhalten haben. Mit dieser Weisheit entwickelt sich das Quartett immer Schritt für Schritt weiter, ohne das Gefühl zu vermitteln, man müsse auf einen modernen Retro-Hype springen. Hier gibt es keinen großartigen Schnickschnack, sondern echten Rock mit Vollgas. Dass es handwerklich kein Vertun gibt, ist bei den Bands, bei denen die Mitglieder schon ihre Fähigkeiten bewiesen haben, auch nicht verwunderlich, immerhin handelt es sich unter anderem um Szenegrößen wie AYREON, HANOI ROCKS, ARCH ENEMY oder die SPIRITUAL BEGGARS. Qualitativ ist "Earthrise" also für alle Fans klassischer Sounds ein gefundenes Fressen, und es gibt keinen Grund sich das Album nicht auf die Liste zu schreiben. Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Hallucinate 02. Keep On Moving 03. Dwarf Planet 04. Left Brain Blues 05. Earthrise 06. Evil Omen 07. 21st Century Sky 08. The Zone 09. Dead River | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 47:27 Minuten VÖ: 26.03.2021 |
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