Vardlokkur - Articulo Mortis

Review von grid vom 26.02.2012 (4263 mal gelesen)
Vardlokkur - Articulo Mortis Das Cover: viel Kunstblut an den Händen, Corpspaintgesicht und eine dem Betrachter entgegengestreckte langgliedrige Kette. So weit, so albern.

Das Infoblatt spricht von Dänemarks musikalischem "Schock Export Nummer 1". Uff, ja, das mit dem Schock unterschreib' ich sofort. Denn für den sorgt augenblicklich die äußerst dürftige Produktion von "Articulo Mortis", mit welchem VARDLOKKUR sich nach vier Jahren Pause zurückmelden. Erster Gedanke also: "Oldschool"; zweiter Gedanke: "Wer will sowas heute noch?". Aber gut, keine vorschnellen Schlüsse, kann ja noch werden, auch wenn nach dem ersten Durchlauf absolut nichts hängengeblieben ist.

Nochmal mit Kopfhörer: der Eindruck der Mittelmäßigkeit bestätigt sich. Es gibt Liedgut der unspektakulären Art, und die sechs Songs auf "Articulo Moritz" unterscheiden sich dabei durchgehend nicht allzu groß voneinander. Dass kein Song merkbar herausragt ist den wenig aufregenden Melodien und einförmigem Geklopfe geschuldet. Melodie und Geprügel können spannende Kontraste bilden, auf "Articulo Mortis" bleiben diese aus und das liegt an den Melodiebögen, die nicht ausreichend ausgearbeitet worden sind, um sich nachhaltig im Gedächtnis festzusetzten. Die Breaks wirken gelegentlich willkürlich eingestreut und bauen nur begrenzt Spannung und Stimmung auf. "Articulo Mortis" agiert im Up/Midtempobereich, mit leichter Uptempo-Dominanz. Die schwache Produktion erweist sich auch als Dämpfer für den abwechslungsarmen Gesang, der dadurch zusätzlich einen Gutteil Kraft einbüßt. Das Schlagzeug fällt stellenweise als blechern auf, der Gitarrensound ist dünn, und den von Yngleborgaz (ANGANTYR) bedienten Bass, nimmt man nur gelegentlich positiv wahr. Seltsamerweiser kann man dem zweiten Vollalbum von VARDLOKKUR trotz all dieser Schwachpunkte eine gewisse Aggressivität und einen hinreichenden Härte- und Unterhaltungsfaktor nicht vollständig absprechen.

Und so langweilt "Articulo Mortis" mit seinen kaum 32 Minuten Spielzeit nicht, aber die knappen Momente, die aufhorchen lassen, verstärken nicht den Wunsch, diese Scheibe häufiger rotieren zu lassen. Wer im Jahr 2012 mit so einem oldschooligen Album an die Öffentlichkeit geht, der sollte entweder mit ein paar erstklassigen Melodien aufwarten können oder ein Talent für atmosphäreschaffende Songs vorweisen können um Erfolg einzufahren. VARDLOKKUR lassen beides auf "Articulo Mortis" weitgehend vermissen. Live werden die Jungs daraus zwar eine ganz annehmbare Party machen, aber auf Konserve wird es nur eine Tanzteeveranstaltung; auf dem Parkett wird es dabei hier wie dort genug freie Plätze geben. Anspieltipp 'Den Indre Deamon'.


Gesamtwertung: 5.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Abyss Incantation
02. Articulo Mortis
03. Den Indre Deamon
04. Hellpath
05. Den Rustne Kloer
06. Temple Af Knogler
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 31:35 Minuten
VÖ: 17.02.2012

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