Non Est Deus - There Is No God

Review von grid vom 10.02.2019 (4978 mal gelesen)
Non Est Deus - There Is No God NON EST DEUS wiederholen und untermauern die Bedeutung ihres Bandnamens mit dem Albumtitel "There Is No God", was in der Stadt, aus der sie kommen, vielleicht doch beim ein oder anderen noch ausreicht, um für Spuren von Irritation zu sorgen. Denn immerhin wissen die superduperschlauen Metal Archives (auch wenn dort sonst nichts weiter über NON EST DEUS zu holen ist), dass es sich bei "There Is No God" um das zweite Werk der Truppe handelt, und dass NON EST DEUS aus (dem katholisch geprägten) Bamberg kommen, wo einem auf Schritt und Tritt die in Stein gebaute Gottesverehrung in Form unzähliger Sakralbauten begegnet.

"Es gibt keinen Gott" ist also das Credo von NON EST DEUS und diese knappe, aber bestimmte Aussage wird natürlich schwarzmetallisch aufbereitet.

Altmodisches Schallplattenrauschen, traurige Tastentöne und giftig gesprochene Worte eröffnen das Album - und dann brechen NON EST DEUS aus und stürzen sich in sehr melodischen Black Metal, dessen zäpfchenhafte Eingängigkeit erstaunt. Nichts hemmt den Songfluss, nichts stellt sich dem strudelnden Treiben widerborstig in den Weg und keine garstige Disharmonie zerhaut die ungebremste und wohlklingende Melodik, die auch das Vielerlei von Zwischentönen nicht aus der Spur bringt: akustische Gitarren, klare Gitarren, postschwarzmetallische Momente, erhabene Epik. Alles dabei, alles flutschig und stimmig und ausgewogen platziert. Wäre nicht der böse Vibe, der vom Gesang ausgeht, "There Is No God" wäre mir zu flach. Doch gesanglich schöpft man aus den Stimmlagen zwischen hochgepitchter Exaltiertheit und krächziger Geiferei und wütendem Sprechen als auch rauem Grölen. Natürlich gilt auch hier: kein Zuviel und kein Über-die-Stränge-Schlagen einer extremen Tonlage, sondern wohl temperiert und in bekömmlicher Dosis und abwechslungsreich zusammengestellt. Überrascht haben mich am Ende der Platte die bluesrockigen Töne, die 'Godless' einleiten, sowie die kurze spacige und in noisige Gefilde driftende Einlage, die den Song in der Mitte ziert. Eine hübsche Idee, doch auch hier, fast unnötig zu erwähnen, geraten weder Song noch Platte aus ihrer einmal eingeschlagenen und melodischen Bahn.

Fazit: "There Is No God" lässt sich prima hören, und das nicht nur einmal. Allerdings ist der Eindruck nie fern, dass NON EST DEUS mit ihrem völlig glatten Schwarzmetall jegliches Anecken vermeiden wollen.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Poisonous Words
02. Fuckfest Of Blood
03. Coffin Of Shattered Dreams
04. Hobsons Choice
05. Godless
Band Website:
Medium: EP
Spieldauer: 32:05 Minuten
VÖ: 31.01.2019

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