Nest - Endeavors

Review von Metal Guru vom 01.06.2024 (1328 mal gelesen)
Nest - Endeavors NEST waren laut Beipackzettel ein 2020 gegründetes Crust-Grind-Metal-Trio aus St. Louis/Missouri. 2024 scheint's (nur noch?) ein One-Man-Project zu sein, weil sich besagter Beipackzettel bezüglich der auf der zur Rezension vorliegenden Veröffentlichung spielenden Besetzung ausschweigt. Dafür umso mehr über den und von dem "One Man" informiert: Bass(be)arbeiter/Klampfenquäler/Schreihals John Jarvis (AGORAPHOBIC NOSEBLEED, FULGORA, PIG DESTROYER, SCOUR) heißt der eine Mann, der seine Füße und vor allem seine Hände ganz offensichtlich NICHT stillhalten kann. Deshalb macht er Krach! DEN verkauft er als NEST. NEST = John Jarvis, John Jarvis = Krachmacher, "Endeavors" = John Jarvis/NESTs neuester Krach. Punkt.

"Endeavors" heißt nach dem selbstbetitelten 2020er Debüt, dem (ebenfalls) 2020er Nachfolger "Pretense" und dem 2021er "Tipping Point" NESTs vierte Full Length. Full Length bedeutet in DIESEM (Spezial-)Fall: Zehn Stücke in 19 Minuten und 15 Sekunden. Alles klar (räusper-röchel-runzel)! Sowohl Kürze/Länge als auch Titel der Stücke sprechen Bände: 'Burn Clean' (mit 3:28 das längste Stück), 'Round Up' (mit 1:12 das zweitkürzeste Stück) oder 'What's The Issue' (mit 2:02 die perfekte Single) - was willste DA sagen? Frage: Wer in Gottes Namen braucht, kauft, weiß heute noch (von) Singles? Aber nein, ich tue Herrn Jarvis Unrecht: Musik war/ist/bleibt nun mal eine der geschmacksintensivsten Sachen der Welt, und DIE besteht hier aus: Alibi-Drums (über Computer-Speaker kaum zu hören), breitbandigen Klampfen, blökenden/kotzenden/meckernden Vocals. Gesang - Fehlanzeige! Mehr noch: Jarvis gesamtes Vocal-Repertoire scheint aus circa zwei bis drei Blök-/Kotz-/Mecker-Phrasen zu bestehen, die er - mehr oder weniger virtuos - reinhält, wo sich gerade Platz (oder auch nicht) bietet. Jarvis selbst kommentiert diesen Zustand wie folgt (Zitat No.1) "... I wanted to make music with beauty in it, but also some ugliness and darkness. A lot can happen in between". Also, auf "Endeavors" kann ich so einiges endecken - Schönheit(?) mit an Wahrscheinlichkeit grenzender Sicherheit NICHT! Die Gitarren ätzen (zerren wie 'ne Mischung aus Panzer und Rasierapparat), Soli gibt's bis auf einen Versuch keine, und Songstrukturen rangieren von "chaotisch" über "frei" bis hin zu "wer sucht, der findet". Aber wie bereits mehrfach und wiederholt gesagt: Alles meine und nichts als MEINE Meinung! Vielleicht sollte ich Begriffe wie "Schönheit", "Solo" oder/und "Struktur" für mich neu definieren?

Na, DAS ist ja mal 'ne richtig ätzende Scheibe! Nach dreimaliger Hochdruck-Hörung hat sich mein anfänglicher Eindruck verfestigt: "Endeavors" = akustische Aggression, hörbare Miesepeterigkeit, vertonte Wut. Vorteil: Das Teil ist ratze-fatz vorbei (= zwanzig Minuten kann Frau/Mann schon mal verschwenden)! Nachteil: Jede Minute zählt ...

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Run Ahead (1:42)
02. Commiseration (2:18)
03. Installed (0:51)
04. Burn Clean (3:28)
05. Ripe (1:20)
06. Fickle (1:33)
07. Round Up (1:12)
08. Concept (2:21)
09. What's The Issue (2:02)
10. Plasticine (2:28)
Band Website: www.linktr.ee/officialnest
Medium: CD
Spieldauer: 19:15 Minuten
VÖ: 12.04.2024

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