SENECA - Reflections

Review von TadMekka vom 24.04.2009 (8377 mal gelesen)
SENECA - Reflections Schon erstaunlich, wie sehr sich die einschlägigen Reviews in einschlägigen Postillen ähneln. Ich kann mir nicht helfen, aber es drängt sich mir der Eindruck auf, daß so manches etablierte Medium von so manchem anderen abschreibt. Was das mit SENECA zu tun hat? Ganz einfach: die Jungs sind besser als die deutsche Kritikerlandschaft das wahrhaben oder zugeben will. Viel besser.

SENECA machen halt Metalcore. Und so wie der Metal gemeinhin von Aussenstehenden als 'Grunzen und Kreischen im Schweinestall' verallgemeinert wird, so wird ein Metaller, der keinen wirklichen Zugang zu einem Genre erreicht hat, hier eben auch nur 'immer das Gleiche' hören und sich gelangweilt abwenden. Da wird man dann als Leser mal wieder mit den eher negativen Auswirkungen von Meinungsfreiheit konfrontiert.

Anyway. SENECA sind nicht so wirklich originell, das ist schon richtig. Die Frage ist, ob 'originell' an sich schon ein Qualitätsmerkmal ist oder nicht. Ich kenne 'ne Unmenge Combos, die sind unheimlich originell. Und dennoch unheimlich scheisse. SENECA hingegen mögen nicht der Originalität letzter Sch(l)uss sein, aber sie haben das, was einer Band die Existenzberechtigung gibt: dieses kleine, feine Quäntchen Eigenständigkeit. Dies äußert sich vor allem in hohem Abwechslungsreichtum, sehr guten Arrangements (The 29th Day) und einigen echten und dabei absolut gelungenen Überraschungen, die so garnicht ins Klischee passen wollen. Zum Beispiel das ruhige 'Illusions' mit seiner schönen Hookline und sehnsüchtigen Atmosphäre, die für sich genommen vielleicht tatsächlich nicht zu den teils breakigen Blastorgien der anderen Songs paßt. Die Gesamtstimmung des Albums jedoch, dazu paßt der Song absolut. Diese etwas außer der Reihe entlangtanzenden Einsprengsel kann man positiv und negativ sehen. Ich seh sie positiv, denn ich hatte diese Scheibe gerne im Player.

Natürlich gibt's auch ein-zwei kleine Kritikpunkte, der absolut saubere (!) Klargesang klingt leider ab und zu mal nach Ami-Punk, wie ich ihn persönlich nicht ganz so abkann, aber das ist erstens Geschmackssache und zweitens kann ich kaum was gegen Amis haben, die wie Amis klingen, gell? Dazu ist das Album mit grade mal 32:40 Minuten Spielzeit arg kurz geraten. Dafür paßt aber auch jeder Ton und es werden nicht nocht Sekunden mit sinnlosen Intros verschwendet. Die bei u.a. bei Amazon angebotene 2-Disc-Version liegt mir leider nicht vor.

Alles in allem Empfehlung an die Zielgruppe.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Optical
02. Pale Horse
03. Black Gold
04. Carousels
05. Birds
06. Illusions
07. 29th Day
08. Creator
09. Your Heart in My Hands
10. Names and Faces
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 32:40 Minuten
VÖ: 27.03.2009

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