Sevi - Follow Me | |
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Review von Rockmaster vom 29.10.2022 (4101 mal gelesen) | |
Mit bekannten Namen auf Tour zu gehen birgt ja für viele Bands die Hoffnung, auf sich selbst und das eigene Können aufmerksam zu machen. Dem im Weg steht oft genug ein mauer Soundcheck, oft genug auch die Künstler selber. Geoff Tate hatte für seine Tour mit den Alben "Rage For Order" und "Empire" aus seiner Zeit bei QUEENSRŸCHE unter anderem die bulgarische Formation SEVI verpflichtet. Fast wäre mir jetzt der Begriff "Newcomer" rausgerutscht, was hierzulande vielleicht noch stimmt, aber in Bulgarien hat das Quartet bereits drei Alben am Start, hat sich dort einen Ruf verdient, und haben sich beim Warm-Up vor Geoff Tates Präsentation der beiden Meisterwerke derart die Seele aus dem Leib gerockt, dass ich mit Sängerin Svetlana Bliznakova alias Sevi mal eben Kontakte ausgetauscht habe. Und, voilà, hier ist es: "Follow Me", das aktuelle und dritte Album der Band, das bereits 2019 das Licht der Welt erblickt hatte. Verglichen mit dem groben Livesound (der aber toll funktioniert hat) ist "Follow Me" glasklar produziert, worauf man sich nach der Konzerterfahrung erst einmal einstellen muss. Stilistisch bewegen sich Sevi und die Jungs im Bereich zwischen Hard Rock und Epic Metal. Im Mittelpunkt steht klar Sängerin Sevi, die mit anständig Power in der Stimme und treffsicher (außer, ist mein Gefühl, bei 'Never Again', da glaube ich ein paar Wackler hören zu können) die mal rockigen und mal balladesken Nummern intoniert. Bei den Aufnahmen schwang als Gastmusikerin Alexandra Zerner (inzwischen hat die Position Alexander Kirilov übernommen) die Sechssaitige. Man muss bemerken, dass sie keine überaus komplexen Riffs spielt, aber sie bildet mit ihrem meist kräftig verzerrten Gitarrensound einen guten Gegenpol zu den dazuproduzierten Keyboards, wodurch die Musik nie in die kitschige Sparte des Epic Metal abdriftet. Auch Bassist und Gründungsmitglied Rally Velinov und Schlagzeuger Pavlin Ivanov machen in der zweiten Reihe eine absolut gute Figur. Der Stil braucht natürlich keinen permanenten Doppelwumms, aber die beiden packen immer im rechten Moment einen schönen Drive drauf. Was man bei der variierenden Härte der Musik anerkennen muss, ist, dass die Band ein großartiges Gespür für Melodien und Harmonien hat. Das geht alles ganz geschmeidig runter, insbesondere das Duett mit Thomas Vikström auf 'The Art Of War' ist stark. Auch der Opener 'Follow Me', 'Am I Alive' sowie 'Fade Away' sind gute Anspieltipps. Jetzt könnte man das Album eigentlich zügig mit abschließenden lobenden Worten abhaken, aber ein Aspekt wurde noch gar nicht beleuchtet: Hinter SEVI steht keine große Produktion, die Band macht von den Kompositionen bis zum Cover Artwork fast alles selbst. Und dazu muss man einfach sagen: Chapeau mit O. Selbst SCORPIONS-Produzent Dieter Dierks zieht da den Hut. Denn das Ergebnis braucht sich hinter teuren Produktionen nicht zu verstecken. Man hört hinter jeder Note, dass da viel Herzblut reingesteckt wurde. "Tolle Stimme, tolle Harmonien, eine großartige Band", urteilt auch Herr Dierks. Jepp, kann man nur unterschreiben. Album vier ist zur Zeit in Arbeit, das ist vielleich ein schlechtes Timing, um das inzwischen dreieinhalb Jahre alte "Follow Me" zu beschreiben, aber wenn nicht spät, wann dann. Und vielleicht bleibt ja der Kontakt erhalten und wir erhalten auch Promo-Material für die kommende Scheibe. Die ersten Titel ('Dark Knight' und 'Hate You') gibt es schon bei YouTube. Mein erster Eindruck: Man sollte die Band durchaus im Auge behalten. P.S.: In einer älteren Version hatte ich Delyan Ketipov als Gitarristen genannt - der gehörte zu der Zeit zur Live-Besetzung der Band. Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Follow Me (4:06) 02. Am I Alive (4:00) 03. The Art Of War (Feat. Thomas Vikström) (3:57) 04. Broken Wings (3:41) 05. To Hell And Back (Feat. Jen Majura) (3:38) 06. Never Again (3:41) 07. Fade Away (4:56) 08. The Call (4:22) 09. Save Me (3:25) 10. Let It Go (3:17) 11. Sweet Escape (3:26) | Band Website: seviband.com Medium: CD Spieldauer: 42:30 Minuten VÖ: 09.03.2019 |
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