Heat - Night Trouble

Review von Stormrider vom 27.10.2017 (4423 mal gelesen)
Heat - Night Trouble Wer heute ein hippes Album auf den Markt bringen möchte, der macht das analog. Und zwar bitte komplett analog und möglichst nah an den 70ern orientiert. Und genau das liefern HEAT aus Berlin dann auch auf ihrem dritten Album "Night Trouble". Die Band ist übrigens nicht zu verwechseln mit den Schweden H.E.A.T, die mit ihrem modernen Power-AOR eine ganz andere Richtung einschlagen. Aber zurück an die Spree. Angefangen vom Cover-Artwork, das mit einem düsteren Seitenstraßencharme aufwartet, über die gelungene und sehr warme, powervolle Produktion, auf die die Band zu Recht sehr stolz ist und darauf hinweist, dass im Aufnahmeprozess keine Computer verwendet wurden, bis hin zum wichtigsten Punkt eines Albums, der Musik, ist hier alles so retro und 70s wie es nur sein kann. Natürlich ist gerade in dem Genre das Gesamtkunstwerk wichtig, aber am Ende bringt das schönste Cover nix, wenn die Musik nix taugt. Und hier machen HEAT einiges, wenn auch noch nicht alles richtig. Wer sich an UFO, THIN LIZZY und den frühen SCORPIONS orientiert, der macht zwar aus Prinzip nichts falsch, legt sich aber auch eine Messlatte, unter der man viel leichter durchlaufen als drüberspringen kann.

HEAT springen aber weder drüber, noch laufen sie einfach drunter durch. Sie haben es auf ihrem dritten Album geschafft mehr als solide Songs zu verewigen, die gekonnt die Vorbilder zitieren, ohne den Plagiatstempel aufgedrückt zu bekommen. Hier mal ein eingeschobener akustischer Ausflug ('Where Love Grows'), da mal ein Bläsereinsatz der einen Schlenker in Richtung Blues schlägt ('Granny Notes') und als Basis immer Hard Rock klassischer Prägung, besonders gut eingefangen in 'Sullen Eyes'. Insgesamt gibt es wenig zu mäkeln an "Night Trouble". Klar Sänger Patrick ist kein junger Klaus und auch kein Phil, aber das Glück solche Ausnahmepersönlichkeiten mit einer derart markanten Stimme in der Band zu haben, ist sowieso nur wenigen beschieden. HEAT haben also mit ihrem dritten Album eine solide Scheibe am Start, mit der sie auf der aktuellen Vintagewelle wunderbar mitschwimmen können. Dazu heben sie sich wohltuend von vielen aktuellen Retro-Combos dadurch ab, dass sie lyrisch nicht auf die omnipräsente Okkultismusschiene setzen.

Wer Vintage Rock mit männlichen Vocals und warmen Produktion aus Deutschland hören will, der greift dieser Tage zu "Night Trouble" von HEAT und macht damit garantiert nichts falsch.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Night Trouble
02. Burden
03. Sullen Eyes
04. Granny Notes
05. Hide And Seek
06. Where Love Grows
07. The Kranken
08. Divided Road
09. 46 Miles To E.
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 46:37 Minuten
VÖ: 13.10.2017

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten