Kuolemanlaakso - Kuusumu

Review von Stormrider vom 09.03.2022 (5889 mal gelesen)
Kuolemanlaakso - Kuusumu Doom ist bekanntlich nicht das schnellste Subgenre unser aller geliebten Musik. Da kann es schon mal acht Jahre dauern, bis man ein neues Werk eingetütet hat. Und genau so lange haben die Finnen KUOLEMANLAASKO denn auch gebraucht, um mit "Kuusumu" aus dem Quark zu kommen. Dabei gibt es wieder den gekonnten Spagat zwischen sehr doomigen und zähen Songstrukturen, die mit leichtem Death-Einschlag gepaart werden. Insbesondere in den Vocals wird das deutlich, wenn Sänger Mikko Kotamäki growlt. Dass er hierbei zur Elite des Metiers gehört, ist nicht erst seit seinem Engagement bei SWALLOW THE SUN bekannt, und so sind es insbesondere die wechselnden Vocals, welche die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Der Klargesang ist dabei gar nicht mal so das Highlight, da gibt es definitiv prägnantere Stimmen. Aber durch den Wechsel und die auch noch regelmäßig eingestreuten weiblichen Vocals bleibt es immer abwechslungsreich, und dass die Texte komplett in Finnisch gehalten sind, macht es durchaus spannend. Denn durch die Landessprache sind die Melodielinien für das ungeübte Ohr doch recht ungewöhnlich und nicht immer direkt nachvollziehbar.

Leider hat es Hauptsongwriter und (Teil-)Namensgeber Laasko versäumt, etwas einprägsamere Refrains einzubauen, diese basieren in Summe zu häufig auf einer sich penetrant wiederholenden Zeile. Das mag im Doom nicht gänzlich ungewöhnlich sein, nutzt sich aber eben doch vergleichsweise zügig ab. Inhaltlich beziehen sich die Songs auf eine Klimakatastrophe irgendwann um das Jahr 540 herum, welche die Welt in eine tiefe Dunkelheit stürzte. Da dazu auch noch eine Pest für jede Menge Tod, Verderben und Verwesung gesorgt hat, kann man wohl von klassischem Stoff für ein Death-Doom-Album sprechen. Allerdings ist mein Finnisch etwas eingerostet, weshalb ich nicht allzu viel darüber berichten kann, ob und wie die Texte das damalige Geschehen einfangen. Sich hier inhaltlich mit dem Album auseinanderzusetzen, ist also eher was für Spezialisten, Menschen mit viel Lernwillen oder Zeit. Aber man kann sich "Kuusumu" natürlich auch unter dem rein musikalischen Aspekt zu Gemüte führen. Laasko selbst sieht das Album allerdings als noch dunkler als die vorangegangenen Alben an. Denn während er die Vorgänger als Herbstalben deklariert, spricht er hier von einem Winteralbum. Musikalisch kann man das wohl vertreten, denn die Mischung zwischen zähem, dunklem Sound, der sich mit teilweise wilden stürmischen Riffs paart, kann mit dieser Jahreszeit durchaus assoziiert werden. Die Ruhe und Pianoklänge auf der einen Seite und das Dunkle, Böse, Keifende und Bedrohliche auf der anderen. Soundtechnisch hat V. Santura (TRYPTIKON, DARK FORTRESS) hier mal wieder ganze Arbeit geleistet, und selbst die Orchestrierungen aus der Dose kommen nicht billig daher. In Summe ist "Kuusumu" ein Album, das man sich - insbesondere durch die Vocallines und Lyrics - erarbeiten muss, das aber für Genrefans seine sehr hörenswerten Momente bereithält.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Pimeys Laski
02. Katkeruuden Malja
03. Surusta Meri Suolainen
04. Kuohuista Tulisten Koskien
05. Surun Sinfonia
06. Pedon Vaisto
07. Tulessakävelijä
Band Website: kuolemanlaakso.net/
Medium: CD
Spieldauer: 46:45 Minuten
VÖ: 04.03.2022

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten